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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Ohren. Er erschauerte.
    »Das klingt wenig schön«, sagte er.
    »Es geht mir auf die Nerven«, gestand der Gefühlsmechaniker.
    In der Stimme Icho Tolots klang absolute Verzweiflung mit. Der Haluter war in denkbar schlechter seelischer Verfassung. Seine Rufe ließen erkennen, daß er am Ende war. Er litt.
    Bleiche Offiziere hielten vor dem letzten mächtigen Schott, das sie noch von dem Haluter trennte, Wache. Auch sie schienen das Flehen und Betteln nicht mehr länger ertragen zu können. Icho Tolot schrie pausenlos den Namen Rhodans.
    »Fahren Sie das Schott auf!« befahl dieser.
    Die Wachen gehorchten. Im nächsten Augenblick schien die Luft zu erzittern. Die Schreie des Haluters erreichten eine Lautstärke, die in den Ohren schmerzte. Dann aber verstummte der Koloß plötzlich. Er hatte gesehen, daß jemand kam.
    Perry durchschritt das Tor. Der Haluter konnte ihn sehen. Er stand aufrecht in seinem Energiekäfig, doch jetzt sank er langsam auf die Knie herab.
    »Rhodanos, Rhodanos«, stammelte er so verzweifelt, daß es Rhodan die Kehle zuschnürte. Nie hatte er Icho Tolot in einem solchen Zustand gesehen.
    »Rhodanos   – warum quälen Sie mich?«
    »Icho, mein Freund«, entgegnete Rhodan ruhig. Da der Haluter kniete, befanden sich ihre Augen annähernd auf gleicher Höhe. »Es geht nicht anders. Wir müssen Sie hier festhalten. Sie sind krank.«
    »Das ist ein Irrtum. Ich tue nur, was ich tun muß. Ich kämpfe gegen die Feinde der Menschheit und der Galaxis. Es bleibt mir keine andere Wahl. Verstehen Sie? Wenn wir überleben wollen, dann müssen wir die Akonen, die Arkoniden und alle von ihnen abstammenden Völker der Galaxis vernichten.«
    »Icho, ich   …«
    »Sie müssen unschädlich gemacht werden«, bekräftigte der Haluter. Seine Stimme hob sich wieder. Unwillkürlich trat Perry einen Schritt zurück. »Die Lemurer müssen aus der Galaxis verschwinden. Wir müssen handeln, ehe es zu spät ist.«
    Rhodan schwieg. Er konnte auf diese Worte nichts antworten. Ihm graute. Mit absoluter Sicherheit wußte er, daß die Forderungen des Haluters unbegründet waren. Sie hatten ihre Ursache einzig in der PAD-Seuche. Ichos Verhalten entsprach also nur einem Krankheitsstadium.
    Der Koloß sprach weiter. Er bettelte und flehte darum, aus seinem Energiekäfig befreit zu werden. Er beschwor Rhodan, den Kampf gegen die Nachfahren der Lemurer unverzüglich aufzunehmen.
    »Wenn die Menschheit nicht sofort mit dem Vernichtungsfeldzug beginnt, werden es die Lemurer sein, die den Tod über die Galaxis bringen.«
    »Bitte«, sagte Rhodan zu Galbraith Deighton. »Sorgen Sie dafür, daß er mit Paralysatoren für weitere Stunden betäubt wird. Beeilen Sie sich.«
    Er drehte sich zu dem Haluter um und erklärte lauter: »Icho, ich verspreche Ihnen, daß ich mir die Vorschläge überlegen werde. Entscheidungen wie diese können nicht sofort gefällt werden.«
    »Rhodanos«, bettelte der Koloß. »Lassen Sie mich frei!«
    »Später, mein Freund.«
    Rhodan ging. Er wußte nicht mehr, was er noch sagen sollte. Er mußte an die vielen Haluter denken, die jetzt in der Galaxis für ›Ordnung‹ sorgen wollten und damit das Grauen über viele Welten brachten.
    Vor seinem geistigen Auge sah er bei ihnen eine ähnliche Entwicklung wie bei seinem Freund auftreten. Früher oder später würden sie vielleicht einen ähnlichen Haß und Vernichtungswillen gegen die Akonen und alle von ihnen abstammenden Völker in der Galaxis hervorbringen. Wenn aber die vielen Haluter in dieses Krankheitsstadium gelangten, in dem Icho Tolot sich bereits befand, dann würde niemand sie aufhalten können. Einen einzigen Haluter zu stoppen hatte schon einen außerordentlich hohen Aufwand erfordert. Sie alle aufzuhalten war praktisch unmöglich.
    Der 6. März 3457 begann mit einer Überraschung: Rhodan erhielt die Nachricht in seinem Büro im Regierungsgebäude von Terrania City. Wieder war es Galbraith Deighton, der sie ihm überbrachte.
    »Sir, ein Verband von acht akonischen Schiffen fliegt die Erde an und bittet um Landeerlaubnis. An Bord des Flaggschiffs befindet sich eine Regierungsdelegation, die Sie unbedingt sprechen möchte.«
    Rhodan blickte auf. Er schob die Akten, an denen er gearbeitet hatte, nachdenklich von sich. Inzwischen waren von zahlreichen Planeten der Galaxis Meldungen über Angriffe von akonischen Kampfraumern gegen die halutischen Landeunternehmen eingetroffen. Nicht nur auf Foktor-Pural war es zu einem Blutbad gekommen.
    Kurz

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