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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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rechtzeitig gekommen, Mato Pravt«, meinte er mit einem zynischen Lächeln. »Durch Ihr Eingreifen haben Sie ein größeres Blutbad verhindert. Hactschyten und seine Leute waren einfach nicht zu bändigen.«
    »So?« machte Heltamosch erstaunt. »Obwohl Sie in der Übermacht waren, konnten Sie ihrer nicht Herr werden? Damit stellen Sie sich und Ihren Ycras aber kein gutes Zeugnis aus.«
    Ycranter straffte sich und sagte in formellem Ton: »Ich verlange, daß Sie gegen Hactschyten offiziell die Verhaftung aussprechen lassen. Er steht unter dem Verdacht, Ceynach-Verbrechen begangen zu haben.«
    Heltamosch nickte. Er wandte sich Rhodan zu und meinte bedauernd: »Mir bleibt keine andere Wahl, Hactschyten. Ich muß Ycranters Antrag stattgeben und Sie verhaften lassen.«
    »Ich weiß, daß Sie nicht anders handeln können, Mato Pravt«, tröstete Rhodan seinen Verbündeten. »Aber ich bin Ihnen dankbar, daß Sie meine Entführung verhindert haben. Dadurch ist Ycranter die Möglichkeit genommen, mich einfach verschwinden zu lassen.«

31.
    Die Voruntersuchung gegen Rhodan fand zwei Rayt-Tage später statt. Da der Ankläger Ycranter den Yaanztroner eines politischen Vergehens beschuldigte, wurde die Verhandlung nicht vor einem ordentlichen Gericht geführt, sondern ein Gremium aus Politikern der verschiedenen Parteien beschäftigte sich damit.
    In diesem Gremium waren Konservative ebenso zahlreich vertreten wie Reformer und Extremisten. Die Reformer, denen Heltamosch vorsaß, galten allgemein als Hactschytens Verteidiger, während die Extremisten als seine Henker angesehen wurden. Auf welcher Seite dagegen die Konservativen standen, darüber herrschte allgemeines Rätselraten.
    Klar war nur, daß schon die Voruntersuchung, bei der theoretisch auch ein Urteil ausgesprochen werden könnte, zu einem politischen Machtkampf werden würde. Das hatte auch Heltamosch bei einem Gespräch unter vier Augen angedeutet. Er versprach Rhodan aber, daß die Reformer sich bedingungslos für ihn einsetzen würden.
    Das Interesse der Öffentlichkeit an diesem Fall war groß. Man glaubte, an dem Ausgang des Prozesses ersehen zu können, wer der Nachfolger des Raytschas sein würde: Ycranter oder der Mato Pravt Heltamosch. Den Konservativen mit ihrem Kandidaten Lleynlugg, einem zwar jungen, aber bereits senilen Raytaner, räumte man dagegen keine Chance ein.
    Obwohl außer den Mitgliedern des zu Gericht sitzenden Gremiums niemand der Vorverhandlung beiwohnte, konnten die Bewohner aller vierzehn Planeten des Pastrayv-Systems teilnehmen, denn sie wurde von allen Fernsehstationen übertragen. Die Übertragung wurde sogar von verschiedenen Fernsehstationen anderer Sternreiche übernommen.
    Das Gremium bestand aus je dreiunddreißig Mitgliedern der Reformisten, Konservativen und Extremisten. Ycranter als Ankläger nicht hinzugezählt, so daß die Extremisten über insgesamt vierunddreißig Stimmen verfügten.
    Zur Einleitung wurde Rhodans Flucht durch Maczadosch geschildert und auf die Tatsache hingewiesen, daß er sich mit allen Mitteln der Verhaftung durch die Behörden widersetzt hatte. Ycranter begründete die Erwirkung des Haftbefehls damit, daß sich Hactschyten eines Vergehens gegen die Wassergesetze schuldig gemacht habe. Er hatte sogar daran gedacht, ein solches Verbrechen zu konstruieren, und konnte etliche Namen von Zeugen nennen, die jedoch niemand anhören wollte. Denn Ycranter mußte selbst zugeben, daß die Begründung für den Haftbefehl nur ein Vorwand war, um ›einen der gefährlichsten Verbrecher aller Zeiten, mit dem die Reformer paktieren‹ dingfest zu machen.
    Dann kam es zur eigentlichen Anklage.
    »Dieser Mann, Hactschyten, ist in der gesamten Galaxis als Ceynach-Verbrecher berüchtigt, der seiner gerechten Strafe bisher nur entging, weil ihm nichts nachzuweisen war«, begann Ycranter. »Aber wenn es hier nur um einfachen Gehirnraub ginge, dann würde nicht ein politisches Gremium zu Gericht sitzen. Ich habe Beweise dafür, daß Hactschyten durch ein Ceynach-Verbrechen die Politik des Naupaumschen Raytschats beeinflussen und sogar die Macht an sich reißen wollte. Sein Plan war, sich die Schwächen der Reformer zunutze zu machen, um sodann über das höchste Amt des Reiches verfügen zu können. Dazu mußte er jedoch die Gunst des Mato Pravt gewinnen. Was, wie wir an der Situation erkennen können, für ihn nicht schwer war.«
    Die Extremisten zollten Ycranter Beifall, von den Reformern kamen Proteste, die Konservativen

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