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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gehörten der Vergangenheit an.
    Sebas lächelte. »Don Jose! Dein Traum ist zu Ende!« sagte er leise.
    Er spürte, wie sein Armgerät ansprach. Er erschrak so heftig, daß der Degen in seiner Hand zu zittern begann. Die Konzentration ließ nach. Rasch zerrte er sich das Band vom Arm und ließ es auf den Boden fallen. Erleichtert atmete er auf, als er fühlte, wie die innere Ruhe sofort zurückkehrte.
    Niemand sollte ihn stören. Diese Stunde gehörte ihm allein.
    »Mein Traum ist noch nicht zu Ende, Don«, flüsterte er.
    Er wußte, daß gleich ein Sturm der Gewalt losbrechen würde. Die Ruhe über dem Tal täuschte. Irgendwo in seiner unmittelbaren Nähe befand sich ein Schwertstier, ein Koloß, der über geradezu halutische Kräfte verfügte. Sebas erinnerte sich daran, daß Don Jose diese Tiere gern mit Halutern verglich. Wenn er über sie plauderte, dann äußerte er die scherzhafte Vermutung, daß sie ihren Ursprung auf dem Planeten Halut gehabt haben müßten. Natürlich war eine derartige Behauptung nicht ernst zu nehmen. Eine Verwandtschaft war nicht vorhanden. Diese Riesenrinder hatten zwar sechs Beine und unvorstellbare Kräfte, aber das war auch alles, was sie mit den Halutern gemein hatten.
    Sebas senkte den Degen nach vorn, bis er sich mit den Spitzen der Gräser in gleicher Höhe befand. Dann zeichnete er mit langsamer Bewegung ein Kreuz in die Luft.
    Mit ausgestrecktem Arm ging er weiter. Er glaubte, seinen Gegner sehen zu können, wie er in einer Mulde stand, wiederkäute und mit seinen kleinen, tückischen Augen die Mauer der gelben Halme zu durchdringen suchte. Er war überzeugt davon, daß der Stier ihn längst gewittert hatte. Das lag auch in seiner Absicht. Er sollte merken, daß er kam, und er sollte angreifen. Seine Ausdünstung sollte das Tier reizen, bis sein Aggressionstrieb angesprochen wurde.
    Sebas erlaubte sich ein flüchtiges Lächeln. Niemand konnte sich vorstellen, welche Kräfte frei wurden, wenn dieser Stier angriff, wenn er es nicht selbst gesehen hatte. Auch ein Icho Tolot würde mit einem solchen Kämpfer vermutlich einige Schwierigkeiten haben, zumal er es sicherlich mit der für ihn eigenen Methode versuchen würde, mit ihm fertig zu werden.
    Der Mann lächelte stärker. Sein Gesicht entspannte sich und verlor die Strenge. Dadurch sah er noch jünger und anziehender aus.
    Er war ganz fest davon überzeugt, daß er dem Haluter die wertvollste Trophäe dieser Welt mitbringen konnte. Er würde das mächtige Tier besiegen   – aber auf die Art, die hier üblich war. Dann würde er das Schwert des Stieres auf die Erde mitnehmen und es Icho Tolot übergeben. Er kam gar nicht auf den Gedanken, daß der Haluter nicht dort sein könnte, wohin es ihn zog. Der Koloß mußte einfach dort sein. Er würde ihn in der Nähe des Großadministrators finden und ihm dort überreichen, was kein Mann von Foktor-Pural je aus der Hand geben würde, wenn er es erst einmal erbeutet hatte.
    Er spitzte die Lippen und pfiff leise, um die Erregung des Schwertträgers noch zu steigern. Langsam ging er weiter. Er konnte die Spannung kaum noch ertragen. Don Jose suchte nach ihm.
    Vermutlich ließ er jetzt das ganze Josenna durchkämmen. Nie und nimmer aber würde er darauf kommen, daß sein Sohn sich auf das gefährlichste Duell einlassen wollte, das auf Foktor-Pural denkbar war.
    Spielte das alles jetzt noch eine Rolle? Sie würden diese Welt vielleicht noch heute verlassen. Der Platz war für sie reserviert. Bevor die Sonne wieder unterging, würden sie an Bord der MADRID gehen, und der Wein würde verfaulen. Niemand würde sich um ihn kümmern, und keine terranische Kommission würde dem Don einen Qualitätspreis geben. Aber auch das war nicht mehr wichtig. Sie würden die Erde sehen und ihren Boden betreten. Nur das zählte.
    Sebas blieb stehen. Er sah den schwarzen Rücken des Schwertstiers. Nur ein Dutzend Schritte trennten ihn noch von ihm. Er pfiff erneut.
    Der Koloß reagierte. Er warf seinen Kopf herum. Das Schwert zerschnitt das Gras. Noch bevor es auf den Boden fallen konnte, wurde es erneut von dem scharfen Instrument getroffen und zersägt.
    »Hallo, schwarze Bestie!« rief Sebas. Seine Stimme klang hell. Die Erregung klang in ihr mit.
    Nie zuvor wäre er auf den Gedanken gekommen, sich auf ein so gefährliches Abenteuer einzulassen. Gewiß, wie alle Männer von Foktor-Pural hatte er immer von so einer Begegnung geträumt. Oft genug hatte er sich ausgemalt, wie es sein müßte, mit einem

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