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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zu einer Ansammlung schweigender Planeten und Monde geworden. Die Schiffsverbände, die in Wartepositionen zwischen den äußeren Planeten trieben, schienen bereits tot zu sein. Auch sie mußten durchsucht und kontrolliert werden.
    Es würde Stunden und länger dauern, bis sämtliche einzelnen Körper in dem Vakuum des sonnennahen Raumes getestet waren. Aber das Schiff arbeitete mit der Geduld eines seelenlosen Mechanismus.
    Nach einer Weile fragte Anti-Homunk: »Ist es sicher, daß wir den Wissenden finden?«
    Das Schiff erwiderte mit der ihm eigenen Logik: »Sofern sich der gesuchte Wissende innerhalb dieses Raumes aufhält, besteht daran nicht der geringste Zweifel.«
    Das Schiff vollführte eine leichte Kursänderung und steuerte auf einen Verband aus Raumern zu, der zwischen der Bahn von Pluto und Saturn um die Sonne driftete. Der Funkverkehr zwischen den einzelnen Einheiten war so spärlich, daß es den energetischen Detektoren der Jacht keine Schwierigkeit bereitete, eine Anzahl von Folgerungen deutlich auszusprechen. Überall innerhalb des Schiffes gab es unsichtbare Lautsprecher und Mikrophone. Aus jedem Raum konnte sich Anti-Homunk mit seinem pausenlos tätigen Hilfsgerät verständigen.
    Die Robotstimme der Jacht sagte: »Ich habe einige charakteristische Szenen aus den Raumschiffen aufgenommen. Sie sollen dir gezeigt werden, damit du die Problematik erkennst.«
    Den Geräten war es möglich, feste Materie zu durchdringen und Vorgänge sichtbar zu machen, die tief im Innern von stählernen Schiffen stattfanden. Schon der erste Blick, kurz nach der Annäherung an das System aufgenommen, zeigte dem Besucher, daß das dritte Stadium der PAD-Seuche angebrochen war.
    »Spiel die Beobachtungen ab!« sagte Anti-Homunk und ging in einen Raum, der über großdimensionierte Bildschirme verfügte.
    Das Schiff war neununddreißig Astronomische Einheiten von der Sonne entfernt. Das zentrale Leuchtfeuer dieses Planetensystems zeichnete sich noch immer als ein Stern unter den vielen anderen Sternen des Hintergrundes ab. Mit weniger als hundertfünfzigtausend Kilometern in der Sekunde schwebte die Jacht auf den Schiffsverband zu. Das erste Bild erschien.
    Ein mittelgroßer, nicht ungemütlicher Raum, der schon auf den ersten Blick die Stimmung ausstrahlte, die innerhalb seiner vier Wände herrschte. Es war ein Mannschafts-Aufenthaltsraum; ein kleiner Saal, hervorragend eingerichtet, mit sämtlichen Möglichkeiten zum Lernen, zur Zerstreuung, zur Diskussion oder zum Betrachten oder Abhören aller neuen oder gespeicherten Sendungen   – jetzt herrschte in diesem Raum ein halblautes, gedämpftes Inferno. Die Messe hatte sich in einen Krankensaal verwandelt.
    »Es gibt keine Verwundeten und keine äußerlichen Anzeichen!« stellte Anti-Homunk fest. Das war richtig. Keiner der Männer trug einen Verband oder ein anderes sichtbares Zeichen seiner Krankheit. Aber schon die ersten Ausschnittvergrößerungen zeigten, daß sie alle krank waren. Unheilbar krank, dem Tod näher als dem Leben.
    »Es sind vierundzwanzig Lebewesen in diesem Raum!« sagte die Schiffsautomatik mit gefühlloser Robotstimme.
    Die meisten Sessel waren zurückgeklappt und in die Waagrechte gebracht worden. Hin und wieder durchlief ein kurzes, intensives Zittern die Körper der kranken Besatzungsmitglieder. Sie hatten keine besonderen Wünsche mehr.
    Sie gingen nicht mehr mit manischer Besessenheit ihren diversen Hobbys nach. Sie lagen oder kauerten nur noch da und starrten ins Leere. Ihre Augen verrieten nicht, daß sie die rauschhaften Bilder von Angstträumen sahen.
    Sie besaßen auch nicht mehr den Drang, zur Urheimat zurückzukehren. Ihre Energie war verbraucht und kaum mehr zu ersetzen. Wenn sämtliche Räume aller Schiffe so aussahen, handelte es sich bei diesem Verband um einen Pulk von Totenschiffen.
    »Der Tod beginnt. Er wird sehr langsam kommen, aber sein Kommen ist sicher«, sagte Anti-Homunk. Er empfand darüber weder Trauer noch Vergnügen, noch eine andere Emotion. Er registrierte einen Umstand, das war alles. Zwar war er in der Lage, Gefühle zu haben, aber dies war von zwei Forderungen abhängig. Zunächst mußte der Eindruck nachhaltig und tief sein   – viel tiefer, als es diese Bilder des Dahinsiechens vermochten!   –, und zweitens mußte er vorher seine Emotionssperren ausgeschaltet haben. Ruhig sah er auf die Bildschirme.
    »Weiter! Mehr Information!« forderte er halblaut. Das Schiff verstand und reagierte sofort. Andere Bilder

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