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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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  …«
    Atlan wußte, daß er das einzig Richtige getan hatte. Perry hatte aus einer inneren Abwehr heraus alles von sich ferngehalten, was ihn mit den Zuständen auf der Erde konfrontieren konnte. Auch das war ein Symptom der Psychosomatischen Abstraktdeformation   – man verschloß sich vor der Realität und kapselte sich in einer Eigenwelt ab.
    »Sieh dir genau an, was auf dem Zentralflugplatz vor sich geht«, drang Atlan weiter in ihn. »Ähnliches passiert auf der ganzen Erde. Wir müssen diesen Wahnsinn stoppen, wenn wir die Menschheit vor einer Katastrophe bewahren wollen. Wir können nicht alle von der Paraabstrakt-Seuche heilen. Die Seelenumkehr hat nun einmal auf alle Menschen übergegriffen und kann erst wirkungsvoll bekämpft werden, wenn wir den Erreger kennen. Aber du könntest einen Aufruf an sie erlassen, der sie zur Vernunft rufen soll. Das könnte Wunder bewirken. In vielen Fällen würde eine eiserne Willensanstrengung genügen, um die Auswirkungen der PAD zu mildern. Du siehst es an dir. Meine Worte haben dich wachgerüttelt!«
    Rhodan nickte. »Das haben sie, in der Tat!«
    Rhodan erhob sich. Er warf noch einen Blick auf den Bildschirm und wandte sich dann dem Freund zu.
    »Es fällt mir jetzt nicht mehr schwer, den Wunsch, die Heimat meiner Vorfahren aufzusuchen, zu unterdrücken«, sagte er. »Ich danke dir, Atlan, daß du mir über diese Krise hinweggeholfen hast. Aber versprichst du dir nicht zuviel von meinem Aufruf an die Menschheit? Ich kann auch keine Wunder wirken.«
    »Es kommt auf einen Versuch an«, sagte Atlan. »Wir wissen schon seit langem, daß die Psychosomatische Abstraktdeformation nicht unüberwindbar ist. Mit der nötigen Willensanstrengung kann man gegen die Auswirkungen ankämpfen. Das hat Professor Eysbert bewiesen   – und nicht zuletzt auch du.«
    Rhodan blickte wieder auf den Bildschirm, auf dem gerade der Zusammenstoß zweier Privatgleiter zu sehen war. Er sagte: »Hoffentlich gelingt es uns bald, diesen Wahnsinn zu beenden.«
    Atlan wußte, daß der Freund seine Lethargie und sein krankhaftes ›Heimweh‹ noch nicht ganz abgeschüttelt hatte. Aber das würde noch kommen. Einmal wachgerüttelt, würde er genügend Willenskraft haben, um gegen die Symptome der Psychosomatischen Abstraktdeformation auch weiterhin anzukämpfen.
    Rhodan hatte seine Rede vor den Robotkameras von Solar Television beendet. Es war eine gute Rede gewesen, eindringlich, überzeugend. Sie konnte auf der ganzen Erde gehört werden und wurde auch auf die anderen Welten des Solsystems übertragen.
    Der Infratest zeigte jedoch, daß die Zuschauerbeteiligung erschreckend gering war   – nur acht Prozent aller im Solsystem lebenden Menschen hatten ihre Geräte eingeschaltet gehabt.
    »Du warst großartig«, sagte Atlan anerkennend.
    Rhodan lächelte säuerlich. »Es besteht keine Veranlassung mehr, mich wie ein beschränktes Kind zu behandeln, Atlan. Ich bin völlig wiederhergestellt. Ich werde es nicht dabei belassen, große Reden an die Menschheit zu halten. Zu anderen Zeiten mag das eine Wirkung erzielen, aber nicht in dieser Situation. Die zehn Milliarden Menschen sind als krank anzusehen, sie sind unzurechnungsfähig. Worte verhallen in diesem Fall ungehört.«
    Atlan war zufrieden. »Dann laß Taten sehen«, sagte er herausfordernd.
    »Wir fahren jetzt nach Imperium-Alpha«, entschied Rhodan. Er blieb plötzlich stirnrunzelnd stehen. »Ist es während der Aufnahme nicht zu einem Zwischenfall gekommen? Ich habe nicht genau darauf geachtet. Was ist passiert?«
    »Nichts von Bedeutung«, erklärte Atlan. »Einer vom technischen Stab hat durchgedreht. Ich habe ihn festgehalten, bis ein Medo-Roboter kam und ihm eine Spritze verpaßte.«
    »Mir war, als hättest du ihn geschlagen.«
    »Es war nur ein leichter Klaps, sozusagen zur Ernüchterung«, meinte Atlan leichthin.
    »Ich erinnere mich in diesem Zusammenhang an einen Ausspruch NATHANs«, sagte Rhodan. »Er sprach davon, daß die PAD-Krankheit höchstwahrscheinlich auch auf Lemuria-Terraner übergreifen würde. Er nannte das den Beta-Effekt.«
    »Ich weiß. Aber davon sind wir noch weit entfernt   – falls es überhaupt dazu kommt.«
    Rhodan sagte nichts darauf. Er wartete, bis Atlan sich unbeobachtet fühlte, und blickte ihn von der Seite her prüfend an. Atlan schien sich nicht verändert zu haben, soweit Rhodan das beurteilen konnte. Aber schon im nächsten Augenblick wurden Rhodans Verdachtsmomente gegen Atlan erhärtet.
    Einer der

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