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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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vorsichtshalber fest verankerte, damit sie auch kein Sturm fortreißen konnte. Dann packte er einige Lebensmittel zusammen und deutete zu dem Haus.
    »Sehen wir uns das künftige Heim an, ob nicht schon jemand darin wohnt.«
    Rhodan fand den Scherz ziemlich makaber, aber er folgte dem Petraczer ohne Gegenrede. Der Strahler an seiner Seite gab ihm ein Gefühl der Sicherheit. Außerdem hatte er Hunger, und Insel sowie Haus erweckten ganz den Eindruck, daß er hier seine Mahlzeit in Ruhe einnehmen konnte.
    Gras und Moos wuchsen wild durcheinander. Es gab sogar einige Kriechbäume und knorrige Büsche. In einer Mulde hatte sich Wasser angesammelt.
    Die Haustür stand offen. Das Material war wieder der unbekannte Kunststoff, der Ewigkeiten zu überdauern schien. Er konnte nur durch große Hitzeeinwirkung zerstört werden, und damit war auf der Insel kaum zu rechnen – wenigstens nicht unter normalen Umständen.
    Das Haus hatte vier Räume zu ebener Erde. Eine Treppe führte in den Keller, in dem sich auch die Kontrollanlage für die Antigraveinrichtung befand. Die Instrumente waren so übersichtlich, daß Rhodan bereits nach zehn Minuten Studium die Insel an jeder beliebigen Stelle der unter ihnen dahinziehenden Planetenoberfläche hätte landen können.
    Von oben her hörte er Gayt-Coors Stimme. Sie klang ungeduldig. »Kommen Sie nun zum Essen oder nicht? Wir haben sogar einen Tisch!«
    In dem Haus funktionierte alles reibungslos, sogar das Licht brannte. Nur der in der Wand installierte Bildschirm blieb dunkel, auch als Rhodan versuchte, ihn einzuschalten.
    Später, als sie gegessen hatten, unternahmen sie einen Rundgang. Sie wagten sich bis zum Rand der Insel vor, an der allerdings kein schützender Energiezaun schimmerte. Gayt-Coor kehrte ins Haus zurück, während Rhodan noch im Freien blieb.
    Er kletterte auf den kleinen Hügel, in dessen Schatten das Haus stand. Der Boden war einigermaßen trocken, also setzte er sich auf den flachen Gipfel und sah sich um.
    Das Gelände fiel steil ab und endete im Nichts. Er konnte gut die langsam wandernde Oberfläche von Traecther sehen, etwa drei Kilometer unter ihm. Im Osten wurde es noch dunkler, als es ohnehin schon war. Die Insel schwebte der Nacht entgegen.
    Er sah hinauf in den finsteren Himmel. Abermals vermißte er die gewohnten Sterne, und immer weniger konnte er die alten Yulocs begreifen, die auf das alles freiwillig verzichtet hatten. War ein solches Verhalten wirklich entscheidend für absolute Meditation? Kamen Inspirationen und Erkenntnisse nicht dann viel leichter, wenn man mitten in der Natur lebte? Und gehörten die Sterne vielleicht nicht zur Natur?
    Sie waren die Natur, dachte Rhodan, als er sich fröstelnd erhob. Er trug den Schutzanzug nicht, sondern nur die leichte Bordkombination, die nicht so isolierend wirkte. Dort oben, hinter den undurchdringlichen Wolken, stand vielleicht ein verwaschener Lichtfleck, Millionen oder Milliarden Lichtjahre entfernt, in dem die Erde beheimatet war; und die Sonne, deren Licht zu jener Zeit, da es von ihr ausgeschickt wurde und das er jetzt ohne die Wolkendecke vielleicht hätte wahrnehmen können, eine unbewohnte und wüste Planetenlandschaft beschienen und das erste Leben gerade erst gezeugt hatte.
    Gayt-Coor kam ihm entgegen. »Es sieht so aus, als habe unser Unbekannter nichts gegen unseren Aufenthalt hier. Nachdem er unser Boot vernichtete, bin ich davon überzeugt, daß er uns auch hier auf der Insel vernichten könnte, wenn er das wollte.«
    Rhodan folgte dem Petraczer ins Haus. Es gab sogar einen Baderaum mit fließendem Wasser, das sich im Inselreservoir durch die vorhandene Luftfeuchtigkeit und dank des gelegentlichen Regens ständig wieder erneuerte. Der Kreislauf der Natur wurde auf der Insel nicht unterbrochen, so klein sie auch war.
    Sie sprachen auch nicht mehr viel, denn alle Spekulationen waren sinnlos geworden. Ihr Beiboot war vernichtet, und sie saßen auf Traecther fest. Ihnen blieb nur noch das Warten. Und eigentlich wußten sie beide nicht so recht, worauf sie warten sollten.
    Rhodan zog sich bald in sein Zimmer zurück und atmete auf, als er im Bett lag. Es war nur noch das kahle Gestell, mehr nicht, aber er hatte schon seit vielen Tagen nicht mehr so komfortabel geschlafen.

17.
    In dem dünnen Nebel der Dunkelzone verglühten die letzten Spuren einer atomaren Explosion. Eines der fliegenden Bauwerke trudelte durch die Dämmerung und verschwand am Rand der ebenen Fläche. Die Flugplattform flog

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