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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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hatte nicht den Mut, sich mit ihm auf einen Kampf einzulassen.
    »Nun gut«, sagte er. »Wie kann man einen Jagdhagan betäuben?«
    »Ziemlich einfach, Bordin. Sorg dafür, daß er in diese Frucht beißt. Sie stammt von einem weit entfernten Planeten und enthält ein Gift, das den Hagan sofort narkotisiert.«
    »Vorher muß ich die Navater ausschalten.«
    »Sei vorsichtig«, mahnte der Hefeesser. »Wenn du auf die Insektenabkömmlinge schießt, merkt es der Hagan. Er wird dich sofort angreifen.«
    »Also gut, Herr. Ich tue es. Was geschieht mit dem Tier?«
    Der Fremde winkte ab und antwortete nichts. Rhodan konnte sich denken, daß er bereits seine Vorbereitungen getroffen hatte.
    Rhodan nahm die gurkenähnliche Frucht entgegen, die ihm der Yaanztroner reichte. Noch steckte sie in einem Plastikbeutel.
    »Nimm sie erst im letzten Moment heraus!« befahl der Fremde. »Sie duftet sehr stark. Der Hagan muß dich bereits beißen wollen, so daß er nicht mehr zurückweichen kann.«
    Rhodan nickte. Er untersuchte das Band, mit dem der Beutel verschlossen war. Es ließ sich mit einem Griff entfernen. Dennoch stand ihm ein äußerst gefährlicher Kampf bevor. In der einen Hand hielt er die eingewickelte Frucht, in der anderen den Narkotisator. Ihm blieben nur Sekunden, um das Gift herauszuholen und gegen das Tier zu richten.
    Der Fremde wich zurück. Rhodan hob den Narkosestrahler. Jetzt schien er allein in dem Vergnügungspark zu sein. Er hörte nichts mehr von dem Lärm der Masse, die sich um den Platz drängte, auf dem die beiden toten Navater lagen.
    Er schoß. Die Insektenabkömmlinge brachen schlagartig zusammen. Gleichzeitig aber erwachte der Jagdhagan. Er warf sich herum und rannte auf ihn los. Dabei bewegte er sich so schnell, daß Rhodan ihm kaum mit den Blicken folgen konnte. Er zerrte an dem Band und versuchte, den Beutel zu öffnen, doch irgend etwas hatte sich verknotet. Der Hagan sprang ihn an, bevor er die Frucht hervorbringen konnte. Er fühlte einen wilden stechenden Schmerz im rechten Arm und brach zusammen. Das Jagdtier warf ihn einfach um.
    Rhodan fürchtete, es werde ihm den Arm zerfetzen. Mit einem verzweifelten Stoß gelang es ihm, den Hagan zurückzudrängen. Die Plastikhülle zerriß. Als das Tier erneut auf ihn eindrang und seine Zähne in seinen Arm schlagen wollte, stieß Rhodan ihm die Frucht in den Rachen. Die Kiefer schnappten zu und zerquetschten die Frucht. Ein übler Geruch verbreitete sich. Rhodan schwanden nahezu die Sinne. Blind schlug er um sich, weil er fürchtete, erneut attackiert zu werden. Doch der Hagan stürzte zu Boden, wälzte sich einige Male hin und her und streckte sich dann ächzend aus.
    Der Yaanztroner zog Rhodan zur Seite. Er reichte ihm ein weißes Tuch und bedeutete ihm, es vor Mund und Nase zu halten.
    »Das hast du großartig gemacht, Bordin. Du scheinst nicht dumm zu sein.«
    Bei diesen Worten schlang er fingerdicke Schnüre um den Leib des betäubten Tieres, das sich plötzlich federleicht in die Luft erhob, bis es in Hüfthöhe neben dem Yaanztroner schwebte.
    »Schießen kannst du, Bordin«, sagte der Fremde. »Nun richte die Waffe gegen den Gleiter! Ich denke, daß sich darin mindestens noch ein Feind für dich befindet.«
    Rhodan tat, was der Fremde ihm riet. Er feuerte die Waffe auf den Gleiter ab. Der Hefeesser lachte leise. Er eilte auf die Maschine zu und griff in das Eingangsschott. Dann warf er Rhodan einige stachelige Kugeln vor die Füße.
    »Das ist ein alter Trick von Hactschyten«, erklärte er. »Wenn man glaubt, an alles gedacht zu haben, dann fallen einen diese Stacheltöter an und verspritzen ihr tödliches Gift. Nimm den Gleiter! Jetzt gehört er dir.«
    »Danke«, entgegnete Rhodan. »Ich danke Ihnen, Herr.«
    Er blieb stehen und beobachtete, wie der Yaanztroner mit dem Jagdhagan im Schlepp verschwand. Der Terraner sah sich um. Überraschenderweise schien niemand sonst den Zwischenfall bemerkt zu haben. Er beugte sich über einen der beiden Naupaum-Killer und griff nach seinem Chitinarm. In diesem Moment brach die instinktive Furcht der Bordins vor den Navatern in ihm durch. Seine Hand zuckte zurück. Wie gebannt starrte er auf die scheußlich anzusehenden Insektenköpfe mit den mächtigen Facettenaugen, dem dreieckigen Mund und den Filigranfühlern, die wie entfaltete Fächer von den Schläfen abstanden.
    Rhodan kämpfte die instinktive Furcht des Bordinelements nieder. Er packte einen der Chitinarme und zerrte den Navater dann bis unter einen

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