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Silberband 070 - Gehirn in Fesseln

Titel: Silberband 070 - Gehirn in Fesseln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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unterschiedlichen Ziele erreichen.«
    »Vielleicht.«
    Den Rest des Tages verbrachten sie mit weiteren Informationsgesprächen, denen Rhodan viel Wissenswertes entnehmen konnte. Dann führte ihn der Händler in die Waffenkammer tief unter der Oberfläche. In langen Regalen lagerten hier die Erzeugnisse fremder Kunstfertigkeit und raffiniertester Waffentechnik.
    Der Rote Anatom hielt sich nicht mit langen Erklärungen auf. Aus einem der Regale nahm er einen vielleicht zehn Zentimeter langen Metallstab, der höchstens einen Finger dick war. Vorn war er spitz.
    »Als Bordin darfst du nicht bewaffnet sein, auch nicht, wenn du ein Mouschong bist. Es könnte sein, daß man dich durchsucht, aber dann wird man nur diesen Schreibstift bei dir finden. Ja, du hast richtig gehört, es ist ein Schreibstift.« Er setzte ihn mit der Spitze auf ein Stück Papier, das auf einem Tisch lag, und schrieb. Dann hob er den Stift und hielt ihn Rhodan vor die Augen. »Wenn du diesen Knopf jedoch nach hinten schiebst, über die Sperre hinweg, und dann eindrückst, hast du einen perfekten Narkosestrahler. Er paralysiert jeden Gegner für Stunden.«
    Rhodan nahm die winzige Waffe und betrachtete sie. »Sie sieht so unscheinbar aus, so ungefährlich.«
    »Ein Meisterwerk der Technik meiner Heimat. Die Yaanztroner kennen diese Konstruktion noch nicht. Benutze sie also nur im Notfall, und sonst – schreibe damit. Die Paralyseladung reicht etwa für zweihundert Anwendungen. Übrigens kannst du den Stab auch dann verwenden, wenn du jemanden schmerzlos operieren willst.«
    Rhodan schob die Waffe in die Tasche.
    Sie nahmen gemeinsam das Abendessen ein. Sie sprachen nur wenig, und es dauerte auch nicht lange, bis der Rote Anatom sich verabschiedete und seinem Gast eine gute Nacht wünschte. Morgen sei ein anstrengender Tag, betonte er und riet Rhodan, ebenfalls bald schlafen zu gehen.
    Früh am anderen Morgen wurde Rhodan von dem stummen Diener geweckt. Er überbrachte ihm eine Botschaft des Roten Anatomen, die besagte, daß in einer Stunde das Frühstück eingenommen werden sollte.
    Pünktlich erschien er in der Bibliothek. Der Rote Anatom erwartete ihn bereits. Sein Gesicht war ernst.
    »Es gibt unerwartete Schwierigkeiten, Panart, aber sie haben weder mit uns zu tun, noch werden sie unsere Pläne vereiteln.«
    »Was ist geschehen?« fragte Rhodan und setzte sich hin.
    »Großalarm für ganz Nopaloor. Es hat einen Aufstand der Parias gegeben, und damit wird die Stadt hermetisch abgeriegelt. So großzügig die Polizei auch sonst ist, in diesem Fall kennt sie keine Rücksichten. Sämtliche Privatflüge sind verboten. Ausnahmen kann es geben, aber sie sind mit strengen Kontrollen verbunden. Ich finde, das wäre eine gute Generalprobe für unser Unternehmen.«
    »Eine Kontrolle durch die Polizei?« Rhodan konnte sein Unbehagen nicht verbergen. »Wenn das nur gutgeht. Sollen wir nicht lieber einen Tag warten?«
    »Daran habe ich auch schon gedacht, aber wir sind für heute abend bei Alabrysch angemeldet. Wenn er erfährt, daß wir den Termin versäumen, weil wir eine Kontrolle fürchteten, könnte er mißtrauisch werden. Bringen wir jedoch die Überprüfungsmarke mit, kann er sich die Arbeit einer eventuellen Nachforschung ersparen.«
    »Das hört sich logisch an, die Frage ist nur, ob die Polizei auch keinen Verdacht schöpft.«
    »Auf keinen Fall bringt sie mich mit dem Aufstand in Verbindung. Sie weiß so gut wie ich, daß ich einen Aufstand nicht notwendig habe, weil er meine Geschäfte nur stört. Und daß ich einen freien Diener bei mir habe, ist unverdächtig. Nein, Panart, du kannst deine Bedenken beiseite schieben, wenn mir auch die Ausreise ohne Komplikationen lieber gewesen wäre.«
    Sie frühstückten in aller Ruhe, dann stiegen sie auf das flache Dach des Hauses, wo des Roten Anatomen Privatgleiter bereits wartete. Es war kein Pilot vorhanden, denn das Ziel konnte vorprogrammiert werden. Nur über dem Stadtgebiet war es am heutigen Tag Vorschrift, den Gleiter manuell zu bedienen, damit er jederzeit den Aufforderungen der Polizeistreifen Folge leisten konnte.
    Der Rote Anatom schaltete das Funkgerät ein und ging auf die übliche Informationsfrequenz der Behörden, die jedem Yaanztroner zur Verfügung stand. Die Meldung über den Ausnahmezustand wurde in regelmäßigen Zeitabständen wiederholt, verbunden mit der Aufforderung, private Flüge möglichst zu unterlassen und den Anordnungen der Polizei unverzüglich Folge zu leisten. Dann kamen

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