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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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solchen Riesen zu kämpfen. Aber niemals hatte er ernsthaft den Entschluß gefaßt, ein solches Wagnis einzugehen. Im Grunde genommen wußte er auch, daß er nur eine geringe Chance hatte, den Kampf unverletzt zu überstehen, aber das berührte ihn nur wenig. Er wußte nicht, warum das so war. Er hätte auch nicht sagen können, weshalb er zur Erde zurückwollte. Irgend etwas war in ihm, was ihn leitete.
    Er schnalzte mit der Zunge, beunruhigt darüber, daß der Stier noch immer nicht zum Angriff übergegangen war. Jetzt plötzlich begann der schwarze Rücken zu zucken. Langsam hob sich der mächtige Kopf. Sebas sah endlich das begehrte Schwert. Es war mindestens zwei Meter lang.
    Er erschrak. Dieser Gegner war zu groß für ihn und viel zu stark. An den weißen Haaren, die zwischen den kurzen Hörnern wuchsen, erkannte er, daß dieses Tier wenigstens dreißig Jahre alt sein mußte. Damit schied es eigentlich als Kämpfer aus, denn in diesem Alter waren diese Kolosse so wild und geschickt, daß es Selbstmord gewesen wäre, sich ihnen zu stellen.
    Sebas stand bewegungslos auf der Stelle und beobachtete den Riesen. Die Augen waren blutunterlaufen. Die Nüstern zitterten. Entsetzt erkannte der junge Mann, daß der Schwertstier angreifen würde. Nichts konnte ihn davon abhalten. Daß er es bis jetzt nicht getan hatte, war ein Beweis seiner Intelligenz.
    Dadurch hatte er seinen Feind immer näher an sich herangelockt.
    Jetzt standen sie sich viel zu dicht gegenüber. Die Chancen, dem Angreifer auszuweichen, waren minimal geworden. Sebas verfluchte sich. Nicht er hatte den Kampfplatz bestimmt, sondern dieser schwarze Gigant.
    Vorsichtig trat er zurück. Jetzt galt es, alles zu vermeiden, was den Stier noch mehr reizen konnte.
    Doch zu spät: Plötzlich schienen sich die Konturen des Schwarzen zu verwischen. Er raste aus der Mulde heraus, beschleunigte dabei derart stark, daß Sebas unwillkürlich aufschrie. So verschenkte er wichtige Sekundenbruchteile, weil er nicht schnell genug reagierte. Als er sich endlich das rote Tuch herunterriß und sich dem Stier in dem schneeweißen, hautengen Anzug zeigte, wuchs der Gegner bereits vor ihm auf. Er überragte ihn weit.
    Sebas war der Panik nahe. Verzweifelt fragte er sich, wie er bei diesem Tier die daumengroße Stelle finden sollte, durch die er den Degen bis ins Herz stoßen konnte. Sie befand sich fast in Kopfhöhe.
    Der Schwertstier überragte ihn etwa um anderthalb Meter. Seine Brust war wenigstens zwei Meter breit.
    Sebas wirbelte das Tuch zur Seite und schwenkte es dann zurück. Es verdeckte ihn bis auf den Kopf, so daß der Gigant nur daran hätte sehen können, wo er tatsächlich stand. Das Schwert fuhr auf ihn los. Sebas glaubte schon, die Spitze auf der Brust zu fühlen. Eilig sprang er zur Seite. Seine einzige Chance erkannte er erst jetzt. Das Fußstück der Waffe war so breit und wulstig, daß es dem Stier die Sicht zur Seite versperrte. War er etwa zwei Meter an einen Feind herangekommen, so konnte er ihn nur noch mit einem Auge sehen. Das war seine einzige Schwäche.
    Der Koloß verfehlte ihn und das Tuch, das Sebas buchstäblich in letzter Sekunde an sich riß. Die tödliche Schneide zischte an ihm vorbei, doch die Schulter streifte ihn. Instinktiv schnellte Sebas sich in die Höhe. Er wußte, daß er stürzen mußte, aber so verringerte er die Gefahr etwas. Endlos lang erschien ihm der Leib des Stieres, als er an ihm vorbeiraste. Der junge Kämpfer starrte mit geweiteten Augen auf den Schwanz, der nicht weniger gefährlich war als das Schwert. Wie erwartet flog er herum und zerschnitt das Gras dabei. Deutlich sah er die Halme wanken, aber noch bevor sie fielen, zuckte der mit Zähnen bewehrte Schwanz unter ihm vorbei. Er fühlte, daß er seine Füße ganz leicht berührte.
    Sebas stürzte zu Boden. Er starrte hinter dem Riesen her, der noch etwa zwanzig Meter weiterrannte, bevor es ihm gelang, seinen verfehlten Angriff zu stoppen. Schnaufend stemmte er die Beine in den Boden und rutschte noch einige Meter weiter.
    Wütend warf sich der sechsbeinige Stier herum. Dabei fegte er mit seiner Schneide das Gras zur Seite. Auf diese Weise würde allmählich ein freier Kampfplatz entstehen, vorausgesetzt, daß keiner der beiden Duellanten zu früh durchbohrt wurde.
    Sebas blickte in die kleinen Augen. Er fürchtete sich. Am liebsten wäre er jetzt davongelaufen, aber er wußte, wie sinnlos das gewesen wäre.
    Am Horizont grollte es dumpf. Unwillkürlich blickte Sebas

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