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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gewesen sein – eine Art Kompromißlösung.«
    »Religion und Wissenschaft mußten schon immer Kompromisse finden, um miteinander auskommen zu können. Zwischenlösungen waren schon oft die besten.«
    »Oder die einzigen«, stimmte Rhodan ihm zu. Er folgte Gayt-Coor zu den Stufen, die hinabführten. »Der Speicher muß verborgen angelegt worden sein, sonst hätten wir schon gestern den Eingang gefunden.«
    »Wir haben ja auch nicht danach gesucht. Heute aber suchen wir.«
    In der Kontrollhalle für die Bildprojektion pausierten sie. Die Waffen waren nicht mehr nötig, sie schoben sie in die Halterungen zurück. Gayt-Coor nahm eines seiner Meßinstrumente aus dem Beutel.
    »Wenn es einen Speicher gibt, muß er noch in Betrieb sein. Die verlangten Daten können nur auf energetische Art abgefragt werden. Die dazu notwendige Energie kommt von der Hauptanlage, das beweist die Karte. Und die ist ebenfalls noch in Betrieb. Ich habe die Zeichnung nicht mehr so genau im Kopf, aber der Gang dort drüben müßte es sein.«
    Rhodan sah in die bezeichnete Richtung. Ein runder Torbogen führte in einen schmalen Korridor, den sie gestern nicht beachtet hatten. Es gab keine Sperre.
    Der rechteckige Bildschirm in dem Kontrollpunkt war dunkel. An den Wänden hingen unversehrt die einzelnen Sternkarten, die man in die Kuppel projizieren konnte. Noch einmal nahm sich Rhodan Zeit, sie näher zu betrachten. Die Sterne waren ihm unbekannt, aber an verschiedenen Stellen standen zweifellos verschwommene Gebilde, die nur Milchstraßen darstellen konnten – Milchstraßen wie jene, in der auch die Erde beheimatet war. Welche aber war es?
    »Nun kommen Sie schon, oder wollen Sie zurückbleiben?«
    Rhodan schrak zusammen und folgte Gayt-Coor, der voranging.
    Das Licht in dem Korridor flammte automatisch auf, ein weiteres Zeichen dafür, daß noch genügend Energie vorhanden war. Rechts und links waren geschlossene Türen, aber der Petraczer beachtete sie nicht. Als Rhodan eine entsprechende Frage stellte, meinte er nur, er habe die Karte in der Hauptanlage noch gut genug im Kopf, um zu wissen, daß ihr Ziel am Ende des Korridors liege.
    Das Ende des Korridors kam unerwartet. Gayt-Coor starrte gegen eine glatte Wand, dann drehte er sich zu Rhodan um.
    »Das ist es! Es geht hier weiter, aber die Erbauer haben die Speicherpositronik gut abgesichert. Sie wollten nicht, daß die Wissenschaftler soviel wußten wie sie. Ich nehme an, es entstand damals eine gewisse Rivalität zwischen den Energetikern und Astronomen, obwohl die einen von den andern abhängig waren. Erstere blieben realistisch und sachbezogen, während die Astronomen allmählich zu religiösen Schwärmern wurden. Trotzdem halfen sich beide Gruppen gegenseitig, und lediglich die restliche Regierung, wenn man es so nennen kann, bekämpfte beide. Sie duldete zwar die Errichtung des Planetariums und unternahm auch nichts gegen die eigentlichen Wissenschaftler, weil ohne sie das Leben auf Traecther unmöglich geworden wäre, aber sie trennte sich von beiden Gruppen. Natürlich erst, als die fliegenden Inseln bereits zur Gewohnheit geworden waren. Dann brauchten sie niemanden mehr, denn philosophieren konnten sie allein; sie, die Regierung, und die anderen Yulocs, die kein anderes Lebensziel mehr kannten, als eben den Sinn des Lebens herauszufinden.«
    »Das alles hört sich ziemlich verrückt an, Gayt. Wie kann ein derart zivilisiertes Volk, eine technisch so hochentwickelte Kultur einfach zugrunde gehen? Wie ist das nur möglich?«
    »Intoleranz, das falsche Gefühl der eigenen Überlegenheit, Selbstüberschätzung – oder einfach Lebensmüdigkeit, weil alles erreicht worden war, was zu erreichen war. Das Ziel fehlte, der Ansporn zum Weiterentwickeln, es waren keine Fragen mehr da, die beantwortet werden wollten. Die Erklärung ist denkbar einfach.«
    Vielleicht hat er recht, dachte Rhodan und beobachtete, wie Gayt-Coor die glatte Wand abtastete. Wenn es einen Öffnungsmechanismus gab, mußte er gut getarnt sein. Die Frage war nur, ob es ihn überhaupt gab.
    »Vielleicht Wärmeimpuls«, murmelte der Petraczer unsicher.
    »Oder eine optische Sperre«, meinte Rhodan. »Wenn wir nicht das richtige Bild erzeugen, wird sich der Eingang niemals öffnen. Wie sahen die Yulocs aus?«
    Er bekam keine Antwort. Sie war überflüssig. Die Yulocs hatten jede beliebige Körperform annehmen können, abgesehen von der Technik der Gehirnverpflanzung in fremde Körper und der Unsterblichkeit des eigenen

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