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Silberband 069 - Die Hyperseuche

Silberband 069 - Die Hyperseuche

Titel: Silberband 069 - Die Hyperseuche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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rütteln.«
    Eysbert nickte; aber sein Gesichtsausdruck blieb nachdenklich.
    »Sollten Sie irgendwelche Symptome der PAD-Krankheit an sich feststellen, lassen Sie es mich wissen.«
    Atlan versprach es und verabschiedete sich. Er fuhr mit dem Pneumo-Expreß in die Solar Hall, um Perry Rhodan zu besuchen. Es wurde höchste Zeit, daß der Großadministrator in die Geschehnisse eingriff.
    Perry Rhodan saß vor dem Bildschirm und starrte fasziniert auf die Szene, die sich ihm darbot: eine schneebedeckte Landschaft mit schmucken Bauernhäusern, Bergen, Nadelwäldern   – eine ländliche Idylle.
    Als Atlan eintrat, warf ihm Rhodan nur einen kurzen Blick zu und schenkte sein ungeteiltes Interesse dann wieder dem Bildschirm.
    »Draußen zerfleischen sich die Menschen wegen eines Platzes in einem Düsenclipper, geben ihr letztes Hemd für eine Schiffspassage, stehlen und morden, nur um sich in den Besitz eines Fluggefährts zu bringen«, sagte Atlan anklagend. »Und du sitzt da und ergötzt dich an dem Anblick einer ländlichen Landschaft.«
    »Das ist nicht irgendeine Landschaft«, versuchte sich Rhodan zu verteidigen. Er seufzte und fuhr dann fort: »Du hast schon recht, wir haben alles falsch angepackt. Aber mich allein kannst du dafür nicht verantwortlich machen.«
    Atlan stutzte. Hatte Rhodan seine Lethargie von allein abgeschüttelt und war endlich zur Vernunft gekommen? Was er sagte, hörte sich zumindest recht vernünftig an. Aber schon im nächsten Moment wurde Atlan eines anderen belehrt.
    Rhodan sagte: »Wir hätten diese einzigartige Pilgerfahrt zu den Stätten der Vorfahren in großem Stil organisieren sollen. Dann wäre es nicht zu diesen bedauerlichen Zwischenfällen gekommen. Aber jetzt ist es zu spät. Wir müssen den Preis dafür bezahlen, daß wir die Wünsche der Pilger nicht rechtzeitig berücksichtigt haben.«
    Atlan sank in sich zusammen. Er hatte sich in seinem Freund geirrt.
    Rhodan deutete auf den Bildschirm und fuhr fort: »Das ist Oberbayern, die Heimat meiner Vorfahren. Ich glaube, ich werde hinfahren. Bully wird mich inzwischen vertreten.«
    »Es fehlt gerade noch, daß du dich im Jodeln übst!« rief Atlan wütend.
    »Warum nicht?« meinte Perry Rhodan ernsthaft.
    Atlan straffte sich. Es gab nur ein Mittel, um Rhodan aus seiner Lethargie zu reißen; er mußte hart herangenommen werden. Wenn das nichts nützte, dann war Atlan am Ende seiner Weisheit.
    »Ich will gar nicht an deine Vernunft appellieren«, sagte Atlan, »sondern werde versuchen, dein Gewissen wachzurufen.«
    Rhodan blickte ihn geistesabwesend an; er war mit seinen Gedanken schon wieder ganz woanders. Atlan packte ihn so heftig an der Schulter, daß Rhodan ihm in die Augen blicken mußte, dann tastete er auf dem Mediengerät einen anderen Kanal ein. Auf dem Bildschirm war gerade der Interkontinentalflughafen von Terrania zu sehen. Eine riesige Menschenmenge wälzte sich auf ein Stratosphärenflugzeug zu. Die Menschen stießen einander nieder, stiegen über am Boden Liegende hinweg und schlugen blindlings aufeinander ein   – und alles nur, um noch einen Platz in dem Flugzeug zu bekommen.
    Die Roboter des Flugsicherungsdienstes waren machtlos. Obwohl sie ihre Paralysatoren einsetzten, wurden sie von der entfesselten Meute einfach niedergerannt. Die Menge stürmte den Stratosphärenclipper.
    Diese schrecklichen Szenen schienen Rhodan wachzurütteln. Aber Atlan ließ sich davon nicht täuschen   – schon in der nächsten Sekunde konnte Rhodan alles wieder vergessen haben. Atlan behielt den harten Kurs bei.
    »Für diese Geschehnisse bist du verantwortlich, Perry!« sagte er mit schneidender Stimme. »Wenn du nur etwas Verantwortungsbewußtsein zeigtest, dann würdest du dich engagieren und die Menschheit zur Besinnung rufen. Du weißt, daß die Terraner immer auf dich gehört haben. Wenn du vor sie hintrittst und einen Appell an sie richtest, dann werden viele von ihnen zur Vernunft kommen und das Unsinnige ihres Tuns erkennen. Aber anstatt das zu tun, sitzt du nur hier und träumst von der Heimat deiner Vorfahren.«
    »Ich wußte nicht   …«, begann Rhodan.
    Atlan schnitt ihm das Wort ab. »Weil du dich zurückgezogen hast und vor der Realität verschließt. Du willst nicht wahrhaben, was um dich vorgeht!«
    »Doch«, versicherte Rhodan zaghaft. »Ich habe alle eingehenden Meldungen überprüft. Ich habe die Unfallstatistik gesehen. Aber die Zahlen drangen nicht in mein Bewußtsein. Die Bilder dagegen sind etwas ganz anderes

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