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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Quelle im Zentrum der Oase plätscherte leise und ergoß ihr Wasser in das Röhrensystem, das unterirdisch verlief. Hier zwischen den Bauten begann ein breiter Streifen grünen, hoch stehenden Grases. Es roch nach Feuchtigkeit und blühenden Pflanzen. Hin und wieder mischte sich in den kühlen Geruch ein Gestank, der aus den Häusern kam. Sie waren teilweise auf Stelzen aus weißem Stein erbaut, bildeten einen Drittelkreis, und die einzelnen Formen gingen ineinander über, sie machten aus den etwa einhundert Wohneinheiten eine durchgehende Form. Türen und Fenster standen offen, und jetzt, kurz vor der Abenddämmerung, schleppten sich die ersten Menschen ins Freie.
    Auch hier zeigte sich das Grauen des beginnenden Sterbens. Als Anti-Homunk ungerührt seine Beobachtungen registrierte und analysierte, wurde er abermals unsicher. Wenn der Wissende trotz dieser Bilder und Erkenntnisse sagte, daß Rhodan nicht verloren sei, dann mußte etwas Wahres daran sein. Was wußte der Wissende wirklich?
    »Was auch immer   – es ist mein Auftrag, ihn zu töten«, murmelte Anti-Homunk und zog sich in die jalousieartigen Schatten eines schlanken Turmes zurück, in dem er den Wasserspeicher vermutete. Er wartete.
    Beide Gegner hatten körpereigene Schutzschirme, die fast undurchdringbar waren. Beide Gegner waren geübte Kämpfer, die jeden Trick kannten. Ihre Möglichkeiten waren so gut wie identisch.
    »Was kann ich tun, um ihn zu töten?« fragte sich Anti-Homunk. Seine nervliche Anspannung wuchs mit der Schwierigkeit des Problems. Er erkannte, daß er nur eine einzige, nämlich die erste Chance gehabt hatte. Jetzt war der Wissende auf der Hut und würde ausweichen und seinerseits ihn angreifen. Oder hatte Anti-Homunk überhaupt keine Chance gehabt? Von Anfang an nicht? Diese Überlegungen, entschied er, brachten ihn nicht weiter. Er würde weiterhin angreifen, immer und immer wieder.
    Die Oase war ein unregelmäßig runder Platz in einem Stück Sandwüste, das von Dünen durchzogen wurde. Licht und Schatten modellierten aus den kammartigen Dünen bizarre Formen heraus. Die Palmen bewegten sich kaum. Die Hitze des Tages war vorbei, und die Menschen, die hier und dort zu sehen waren, ahnten nichts davon, daß mitten zwischen ihnen ein Fremder auf sein Opfer lauerte.
    Überall war Ruhe. Die Stille legte sich auch auf die Nerven des Wartenden. Er konzentrierte sich auf die Transmitterplattform, die etwas außerhalb der Oase stand; eine kreisförmige Ebene, unter der sich die Energieanlagen befanden. Grazil wölbte sich darüber, neun Zehntel der Fläche überdeckend, eine halbdurchsichtige Kuppel. Ein breiter Weg führte, von einer dreifachen Palmenallee und von Reihen dichter Büsche gesäumt, ins Zentrum der Oase.
    Es wurde dunkler. Der völlig wolkenlose Himmel färbte sich. Aus den Gebäuden kam ein schriller Schrei, dann stürzte ein halbnackter, ausgemergelter Mann die Treppen herunter und rannte, sich den Kopf mit beiden Händen haltend, auf den Brunnen zu.
    Anti-Homunk kümmerte sich nicht um ihn und ging langsam zwischen den schuppigen Palmenschäften bis zu einem Punkt, von dem aus er die Plattform klar übersehen konnte. Er stand genau gegenüber den beiden Transmitterbögen, in deren Mitte er das wesenlose Schwarz deutlich erkennen konnte.
    »Wird er kommen?« fragte er sich.
    Er selbst brauchte kein Transmitter-Großgerät, aber er hatte es in diesem Fall vorgezogen, den Wissenden auf diese Art hinter sich herzulocken. Sein kleiner, binnen weniger Sekunden einsatzbereiter Transmitter konnte ihn auf diesem Planeten an jeden gewünschten Punkt bringen. Vorsichtshalber stellte er ihn neu ein. Vielleicht würde er ihn gebrauchen müssen.
    Fünfzehn Minuten vergingen. Dann hob Anti-Homunk seine Waffe und feuerte schnell hintereinander fast ein Dutzend Schüsse ab. Die Gestalt, die zwischen den Transmitterschenkeln hervortrat, war sekundenlang in Feuer gehüllt. Der Schutzschirm leitete die Energie nach allen Seiten ab. Er glühte auf, überall krachten und zitterten lange weiße Entladungen, schlugen in die Plattform und hinauf in die Abdeckung.
    Der Wissende kam langsam und offensichtlich völlig ungerührt näher. Er erreichte den Rand des Transmitterfeldes und ging auf die erste Stufe zu, trat darauf und ging weiter. In seiner Hand lag ebenfalls eine Waffe, aber er schoß nicht.
    »Du siehst, daß du auch jetzt keine Chance hast!« erklang es durch das Krachen und Nachhallen der Schüsse und der knatternden Blitze. Die

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