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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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habe keine Zeit, andauernd zu Ihnen zu reden.«
    Selki-Loot lächelte spöttisch. »Ich beglückwünsche Sie zu Ihrem Erfolg!« antwortete er. »Andererseits war dies nicht der Grund meines Anrufs.«
    »So«, knurrte der Rote Anatom und hatte den Blick längst wieder dem Orterschirm zugewandt. Was Selki-Loot sonst noch zu sagen hatte, interessierte ihn nicht. Der Reflex des feindlichen Bootes kam immer näher.
    »Meine Agenten in Singalah-Ytom haben inzwischen erfahren«, fuhr der Navater ungerührt fort, »was Hactschyten und Heltamosch dort eingekauft haben. Es dürfte auch für Sie interessant sein zu wissen, worum es sich dabei handelt.«
    »Ja, doch, sicher!« wehrte der Rote ab. »Aber nicht jetzt! Das hat Zeit bis später.«
    »Wie Sie wünschen«, antwortete Selki-Loot ruhig und unterbrach die Verbindung.
    Hätte der Rote Anatom sich die Zeit genommen, seinem Gesprächspartner einen Blick zuzuwerfen, so wäre er über den merkwürdig spöttischen Ausdruck seiner Miene wahrscheinlich überrascht gewesen. So aber ließ er sich die Warnung entgehen, ohne zu wissen, daß er gewarnt werden sollte.
    Das feindliche Boot hatte sich bis auf bequeme Normalfunk-Reichweite genähert. Im Vorgenuß des Sieges griff der Rote Anatom zum Mikrofon und rief: »YGTRON an fremdes Raumfahrzeug! Wir haben Sie im Verdacht, ein Fahrzeug von Duynt zu sein! Identifizieren Sie sich!«
    Er wartete eine Zeitlang, ohne eine Antwort zu erhalten. Im Hintergrund des Kommandostands waren die Experten damit beschäftigt, die Projektoren für das Traktorfeld zu justieren, damit das feindliche Boot im Augenblick der geringsten Distanz erfaßt und an die YGTRON herangezogen werden könne.
    Der Rote Anatom wiederholte seine Warnung. Er fügte hinzu: »Ich gebe Ihnen noch ein paar Augenblicke. Wenn ich bis dahin noch nichts von Ihnen gehört habe, lasse ich das Feuer eröffnen!«
    Das war eine leere Drohung. Die mächtigen Geschütze der YGTRON waren nicht feuerbereit. Der Rote Anatom hatte nicht die Absicht, das feindliche Fahrzeug unter Beschuß zu nehmen. Er war sicher, daß Heltamosch sich an Bord befand.
    Auch die zweite Warnung blieb ergebnislos. Da schlug der Rote Anatom eine gröbere Seite an: »Meine Geduld ist zu Ende!« polterte er. »Tragen Sie die Folgen selber! Geschützstände, sind Sie feuerbereit?«
    In diesem Augenblick leuchtete der Bildschirm auf. Heltamosch erschien. Er machte einen zerknirschten Eindruck. Im Hintergrund des Bildes zeigte sich etwas verschwommen ein zweites Gesicht. Triumph erfüllte den Roten Anatomen, als er es erkannte: Hactschyten!
    »Lassen Sie Ihre Geschütze in Ruhe«, bat Heltamosch in müdem Tonfall. »Was wollen Sie? Sie haben kein Recht, im freien Raum ein Fahrzeug anzuhalten.«
    »Recht?!« krähte der Rote Anatom vergnügt. »Was brauche ich Recht? Ich habe die Macht, Sie anzuhalten, das ist alles. Ich freue mich, Sie nicht allein zu sehen. Schon seit Tagen sehne ich mich nach einem Wiedersehen mit meinem alten Freund Hactschyten.«
    »Sie haben ihn wiedergesehen«, antwortete Heltamosch mürrisch. »Was noch?«
    »Nicht auf dem Bildschirm«, lachte der Rote Anatom spöttisch. »In Wirklichkeit will ich ihn sehen. Hier, an Bord seines eigenen Fahrzeugs.«
    »Kommt nicht in Frage«, wies ihn Heltamosch zurück. »Wir fliegen weiter.«
    »Das werden wir sehen!« amüsierte sich der Rote Anatom.
    Das feindliche Boot hatte den Punkt des geringsten Abstands erreicht. Der Rote Anatom gab ein Zeichen. Das Traktorfeld entstand. Schon wenige Sekunden später war auf dem Orterschirm zu sehen, daß das Boot seinen Kurs geändert hatte. Es kam jetzt geradewegs auf die YGTRON zu.
    Die Bildgeräte des Landungsbootes zeigten die riesige YGTRON, wie sie aus dem Dunkel des Alls auftauchte. Ein leises Flimmern ging von einer Stelle ihres Rumpfes aus, bildete einen Kegel wie den Lichtkegel einer Taschenlampe und sandte ihn in den Raum hinaus. Der Kegel reichte bis zum Bug des Landungsbootes, den er etwa zur Hälfte bedeckte. Das war das Traktorfeld, durch dessen unwiderstehliche Gewalt das Boot zur YGTRON hingezogen wurde.
    Aufmerksam betrachteten Hactschyten und Heltamosch die Kontrollen. Mit Mühe wahrten sie den mürrischen, zerknirschten Gesichtsausdruck, der den Roten Anatomen davon überzeugen sollte, wie wenig ihnen die gegenwärtige Situation behagte.
    Auf einem zweiten Bildschirm war das Innere des Kommandostands der YGTRON zu sehen. Der Rote Anatom hatte die Radiokom-Verbindung nicht unterbrochen. Er wollte

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