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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Meeresspiegel, war breit und fruchtbar. Das milde Klima förderte eine üppige Vegetation, und ein wasserreicher Fluß sorgte für den Rest.
    Die Talsiedlung lag am Südhang des Gebirges, dessen Kamm sich von Osten nach Westen erstreckte. Nach Osten zu war das Tal durch einen verbindenden Felsenriegel abgeschlossen. Nur nach Westen hin war es offen, aber im Westen lag nur unbewohntes Gebiet.
    Der Rote Anatom landete am Rand der Siedlung, die einen fast bäuerlichen Eindruck auf den Beschauer machte. Flache Häuser aus Fertigteilen klebten am Südhang, umgeben von bunten Gärten und öffentlichen Parks. Abseits standen die größeren Verwaltungsgebäude, und zwischen ihnen lag der Landeplatz für die Gleiter.
    »Es kann sein, daß es länger dauert«, erklärte der Rote Anatom, während er dem Landeplatz zusteuerte. »Die Überprüfungsbestätigung der Polizei werden wir noch nicht vorzeigen. Sie soll ein letzter Trumpf bei eventuellen Schwierigkeiten sein. Ich kenne Alabrysch noch nicht persönlich, und ich weiß nicht, ob mein Ruf ihm imponiert. Immerhin habe ich Paronghs Empfehlung. Und dann ist da noch ein Bekannter in der Verwaltung.«
    Der Gleiter näherte sich dem Landefeld und setzte auf. Der Rote Anatom schaltete alle Systeme ab und lehnte sich zurück.
    »Bleib bitte im Gleiter, was immer auch passiert! Ich nehme jetzt Kontakt mit meinem Bekannten auf, der mich wiederum bei Alabrysch anmelden muß. Vielleicht kannst du ein wenig schlafen, denn ich weiß nicht, wie lange es dauert. Es ist jetzt später Nachmittag. Vielleicht müssen wir bis morgen warten.«
    »Ich habe Hunger.«
    »Dort in dem Schrank findest du alles, was du brauchst. Bediene dich, als sei es dein Gleiter. Ich beeile mich.«
    Er verließ die Kabine, und durch die Scheiben sah Rhodan den kleinen Poynkorer eiligen Schritts quer über die Betonfläche zu dem großangelegten Gebäude gehen.
    Nachdem er seinen Hunger und Durst gestillt hatte, kehrte Rhodan in den bequemen Sessel des Kopiloten zurück, streckte sich aus und versuchte nachzudenken. Der Bordin Tecto half ihm dabei, indem er sein Restbewußtsein wieder einmal aktivierte.
    »Wenn das nur gutgeht!« befürchtete Tecto. »Da habe ich endlich eine gute ID-Marke, und schon setzen wir sie durch ein gewagtes Unternehmen aufs Spiel. Du mußt verrückt sein!«
    »Du weißt, daß ich das nicht bin, Tecto. Wenn ich das Risiko nicht wage, werde ich niemals eine Antwort auf meine Fragen finden.«
    »Ich habe ja nur Angst um meine neue Identität, die mich für immer vor dem schrecklichen Schicksal eines geflohenen Dieners bewahren könnte. Welche Ehren könnte ich genießen, wenn ich einen neuen Vertrag einginge, den ich mir aussuchen würde …«
    »Du scheinst völlig zu vergessen, daß du diese neue Identität nur mir zu verdanken hast, Tecto. Nun hast du die Chance, ein freier Diener zu werden – vielleicht sogar in eigener Regie und selbständig. Reizt dich das nicht?«
    Einen Augenblick lang schwieg Tectos Restbewußtsein.
    »Natürlich reizt mich das«, gab Tecto dann zu. »Aber warum sollen wir einmal Erreichtes so leichtfertig aufs Spiel setzen?«
    »Du wiederholst dich«, ermahnte ihn Rhodan.
    »Man kann es nicht oft genug wiederholen, du fremdes Gehirn aus einer unbekannten Galaxis. Dieser Rote Anatom hat dich verwirrt mit seinen Ideen und Versprechungen. Du bist auf ihn hereingefallen, und nun verspielst du deinen ganzen Einsatz. Und du wirst verlieren.«
    Rhodan verspürte keine Lust mehr, sich mit seinem pessimistischen Partner herumzustreiten.
    »Du bist jetzt ruhig. Ich benötige alle meine Kräfte, um die kommenden Aufgaben zu meistern. Wenn du mich dabei störst, kann es in erster Linie nur dein Nachteil sein. Willst du das? Du willst es natürlich nicht. Also laß mich in Frieden und vertraue mir und dem Roten Anatomen.«
    Es erfolgte keine Antwort.
    Rhodan schloß die Augen. Er konnte jetzt nichts tun. Er konnte nur noch warten, mit welchem Ergebnis der Rote Anatom zurückkehrte. Aber er war fest davon überzeugt, daß es ein positives Ergebnis war. Eine Persönlichkeit wie der erfolgreiche Händler ließ sich nicht auf aussichtslose Dinge ein.
    Es war durchaus möglich, daß seine riskante Handlungsweise noch ein gutes Geschäft in sich barg.
    Vielleicht verkaufte er ihn, Rhodan-Danro-Tecto-Panart, zu einem günstigen Preis an das geheimnisvolle Drycnasch. Wer sollte das wissen …?
    Es war bereits dunkel, als der Rote Anatom in den Gleiter stieg und Rhodan weckte. Im

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