Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
streite.«
    Rhodan starrte ihn an, als sähe er ihn zum erstenmal. Dann räusperte er sich. »Ich glaube nicht, daß ich unrecht habe. Niemand hat dich um Hilfe gebeten. Außerdem hast du gegen meine Anordnungen verstoßen. Nimm deine Landungstruppen und verlasse Alchimist! Ich brauche dich nicht mehr.«
    »Du bist verrückt!« stellte Atlan fest, dann hob er die Schultern und versuchte, seinen rasenden Zorn zu beherrschen. Er kämpfte minutenlang mit sich, während er wie durch einen dicken Schleier hörte, wie Rhodan seine Befehle gab.
    Dann betätigte auch der Arkonide seinen Minikom und befahl seinen Leuten und den Schiffsführern genau das, was Rhodan eben gesagt hatte. Atlan zweifelte nicht daran, daß Rhodan sämtliche Wissenschaftler verhaften ließ.
    Selbstverständlich würden die Schiffsgeschütze diesen Teil des Planeten mit allem, was sich an der Oberfläche befand, vernichten. Rhodan ging in seiner – nur zum Teil berechtigten – Wut darüber hinweg, daß sich vielleicht in den Unterlagen und Archiven der Wissenschaftler wertvolle Hinweise auf die Geschichte der letzten Wochen und Monate befinden würden. In seinem Zorn zerstörte er auch die einmalige Chance, die Wahrheit über alles zu erfahren.
    Atlan sagte laut: »Meine Schiffe, meine Leute und ich werden sich zurückziehen. In einer Stunde gibt es von uns keinerlei Spuren mehr.«
    Rhodan beachtete ihn kaum, als er antwortete: »Das ist genau das, was ich mir wünsche!«
    Sie gaben sich nicht einmal die Hand, als Atlan davonging. Sie sahen sich nicht einmal mehr an. Es schien, als ob aus zwei Freunden unversöhnliche Feinde geworden wären.
    Selbstverständlich hat Markhor de Lapal von mir Unterstützung und Schonung erwartet!
    Er mußte wissen, daß ich ihn verfolgte; meiner neuen Rolle gemäß blieb mir keine andere Wahl!
    Aus diesem Grund – weil er sich durch die Umpflanzung des Hirnes und des Verstandes sicher fühlte – hat er auch auf jede Deckung verzichtet und ist so offen gelandet, daß ihn Atlan um ein Haar hätte betäuben können. Nur mein schnelles Eingreifen verhinderte eine Katastrophe gigantischen Ausmaßes!
    Sein letzter Blick galt meinem Gesicht. Ich lächelte. Ich bin der echte Rhodan  … mit einem einzigen Fehler. Oder einem Vorteil: Ich besitze ein Gehirn, das mich zu Androiden-Rhodan macht, zu Andro-Rhodan!
    Die Zerstörung der Anlagen hier muß sein! Ich muß möglichst viele Spuren verwischen und eindeutige Zeichen setzen!
    Atlan hat sich von mir zurückgezogen! Richtig so!
    Auf diese Weise habe ich einen unbequemen Beobachter weniger. Trotzdem brauche ich nicht zu befürchten, daß er seine Verpflichtungen der Menschheit gegenüber nicht voll erfüllen wird!
    Ich konnte es mir und allen anderen nicht gestatten, daß Markhor de Lapal weiterlebte! Er hat seine Schuldigkeit getan.
    Es war richtig, und es war vor allem für mich wichtig, daß Markhor de Lapal starb. Ich brauche keinen Kronzeugen.
    Abgesehen davon ist es nicht sonderlich wichtig, wenn ein Werkzeug vernichtet wird, sobald es unbrauchbar wird. Genau das war hier der Fall.
    Was wird als nächster Zug in diesem Schachspiel im Halbdunkel geschehen?
    Der Planet wird entvölkert. Atlan zieht sich grollend zurück. Die Wissenschaftler werden verhaftet. Und ich warte auf neue, exakte Direktiven!
    Niemand auf der Erde, im Solsystem und auf den Planeten und darüber hinaus im Solaren Imperium kann ahnen, daß das Gehirn und somit das Ich des ›echten‹ Großadministrators auf eine lange und weite Reise gegangen ist. Auf der Erde werde ich residieren. Ich, Andro-Rhodan.
    Zunächst werde ich mich haargenau so verhalten, wie es der echte Rhodan getan hätte. Zunächst noch …
    Ich glaube, mein Herr und Meister wird einige interessante Aufgaben für mich bereithalten. Ich werde mich ihnen mit Freude und all meinem Können stellen, das ja dem des echten Rhodan entspricht!
    Aber … es gibt hierbei eine Gefahr. Das Beispiel für die Gefährdung liegt tot zu meinen Füßen.
    Ein wertloses Werkzeug wird vernichtet, weggeworfen … mir darf es nicht so ergehen wie Markhor de Lapal. Werde ich es schaffen?
    Schließlich trage ich, Andro-Rhodan, den Zellaktivator. Das echte Gehirn hat dieses lebensverlängernde Gerät nicht. Darin sehe ich einige deutliche Probleme von tödlicher Bedeutung!

7.
    Der halbkugelige Behälter schwebte in der Schwärze. Keinerlei Empfindungen, dachte das Ich Rhodans, keinerlei Temperaturen. Die winzigen Lichtpunkte um ihn herum bewegten

Weitere Kostenlose Bücher