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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schienen das Ausmaß des Schreckens noch zu verdichten.
    Ein hochgewachsener Mann in zerknitterter, beschmutzter Uniform kam ins Bild. Erschreckend deutlich zeigte das dreidimensional farbige Bild die Verwahrlosung und die schreckliche Lethargie des Mannes.
    »Unter den geschilderten Umständen ist es mehr als unwahrscheinlich, daß wir von der Flotte kontrolliert werden!«
    »Das kann mir nur recht sein!« gab Anti-Homunk zurück.
    Er beobachtete den lethargischen Mann, der mit geschlossenen Augen auf dem ausgestreckten Sessel lag. Einmal öffnete er die Augen und stierte minutenlang gegen die helle Decke. Dann verzerrte sich sein Gesicht vor Schmerz. Er hob beide Arme und begann, die Schädeldecke zu massieren, als könne er die Schmerzen darin durch Druck und Bewegung vertreiben. Sein Körper war abgezehrt, die Gesichtshaut fahl, und der Bart wucherte schon seit einigen Tagen. Überall in der Messe waren angebrochene Nahrungsmittelpackungen zu erkennen, aber Anti-Homunk sah keinen der Männer etwas essen. Nur einmal griff eine zitternde Hand nach einem Becher, in dem ein dünnes, wäßriges Getränk war, das auf dem Weg zum Mund halb verschüttet wurde. Der beobachtete Mann massierte jetzt seine Nackengegend, und dabei stöhnte er leise vor sich hin. Niemand beachtete ihn. Das Bild machte einem anderen Platz.
    »Alpträume   …«, murmelte der Besucher.
    Selbstverständlich hatten ihn seine Züchter gegen PAD immun gemacht. Er brauchte nicht zu befürchten, daß er nach Tagen oder Wochen   – falls seine Suche tatsächlich so lange dauern würde   – ebenso aussehen und sich ebenso fühlen würde wie jener junge Mann, der in einem Winkel kauerte und das Gesicht in die Ecke zwischen zwei Wänden preßte. Der Körper des Mannes, der auf den Knien ruhte, wiegte sich unablässig hin und her. Auch ihn beachtete niemand. Er ging allein seinem Tod entgegen. Aus seiner Kehle entrang sich ein langgezogenes Wimmern.
    Er schien gewisse rauschartige Träume zu haben, denn als das Wimmern abriß, verstand Anti-Homunk einzelne abgerissene Wortfetzen. »Nein   … nicht diese Töne   … laßt uns andere   …«
    Der junge Mann schüttelte sich, griff mit beiden Händen an seine Augen und schien sich vor Sturmfluten aus Farben schützen zu wollen. »Feuer   … zu heiß, zu grell   … NEIN!«
    Wieder Schweigen. Ein seltsames Gerät zapfte direkt die Lichtwellen des Raumes an und entnahm ihnen die Informationen. Ebensolches geschah mit den Schallwellen. Das Gerät schwenkte herum.
    Der junge Mann sprang plötzlich auf, raste im Zickzack mit geschlossenen Augen durch die Messe und wich instinktiv seinen Kameraden und den Sesseln, den Tischen und den einzelnen Säulen mit den Visiphonanschlüssen und den Vorräten an Lesespulen aus. Dann rannte er mit voller Kraft gegen ein stählernes Schott und sank langsam daran herunter. Er schrie gellend auf.
    Dieser Laut erreichte den Verstand eines älteren Mannes mit einem narbigen, zerfurchten Gesicht. Er schien einer der wenigen Menschen in diesem Raum zu sein, der von Fall zu Fall noch Herr über sich selbst war. Er sah sich um und stand langsam auf. Er war außerordentlich geschwächt, aber er schüttelte jetzt den Kopf und schien sich stark zu konzentrieren. Er ging mit schlurfenden Schritten quer durch die Messe und blieb vor einem Getränkeautomaten stehen. Er drückte einige Knöpfe und nahm einen Becher aus der Halterung heraus. Heiße Flüssigkeit lief hinein. Einen, zwei, nein, tatsächlich drei Becher trank er selbst, aß einige Nahrungswürfel, die herumlagen, dann füllte er abermals einen Becher ab und ging zu dem zusammengebrochenen jungen Mann, dessen Körper zuckte, als stünde er unter Strom.
    »Komm her, Kamerad!« murmelte der ältere Mann. Unter der Bräune war seine Haut ebenso fahl wie die der anderen Besatzungsmitglieder. Er setzte den Becher an die Lippen des Jüngeren, nachdem er dessen Kopf herumgedreht und sich zwischen den Beleuchtungskörper und das hilflose Opfer des PAD-Virus gestellt hatte. Es gelang ihm, dem Jüngeren den Inhalt des Bechers einzuflößen.
    »Gut so!« knurrte er. Seine Konzentration hielt nicht lange an, denn er setzte sich neben den jungen Mann und lehnte sich schwer gegen das Schott.
    »Ich habe genug gesehen!« bestimmte Anti-Homunk.
    »Wir befinden uns bereits auf dem Kurs auf den Planeten Neptun und auf seine beiden Monde Nereide und Triton.«
    »Ausgezeichnet. Vorsichtige Annäherung. Wir müssen überall mit kleinen

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