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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Nachtwind ins Gesicht blies.
    Vor ihm flammte ein Bildschirm auf. Das Gesicht eines Bordins erschien auf ihm.
    »Komm zurück!« befahl der Diener. »Der große Herr wird dich töten, wenn du es nicht tust.« Das Bild wechselte.
    Rhodan sah das seltsame Wesen, das in der Begleitung von Hactschyten gewesen war. Die roten Augen brannten wie Feuer. Obwohl dieses Geschöpf unsagbar fremd war, begriff er, daß es ihn tödlich haßte. Dieses Wesen fühlte sich tief getroffen, weil es offenbar die Verantwortung für das Luxusgefährt seines Herrn hatte.
    »Ich weiß nicht, was in dich gefahren ist, Bordin«, sagte es. »Mir ist es gleichgültig. Du sollst aber wissen, daß ich dich vernichten werde, wenn du nicht auf der Stelle zurückkommst. Ich spreche für Hactschyten, meinen Freund und Herrn.«
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Alles Worte, nichts als unbedeutende Worte«, entgegnete er. Dabei war er sich dessen bewußt, daß sein selbstbewußtes und provozierendes Verhalten den anderen stutzig machen mußte. Der Freund Hactschytens sah nur einen Bordin. Er wußte nicht, wessen Hirn in diesem Körper war. Er mußte ihn für einen Bordin halten. »Laß mich in Ruhe mit deinem Geschwätz, Niederer!«
    Rhodan merkte sofort, daß er genau die richtigen Worte gewählt hatte. Sie hatten ihm einen Feind geschaffen, wie er sich vielleicht keinen schlimmeren in Nopaloor vorstellen konnte. Aber das war schließlich genau seine Absicht.

20.
    Minuten später bemerkte er den riesigen Kampfgleiter, der ihm folgte. Sein Gegner verlor keine Zeit, und er versuchte gar nicht erst, mit leichten Waffen zu kämpfen.
    Rhodan überquerte ein Einkaufszentrum, in dem sich nur einige Bordins bewegten. Träge schritten sie von einem Automaten zum anderen und prüften das Angebot, das ihnen teilweise mit ausgestreckten Mechanikarmen entgegengehalten wurde.
    Die Straßen waren eng und boten ihm wenig Chancen. Er beschleunigte, so gut er konnte, mußte aber bald feststellen, daß sein Vorsprung dennoch schnell zusammenschmolz.
    Dem Einkaufsgebiet schloß sich ein Wohnviertel mit breiten, großzügig angelegten Parkstraßen an. Er ließ den Gleiter sofort absinken und flog dann in einer Höhe von nur fünf Metern weiter.
    Überraschenderweise tauchte der Verfolger nicht hinter ihm auf. Immer wieder blickte er sich um, bis er die große Maschine in einer Entfernung von etwa einem Kilometer entdeckte. Sie suchte ihn über einem Kanalsystem.
    Rhodan ließ seinen Gleiter wieder ansteigen, bis er deutlich über den Wohnhäusern flog. Wiederum beschleunigte er. Dabei näherte er sich einem Vergnügungsviertel, das hell erleuchtet war. Sehr bald sah er, daß es hier von Besuchern wimmelte. Dieser Ort war ihm für eine Auseinandersetzung schon fast zu belebt. Aber große Auswahlmöglichkeiten blieben ihm jetzt nicht mehr, denn der Vertraute Hactschytens jagte mit hoher Geschwindigkeit heran.
    Wieder leuchtete der Bildschirm vor ihm auf. Er erkannte das Gesicht von Doynschto dem Sanften. Der Yaanztroner schien sich nur mühsam zu beherrschen.
    »Panart«, sagte er beschwörend. »Erklär mir, was geschehen ist! Kehr sofort in deine Unterkunft zurück!«
    Rhodan schüttelte den Kopf.
    »Ich weiß nicht, was mit mir los ist«, entgegnete er. Weder er noch Doynschto konnten wissen, ob dieses Gespräch irgendwo abgehört wurde. Deshalb wählten beide vorsichtige Formulierungen, die nicht für jeden durchschaubar waren. »Meine Fingernägel lösen sich ab. Ich kann nicht mehr ganz klar denken. Ich fühle mich schlecht. Mir ist, als sei ich nicht mehr ich selbst.«
    Das Gesicht des Yaanztroners zuckte. Er begriff. »Desto wichtiger ist es, jetzt sofort hierherzukommen. Nur hier kann ich dich behandeln.«
    »Ich kann nicht, obwohl ich gern möchte«, behauptete Rhodan-Panart.
    »Du mußt versuchen, dem Yanderskal zu entkommen.«
    »Das ist meine Absicht.«
    Rhodan nahm seine Waffe und schmetterte den Kolben auf den Bildschirm. Damit unterbrach er die Verbindung.
    Suchend blickte Rhodan sich um. Er entdeckte eine Vergnügungsmaschine, die seinen Vorstellungen entgegenkam. Sie glich einem umgekehrten Wasserfall. In einem aufwärtsstrebenden Schauer von bunten Kugeln schwebten Bordins und zahlreiche fremdartig aussehende Lebewesen bis in eine Höhe von etwa einhundert Metern hinauf. Hier wurden sie von einem Antigravfeld behutsam einige Meter weitergeschoben und stürzten danach dreißig oder vierzig Meter haltlos in die Tiefe. Sie wurden von Antigravfeldern weich

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