Silberband 068 - Anti-Universum
recht gut, Perry.«
Rhodan zuckte mit den Achseln. Dann fiel sein Blick auf Lord Zwiebus, der langsam vor ihm zurückwich.
»Was glotzt du denn so dämlich?« fragte Rhodan gereizt.
»Ihr Verhalten dem Mutanten gegenüber, Exzellenz …«, stammelte der Pseudo-Neandertaler und hob langsam seine Keule. »Sie sind mir plötzlich unheimlich. Und ich frage mich, ob Sie nicht der andere sind …«
»Wie redest du mit mir, Affe!« schrie Rhodan wütend. Im gleichen Moment zog er seinen Paralysator und streckte den Pseudo-Neandertaler nieder. Nachdem er den Lähmstrahler wieder weggesteckt hatte, sagte er zu Atlan: »Tut mir leid, Arkonide, daß ich die Nerven verloren habe. Aber ich muß mich erst daran gewöhnen, daß ich von nun an einen dekadenten und verweichlichten Großadministrator mimen muß.«
15.
Die Inspektion der MARCO POLO II war positiv verlaufen. Perry Rhodan II konnte zufrieden sein. Die Schäden, die der andere Rhodan vor fünf Wochen bei seiner Flucht von Terra und danach der andere Ras Tschubai angerichtet hatten, waren behoben worden. Unter Oberstleutnant Nemus Cavaldis Leitung waren die Reparaturarbeiten sorgfältig und gewissenhaft vorangegangen und hätten schon längst abgeschlossen sein können, wenn er, Rhodan, es gewollt hätte.
Aber das war nicht nötig gewesen. Hauptsache, die MARCO POLO war jetzt, da ihr Einsatz erforderlich war, startbereit.
Fellmer Lloyd hatte in Zusammenarbeit mit Gucky die gesamte Mannschaft zusammengetrommelt. Nur ein einziger fehlte: Ras Tschubai. Er war offenbar im Einsatz getötet worden.
Sonst waren alle da: Oberst Elas Korom-Khan, der pakistanische Emotionaut, hatte das Kommando über das Flaggschiff inne. Ihm zur Seite standen Oberstleutnant Senco Ahrat und Oberstleutnant Mentro Kosum, als Stellvertreter Korom-Khans fungierte Oberst Hartom Manis. Chef der Funkzentrale war Major Donald Freyer, die Ortung oblag Major Ataro Kusumi, I. Feuerleitoffizier war Major Pecho Cuasa.
Auch die Posten der Wissenschaftler waren mit den bewährten Männern besetzt worden. Neben Chefmathelogiker Professor Dr. Eric Bichinger, Chefphysiker Professor Dr. Renus Ahaspere und Chef-Kosmopsychologe Professor Dr. Thunar Eysbert war noch der Hyperdimregulator Professor Dr. Mart Hung-Chuin zu nennen, der jedoch nicht der Stammbesatzung, sondern dem dreihundertköpfigen Waringer-Team angehörte.
Zur Sonderbesatzung gehörten natürlich auch Paladin VI mit dem Thunderbolt-Team, der Haluter Icho Tolot, der Ertruser Koronar Kasom und der Maskenträger Alaska Saedelaere.
Den Mutanten voran stand der Allrounder Gucky; der Telepath und Gefühlsorter Fellmer Lloyd und die Metabio-Gruppiererin Irmina Kotschistowa befanden sich ebenso an Bord wie Dalaimoc Rorvic mit seinem marsianischen Begleiter Tatcher a Hainu.
Wenn die Stimmung an Bord im allgemeinen auch ausgezeichnet war, so mußte Rhodan feststellen, daß von den Mutanten eine Unruhe ausging, die leicht auf die anderen Männer, vor allem auf die Emotionauten, übergreifen konnte. Vor allem zwischen Gucky und Fellmer Lloyd herrschte ein gespanntes Verhältnis.
Rhodan konnte sich jedoch nicht näher damit befassen. Er und Atlan mußten sich nicht nur auf ihre neuen Rollen vorbereiten, es galt darüber hinaus, die Falle für die andere MARCO POLO aufzustellen. Denn es war nicht allein damit gedient, daß er und Atlan – und noch drei Männer, die noch zu bestimmen waren – die Neu-Arkoniden an der Nase herumführten. Sinn und Zweck des Unternehmens waren in erster Linie, die Antipoden aus der Parallelwelt unschädlich zu machen. Die Niederschlagung der Widerstandsorganisation auf Tschirmayn war mehr oder weniger ein Nebenprodukt.
Gleich nach dem Start von Terra hatte Rhodan verschiedene Flottenkommandos von ihren Positionen abberufen und als Geleit für die MARCO POLO bestimmt. Schon bei der ersten Linearetappe, die nahe der ehemaligen Plutobahn eingeleitet wurde, gingen gemeinsam mit dem solaren Flaggschiff achthundert schwere und schwerste Einheiten in den Zwischenraum. Nach Beendigung der ersten Linearetappe stießen nochmals tausend Schiffe in der Größenordnung von Schweren Kreuzern bis zu Ultraschlachtschiffen zu dieser Flotte.
Es war vorgesehen, daß am Ende der über 34.000 Lichtjahre führenden Reise eine Flotte von 3.000 Kampfschiffen in den Kugelsternhaufen M-13 einflog. Die einzelnen Flottenkommandeure und Schiffskommandanten sollten bis zuletzt nicht erfahren, um welchen Einsatz es sich handelte.
Das war eine
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