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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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geht zu weit, Sebastian!«
    Sebas ging zu ihm und blickte ihm forschend ins Gesicht. »Was ist mit dir los? Wenn ich mich nicht irre, solltest du jetzt in Puralon an Bord der MADRID sein und Vorbereitungen für den Start treffen. Statt dessen liegst du hier herum und veranstaltest verbotene Hahnenkämpfe.«
    Der Raumfahrer lächelte. Seine Haltung entspannte sich. »Du übertreibst.« Gleichmütig hob er die Arme. »Natürlich könnte ich auch auf der MADRID sein, aber das hat doch Zeit. Ihr macht viel zuviel Aufhebens von so einem Flug.«
    »Ich glaube, du hast den Verstand verloren, Ped.«
    »Du irrst dich, Sebas. Wenn einer mit hohlem Kopf herumläuft, dann bist du es. Sag mir, was du auf der Erde willst. Wohin willst du denn da überhaupt?«
    »Das ist mir ganz egal. Ich will nach Terra. Der Erdteil oder die Stadt, das Land oder die Provinz sind mir egal.«
    »Das nenne ich verrückt. Laß mich doch in Ruhe! Mir macht es Spaß, hier zu liegen und die Hähne zu beobachten. Gibt es etwas Schöneres und etwas Erregenderes, als den Mut und die Leidenschaft dieser Tiere zu bewundern? Was interessiert mich die MADRID? Sie kann mir gestohlen bleiben.«
    Sebas packte ihn an den Schultern und rüttelte ihn. »Dir vielleicht, Pedral. Das akzeptiere ich. Hast du aber auch einmal überlegt, daß Millionen Menschen in Puralon darauf warten, die Raumschiffe zu betreten und zu starten?«
    Der Freund schüttelte den Kopf. »Nein«, erwiderte er. »Ist das wichtig?«
    Sebas dachte daran, daß die MADRID ohne ihren Kommandanten niemals starten würde. Er holte aus und schlug Pedral die Faust unter das Kinn. Er hatte so etwas noch nie getan, deshalb klappte es auch nicht besonders gut. Der Raumfahrer stürzte zwar zu Boden, aber er war noch nicht bewußtlos. Nur ein bißchen benommen. Erst nach vier weiteren Schlägen gab er seinen Widerstand auf.
    Sebas schleppte ihn zu seinem Gleiter und nahm ihn mit. Erst als er schon über einhundert Kilometer von der Hazienda entfernt war, fiel ihm ein, daß es viel besser gewesen wäre, wenn er den Gleiter des Kommandanten genommen hätte. Damit wäre er vermutlich viel schneller zum Raumhafen gekommen.
    Don Marin brüllte mit sich überschlagender Stimme in die Mikrophone. Das war offensichtlich notwendig, denn mehr und mehr seiner Leute fielen aus. Sie reagierten einfach nicht auf seine Befehle. Erst jetzt, als er laut wurde, handelten sie.
    Immerhin vergingen noch einige Sekunden, bis endlich das Bild des halutischen Kommandanten im Trivideowürfel erschien. Die drei Augen blickten ihn funkelnd an.
    »Ich ersuche Sie, die Landung sofort abzubrechen!« schrie Don Marin. »Sehen Sie nicht, was Sie anrichten? Sie werden Tausende von Menschen töten, wenn Sie nicht sofort wieder starten.«
    »Wir haben festgestellt, daß auf Foktor-Pural jegliche Disziplin verlorengegangen ist«, antwortete der Haluter mit dröhnender Stimme. »Wir sehen uns daher gezwungen, helfend einzugreifen, um die Ordnung wiederherzustellen.«
    Der Don stöhnte. »Das darf doch nicht wahr sein«, sagte er ächzend. Er sank in seinen Sessel zurück. Dann schüttelte er den Kopf und beugte sich wieder vor. »Tun Sie mir einen Gefallen, verschwinden Sie! Ziehen Sie sich wenigstens für noch eine Stunde zurück, bis wir den Raumhafen geräumt haben. Wir erwarten in den nächsten zwanzig Minuten dreihundert Raumschiffe. Sie kommen von Namit-Pural II, unserem kosmischen Hafen. Stören Sie die Landeaktion nicht, sonst gibt es eine Katastrophe.«
    Auf einem anderen Bildschirm sah er, daß der halutische Raumer bewegungslos in den Wolken schwebte. Die schwarzen Kolosse zögerten.
    Don Marin hatte eine schreckliche Vision. Er stellte sich vor, die Haluter aus dreihundert Raumschiffen würden Foktor-Pural angreifen. Ihm wurde plötzlich flau in der Magengegend. Er mußte sich mit einem Schluck Wasser erfrischen. Der Hals war ihm wie zugeschnürt.
    Wie konnte das kosmomedizinische Amt so sicher sein, daß die Haluter nicht von der Paraenergetischen Virusseuche befallen waren? Nein. Das konnte nicht sein.
    Don Marin schob diesen Gedanken weit von sich, weniger, weil er so unwahrscheinlich, als vielmehr, weil er so unerträglich war.
    Und dennoch   – war es nicht ein eigenartiges Zeichen, daß die Haluter zögerten und sich nicht so recht zu entscheiden wußten? Das paßte doch eigentlich gar nicht zu diesen Giganten und deren überragenden geistigen Eigenschaften.
    Die anderen Bildschirme erhellten sich. Jetzt liefen die Meldungen

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