Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Pravt mein volles Vertrauen ausspreche.«
    Eine Weile herrschte Schweigen. Ycranter nutzte diese Pause offensichtlich, um sich zu sammeln. Es schien fast so, als würde er sich mit einer Niederlage abfinden. Doch dann hatte er eine neue Möglichkeit zum Einhaken gefunden.
    »Ich stelle Ihre Aufrichtigkeit nicht in Frage, Mato Pravt«, meinte Ycranter. »Ich setze sogar voraus, daß Sie diesen Mann in gutem Glauben von dem an Ihnen geplanten Ceynach-Verbrechen freisprechen. Aber können Sie auch mit gutem Gewissen sagen, daß Hactschyten sich noch nie eines Ceynach-Verbrechens schuldig gemacht hat?«
    »Nein, das kann ich nicht.«
    »Das wollte ich hören.« Ycranter wandte sich triumphierend an den robotischen Vorsitzenden. »Ich beantrage aufgrund der reichlich vorhandenen Beweise für frühere Ceynach-Verbrechen des Hactschyten die Todesstrafe für den Angeklagten.«
    »Das ist hier ein politisches Gremium«, rief Heltamosch aufgebracht. »Sie müssen mit Ihrem Antrag vor ein ordentliches Gericht gehen.«
    Ycranter zuckte mit den Achseln. »Warum nicht? Das wird Ihrem Schützling nur einen Aufschub gewähren, ihn aber vor der Hinrichtung nicht bewahren.«
    Ycranter wandte sich ab. Wenn er schon keinen politischen Sieg errungen hatte, so befriedigte es ihn doch, dem Mato Pravt eine persönliche Niederlage zugefügt zu haben.
    »Wenn man mir nur einen Bruchteil der von Hactschyten begangenen Verbrechen beweisen kann, gibt es keinen Zweifel, daß das Todesurteil ausgesprochen wird«, sagte Rhodan düster.
    »Wir werden es erst gar nicht zu der Urteilsverkündung kommen lassen«, raunte ihm Heltamosch zu.
    Heltamosch verließ eilig den Verhandlungssaal und begab sich in einen Trakt, der von den ihm unterstehenden Raumlandetruppen besetzt war. Der Mato Pravt genoß im großen und ganzen nicht mehr Vollmachten als alle anderen Parteiführer. Aber zum Unterschied von Ycranter, dem das Recht zustand, eine eigene Schutzstaffel zu unterhalten, besaß der Mato Pravt eine Garde mit Spezialausbildung, die sich aus der regulären Armee rekrutierte.
    Heltamosch hatte diesen Trakt im Namen der Armee beschlagnahmt und auch den Schutz Hactschytens übernommen. Die Männer, die Rhodan zurück in den Kerker bringen sollten, gehörten zu Heltamoschs Garde.
    Ebenso standen jene Truppen unter Heltamoschs Befehl, die das Gebiet absicherten, durch das der Gefangenentransport führte.
    Heltamosch entledigte sich seiner Kleider und zog eine einfach wirkende Kombination an, die jedoch ein eingebautes Funksprechgerät, ein Schutzschirmaggregat und einen Antigravprojektor besaß. Zusätzlich schnallte er sich noch einen Waffengürtel um, in dem außer einem Strahler und einem Paralysator noch Gas-, Nebel- und hochexplosive Mikrobomben untergebracht waren.
    Während er sich umzog, ließ er die Bildschirme nicht aus den Augen, die den Platz vor dem Gerichtsgebäude zeigten. Der Platz wurde von mindestens zehntausend Raytanern bevölkert – hauptsächlich Extremisten, unter denen sich viele uniformierte Ycras befanden, wie Heltamoschs Leute meldeten. Das war gut so, denn das begünstigte seinen Plan.
    Mitten durch die Menge führte eine durch eine Energiebarriere abgesicherte Straße. Diese Straße mußte der Gefangenentransport passieren.
    Als Hactschyten mit seinen Bewachern aus dem Gebäude kam, brandete ein wüstes Geschrei auf. Die Menge forderte die sofortige Hinrichtung Hactschytens.
    »Die Stimmung ist ausgezeichnet«, meinte Heltamosch zufrieden. »Ycranter weiß gar nicht, welch unschätzbaren Dienst er mir mit dieser Hetzkampagne erweist. Stehen die Männer bereit?«
    Der angesprochene Offizier nahm Haltung an und sagte: »Sie warten nur noch auf den Einsatzbefehl, Mato Pravt.«
    »Gut.« Heltamosch nickte zufrieden. »Wenn sich der Gefangenentransport auf halbem Weg zum Gefängnis befindet, sollen sie losschlagen. Treffen Sie inzwischen alle besprochenen Maßnahmen, um die Stimmung noch mehr anzuheizen.«
    Der Offizier kam dem Befehl nach. Gleich darauf erging aus den Platzlautsprechern ein Aufruf an die wogende Menge. »Weichen Sie bitte zurück. Die Energiebarriere ist dem Druck nicht mehr gewachsen.«
    Und dann: »Eine ernste Warnung an die Ycras. Wenn die Versuche, die Energiebarriere einzurennen, nicht sofort unterlassen werden, müssen wir von der Waffe Gebrauch machen.«
    Das brachte den gewünschten Erfolg. Die Ycras reagierten so, wie es sich Heltamosch wünschte: Sie begannen nur noch mehr zu toben.
    Dadurch lieferten sie

Weitere Kostenlose Bücher