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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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war nur ein Aufschub, keine Hilfe. Die Seuche lag wie ein Leichentuch über Monden und Planeten, über Raumschiffen und Städten.
    »Aufschlußreich!« sagte Anti-Homunk. »Ortung? Negativ, wie befürchtet?«
    »Negativ. Ich bin bereits auf einen riesigen Schiffsverband gestoßen, innerhalb dessen Einheiten ebenfalls die Ruhe des kommenden Todes herrscht.«
    »Fliege dorthin und bereite die Tests vor! Und dann das nächste Ziel.«
    »Uranus steht auf der anderen Seite der Sonne; er wird später untersucht. Ich steuere Jupiters Mondsystem an.«
    »Nicht Saturn?«
    »Nein. Ein Vorteil, denn Saturn steht abseits der Geraden.«
    »Ich verstehe.«
    Das Schiff änderte abermals die Flugrichtung und stürzte sich mit der halben Lichtgeschwindigkeit auf einen riesigen Schwarm von Raumschiffen. Sicher waren es nicht nur die Einheiten der Systemflotte, sondern auch viele Schiffe, deren Besatzungen in der vorausgehenden Phase des Fluges zur Urheimat hier gestrandet waren. Immer mehr setzte sich im Besucher die Überzeugung fest, daß der Wissende im Herzen des Solaren Systems zu finden war, nämlich irgendwo auf Terra. Das erleichterte und erschwerte das Vorhaben zugleich, denn dort schienen die stärksten Widerstandskräfte vorhanden zu sein. Allerdings auch die Helfer von Perry Rhodan und seinen Freunden, die Mutanten. Anti-Homunk hatte keinen Grund, ihr Vorhandensein zu ignorieren   – selbst wenn sie krank waren, blieben sie ernstzunehmende Gegner.
    »Ich werde auf der Hut sein«, sagte er laut.
    Die Jacht suchte zunächst mit umfassenden Ortungen den Schiffsverband ab, und dann, als sie näher heran war, wurde jedes einzelne Schiff in der Methodik eines Roboters noch mehrmals der Abstrakt-Ortung unterzogen.
    »Nichts?« fragte Anti-Homunk.
    »Absolut negativ. Wir unterschreiten eben die Neunzehn-Astronomische-Einheiten-Grenze, also die Jupiterbahn.«
    »Gibt es Szenen, die ich sehen müßte?« fragte Anti-Homunk.
    »Ich empfehle es.« Das Schiff besaß eine gewisse Entscheidungsfreiheit; es hätte ohne seinen ›eigenen Willen‹ nicht richtig arbeiten können. So aber funktionierten die übergeordneten Kreise und die unbekannte, aber demonstrativ wirkungsvolle Technik so gut, wie es im Plan des körperlosen Befehlsgebers vorgesehen war. Die Kosmischen Schachzüge waren getan worden, aber noch stand es nicht schachmatt. »Einen Blick in die Zentrale eines der Wachschiffe. Die Bilder werden erklären, warum wir nicht ein einziges Mal aufgefordert wurden, uns zu identifizieren!«
    Die Kabinenbeleuchtung wurde auf einen niedrigen Wert reduziert, und der große Informationsschirm wurde wieder hell. Ein Blick in die Hauptzentrale eines der vielen Schiffsriesen. Anti-Homunk konnte sicher sein, daß es das wichtigste Wachschiff war, denn die Mechanik der Jacht hatte die Informationen richtig ausgewertet. Selbstverständlich würde sich der Wissende nicht hier befinden, auch nicht in einem anderen Schiff dieses Schwarms.
    Den ersten, undeutlich-schwachen Impuls der Abstrakt-Ortung hatte er weit außerhalb des Systems empfangen. Zwischen der Ellipse der Plutobahn mußte sich der Wissende befinden. Es gab keinen Zweifel, daß der Wissende sich im System befand. Aber an welcher Stelle?
    Auch die Schiffszentrale zeigte, warum nichts mehr funktionierte. Einer der wenigen besonnenen Männer schien die Mehrzahl der Pulte und Geräte abgeschaltet zu haben. Schreiend wälzten sich vier Männer über den Boden des runden Raumes. Niemand sah ihnen zu. Sie stießen zusammen, fielen blind übereinander, torkelten in die Höhe und brachen wieder zusammen. Ihre persönlichen Dämonen peinigten sie.
    »Diese Feuerbälle! Immer wieder   – die künstlichen Sonnen! Aber die Farben   … sie bringen mich um!«
    Einer der Männer, der Uniform nach ein wichtiger Offizier des Schiffes, stand auf und zitterte an allen Gliedern. Seine Finger, der faltige Hals, das ausgemergelte Gesicht   – sie ließen erkennen, daß er dem Tod näher war als dem Leben. Er starrte auf den ihm am nächsten eingebauten Schirm der Panoramagalerie und schrie auf, als sähe er dort schreckliche Dinge. Dann hob er die Arme und krachte schwer zu Boden. Dort blieb er liegen und rührte sich nicht mehr.
    Aus einem Sessel stand ein anderer Mann auf. Er ging mit geschlossenen Augen geradeaus, verließ die Zentrale und verschwand im Antigravschacht.
    Eine Technikerin saß abseits der Schaltpulte und hielt eine schwere Strahlwaffe in der Hand. Sie lächelte irre und starrte

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