Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die Beeinflussung wehren konnte. Aber es stimmte. Man konnte sich beherrschen.
    Don Marin blickte sehnsüchtig zu seiner Couch hinüber. Am liebsten hätte er sich für eine Stunde hingelegt. Nur der hektische Betrieb hatte ihn bis jetzt wach gehalten. In der augenblicklichen Situation war an Schlaf überhaupt nicht zu denken. Er fühlte, daß es dennoch richtig gewesen wäre, wenn er eine Pause eingelegt hätte, denn schon jetzt fühlte er sich überfordert. Er ahnte, daß der Höhepunkt der Krise noch längst nicht erreicht war. Dann aber mußte sich der Schlafmangel immer stärker auswirken.
    Er verfluchte die Stunde, in der er diesen Posten übernommen hatte. Es wäre besser gewesen, wenn er das getan hätte, was ihm mehr lag. In seinem Amt als Dozent für Raumschiffslandetechnik war er glücklich und zufrieden gewesen. Dann, eines Tages, übernahm Don Ernesto Gesalio das Amt des Präsidenten auf Foktor-Pural. Er war sein Onkel, und er wollte seine neugewonnene Macht dadurch untermauern, daß er Männer seines Vertrauens in wichtige Positionen lancierte. Leider war Don Marin zu schwach gewesen, das Angebot abzulehnen, zumal er davon überzeugt gewesen war, daß er das Amt nur für kurze Zeit innehaben sollte, bis ein Nachfolger für ihn gefunden war. Das lag jetzt ziemlich exakt zwei Jahre zurück.
    In dieser Zeit hatte es nie ernsthafte Schwierigkeiten gegeben. Don Marin war nie wirklich in seiner Aufgabe gefordert worden. Jetzt aber steuerte der Raumhafen auf die ganz große Krise zu, und er fühlte sich ihr schon jetzt nicht gewachsen.
    Er gähnte erneut. Dann drehte er sich entschlossen um und ging auf die Couch zu. Als er sie erreicht hatte und sich niederlegen wollte, hörte er das Pfeifen. Ihm folgte ein dumpfes Grollen. Es klang, als sei irgendwo in der Ferne eine Atomgranate eingeschlagen. Aber das hörte sich nur so an. Don Marin wußte sofort, was draußen geschah. Er fuhr herum und hastete zum Fenster zurück.
    In den Wolken schwebte ein kugelförmiges Raumschiff mit abgeplattetem Pol. Es senkte sich langsam herab.
    Isabel schrie etwas. Don Marin reagierte nicht. Er starrte nur auf diesen Raumer, der zu landen versuchte, obwohl noch wenigstens zwanzigtausend Menschen auf dem Raumfeld herumstanden. Die meisten blickten nach oben. Der Schreck schien sie zu lähmen und auf den Fleck zu bannen. Auch die Soldaten, die die Kranken zurückgedrängt hatten, handelten nicht anders.
    Der Chef der Raumhafenbehörde lief zu seinem Arbeitstisch. Er schaltete hektisch das große Lautsprechernetz ein.
    Seine Müdigkeit war verflogen, und seine Stimme gewann an Kraft und Härte. Sie hallte über den Raumhafen. Buchstäblich in letzter Sekunde versuchte Don Marin, das Blatt zu wenden. Das halutische Raumschiff durfte nicht den Tod von Tausenden von Menschen verursachen!
    Sebas wunderte sich über sich selbst, weil es ihm gelang, absolut kühl und ruhig zu bleiben, als der Schwertstier auf ihn zuraste. Er schwenkte das rote Tuch und bestimmte dadurch die Marschrichtung seines Gegners. Plötzlich hatte er nicht mehr den geringsten Zweifel darüber, daß er die Todesstelle genau treffen würde. Er mußte zustoßen, wenn das Tier an ihm vorbeirannte und das vordere Bein mit dem mittleren einen Winkel von annähernd 45 Grad bildete. In diesem Moment öffnete sich zwischen den seitlichen Knochenplatten, welche die ›Rippen‹ bildeten, ein Spalt. Nur durch ihn konnte er den Degen bis ins Herz stoßen.
    Sebas trat geschickt zur Seite. Die Spitze des Schwertes verfehlte ihn nur knapp. Er spürte den heißen Atem des Bullen auf seinem Gesicht. Dann bot sich ihm die Chance, auf die er gewartet hatte. Unmittelbar bevor die Beine in die richtige Position kamen, stieß er zu. Die Klinge bohrte sich genau im richtigen Augenblick durch die Muskeln des Kolosses. Mit einem häßlichen Krachen zersplitterten die Rippenplatten an dem Terkonit, als sie wieder zusammengleiten wollten und dabei auf ein Hindernis trafen.
    Sebas warf sich mit aller Macht zur Seite. Wieder schnellte er sich in die Höhe, kaum daß er Fuß gefaßt hatte, und wiederum entging er dem tödlichen Peitschenhieb des Schwanzes nur ganz knapp. Er stürzte und fiel auf das Gesicht.
    Atemlos stützte er sich auf beide Arme und richtete sich halb auf. Er starrte dem Schwertstier nach, der mit dem Stahl im Leib weiterlief, als sei nichts geschehen. Doch als er die Beine in den Boden stemmte, rutschten sie ihm weg. Er überschlug sich und richtete sich danach nur mühsam

Weitere Kostenlose Bücher