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Silberband 068 - Anti-Universum

Titel: Silberband 068 - Anti-Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wir anfangs ausgegangen, und das war unser Fehler«, argumentierte der Kosmopsychologe. »Aber bei dem Parallel-Rhodan ist das anders. Er hat viele Freunde, und die gesamte Mannschaft steht wie ein Mann zu ihm. Ich weiß, das klingt absurd und unrealistisch, aber es trifft zu. Es wäre sogar denkbar, daß mein Doppelgänger mit dem anderen Rhodan private Unterhaltungen führt, daß sie sich gegenseitig offen ihre Meinung sagen, daß …«
    »Jetzt werden Sie nicht anmaßend, Eysbert!« unterbrach der Großadministrator den Kosmopsychologen. »Ich kenne Ihren Zynismus und merke sofort, wenn Sie Ihre hinterhältige Kritik in wissenschaftliche Ansprachen verpacken.«
    »Das Beispiel war sicherlich unglücklich gewählt, Exzellenz«, gestand Professor Eysbert ein, »aber im Prinzip ist die Schilderung der Verhältnisse an Bord der anderen MARCO POLO richtig. Die Mannschaft wird nicht durch die starke Hand des Großadministrators zusammengehalten, sondern durch gegenseitiges Vertrauen.«
    »Das muß ja ein schöner Sauhaufen sein«, warf Atlan ein.
    »Wie wir sehen, funktioniert es!« rief Eysbert in Erinnerung. »Trotz der kameradschaftlichen Atmosphäre muß es sogar eine gewisse Disziplin geben. Aber diese Disziplin wird nicht durch die Methode der eisernen Faust erreicht, sondern durch Koordinierung der einzelnen Persönlichkeiten und durch Teamarbeit. Der Großadministrator ist nicht der gottgleiche Herrscher, sondern ein Kamerad. Die Mannschaft der anderen MARCO POLO bildet eine homogene Einheit, in der, rein menschlich gesehen, jeder den gleichen Wert hat.«
    »Das hört sich ja so wie eine Predigt jener unverbesserlichen Weltverbesserer an, die ich täglich an die Wand stellen lasse«, meinte Perry Rhodan spöttisch.
    »In der Parallelwelt scheint man tatsächlich das realisiert zu haben, wovon die Weltverbesserer bei uns träumen«, bestätigte der Kosmopsychologe.
    Rhodan beugte sich nach vorne und blickte ihn aus verengten Augen an.
    »Diese Parallelwelt, die meinen entarteten Antipoden ausgespuckt hat, ist nicht die Realität, und deshalb kann dort nichts realisiert werden. Merken Sie sich das, Eysbert. Hat Sie die intensive Beschäftigung mit unseren entarteten Ebenbildern etwa zu der Meinung gebracht, daß unsere Gesellschaftsordnung nicht ideal ist? Wurden Sie vielleicht von dem Humanitätsvirus angesteckt?«
    Der Chef-Kosmopsychologe schüttelte den Kopf.
    »Ich glaube nach wie vor daran, daß der Mensch kämpfen muß, um seine Vormachtstellung im Universum zu behalten. Nur die Unterdrückung der eigenen Emotionen und die Beherrschung der anderen Völker führen uns ans Ziel. Solange der Mensch gegen die Feinde von außen – und das sind alle Fremdwesen – kämpft und die Schwächlinge innerhalb der eigenen Reihen eliminiert, kann er sich weiterentwickeln. Jede Humanisierung des Systems würde unweigerlich zur Degenerierung führen. Daran glaube ich!«
    Rhodan nickte beipflichtend. Er blickte in die Runde und rief: »Habt ihr es alle gehört? Dann merkt euch diese Worte eines weisen Kosmopsychologen, der die Geheimnisse des Universums kennt. Das geht auch die Sklaven an. Denn sie sind es, die die Starken auf ihren Schultern zur nächsten Evolutionsstufe emporheben.«
    Die in der Halle befindlichen Sklaven – Akonen, Arkoniden, Ertruser, Barniter, Blues, Epsaler und die Vertreter anderer Fremdvölker und Umweltangepaßter – verneigten sich demütig in Richtung des Großadministrators.
    Rhodan II wandte sich wieder dem Chef-Kosmopsychologen der MARCO POLO zu.
    »Und nachdem Sie die Verhaltensweise unserer Gegner aus dem entarteten Paralleluniversum erforscht haben, müßten Sie auch deren nächste Schritte errechnen können«, sagte er und fügte in drohendem Unterton hinzu: »Oder?«
    Professor Eysbert wurde zum erstenmal etwas unsicher.
    »Eine Rechnung, die aus lauter Unbekannten besteht, kann nicht aufgehen«, sagte er. »Wie sollen wir herausfinden, was Ihr Antipode unternehmen wird, wenn wir seinen augenblicklichen Aufenthaltsort nicht kennen?«
    Rhodans Gesicht lief rot an. Doch noch bevor er einen seiner gefürchteten Wutanfälle bekommen konnte, meldete sich Atlan zu Wort.
    »Bevor du dich über die Unfähigkeit deiner Leute ärgerst«, sagte der Arkonide, »solltest du dir erst einmal anhören, welchen Erfolg die USO errungen hat. Meine Spezialisten haben die Arbeit Professor Eysberts interessiert verfolgt und sich keine Einzelheiten entgehen lassen. So war es mir möglich, die Ergebnisse

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