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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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in der Tundra mit einer hellen Lichterscheinung, die einer Explosion glich.
    Gayt-Coor überlegte nicht lange. Er schob den Fahrthebel bis zum Anschlag vor und zog eine weite Schleife. Dabei ging er schnell tiefer und suchte einen passenden Landeplatz.
    Rhodan lag längst wieder auf dem Bauch und hielt sich trotz der Haltegurte fest, weil er befürchtete, sonst von dem Gleiter zu fallen.
    »Was war das?« keuchte er atemlos. »War das ein Blitz?«
    »Ich halte es für den Strahl aus einer Energiekanone. Hier ist es zu kalt für Gewitter.«
    »Sie glauben, man hat auf uns geschossen? Wer denn? Die Mutanten scheinen keine Luftfahrzeuge zu haben, außerdem frage ich mich, wie sie an Energiegeschütze kommen sollten. Von den Yulocs? Wir wissen, daß sie zum größten Teil zerstört sind und nicht mehr einsatzbereit sein dürften. Und um so ein schweres Ding zu transportieren, müßte man schon ein kleines Raumschiff haben.«
    »Oder eine fliegende Stadt.«
    Sie rasten nun dicht über der Oberfläche dahin, vielleicht noch hundert Meter hoch. Geschickt wich Gayt-Coor plötzlich auftauchenden Hindernissen aus.
    »Eine Insel? Eine noch intakte Insel …?« Der Gedanke war nicht so absurd, aber … »Können Sie sich vorstellen, Gayt, daß sie in der Lage wären, ein tatsächlich noch funktionierendes Geschütz zu montieren und dann noch so, daß es senkrecht nach unten schießt? Ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, gab Gayt-Coor trocken zurück. »Also haben sie ein Flugboot oder etwas Ähnliches.«
    Rhodan wollte Gayts Theorie nicht akzeptieren. Aber schon wenige Sekunden später, gerade als sie zur Landung in der Tundra ansetzen wollten, wurde er eines Besseren belehrt.
    Diesmal kam der Energiestrahl gradlinig von hinten und löste zweihundert Meter vor ihnen eine grelleuchtende Explosion aus. Gayt-Coor riß die Plattform im letzten Augenblick hoch, und als Rhodan nach unten blickte, sah er den mit Flammen erfüllten Krater.
    »Schöner Blitz!« knurrte Gayt-Coor und bog um neunzig Grad nach Süden ab, wobei er gleichzeitig die Geschwindigkeit wieder erhöhte. »Da macht jemand Jagd auf uns.«
    Rhodan ließ seine Gewittertheorie endgültig fallen. Das konnte wirklich kein Zufall mehr sein. Aber wer war hinter ihnen her? Er konnte sich nicht vorstellen, daß es einer der Mutanten war, zumindest hatten jene in der Stadt ihm nicht den Eindruck einer besonderen Intelligenz vermittelt.
    Oder gab es Ausnahmen?
    Als zehn Minuten lang nichts mehr geschah, meinte Gayt-Coor: »Man hat unsere Spur verloren, scheint also keine Orterinstrumente zu haben. Wenigstens ein Trost!«
    »Kann es Unterschiede im Intelligenzgrad der Mutanten gehen, Gayt?«
    »Es wäre möglich. Sie dürfen nicht vergessen, daß die äußere Körperform nichts damit zu tun hat. Niemand kann wissen, welche Gehirne vor Hunderten von Jahren auf Yaanzar verpflanzt wurden. Besonders die Intelligenten wollten weiterleben, wollten ihr Gehirn in einem neuen, jungen Körper wissen. Als das Experiment mißlang und sie sich als Verbannte hier auf Traecther wiederfanden, wich der Lebenswille einer hoffnungslosen Lethargie und dem unbändigen Haß auf alles, was normal aussieht. Es mag nun sein, daß einige dieser verpflanzten Gehirne ihren eigenen Willen und ihren Lebensmut, gepaart mit Intelligenz, behielten und auf Rettung sannen. Sie fanden genug vom Erbe der Yulocs, um zumindest einige Waffen instand setzen zu können und eine sanft gelandete Insel zum Fliegen zu bringen. So schwangen sie sich zu Herrschern eines ganzen Planeten auf.«
    Rhodan erhob keinen Einspruch, als Gayt-Coor endgültig landete. Der Petraczer setzte die Plattform so geschickt unter die spärlichen Wipfel einer Baumgruppe, daß sie einigermaßen gegen Sicht von oben gedeckt war. Dann schnallten sie sich los und vertraten sich die Beine.
    Das Gras bildete einen dichten und weichen Teppich. Es war naß und kalt. Abgesehen davon, daß man sie leichter entdeckt hätte, wäre ein Feuer unmöglich gewesen. Sie aßen eine Kleinigkeit, dann kehrte das Gespräch wieder zu den Verfolgern zurück.
    »Warum sind wir ihnen erst heute begegnet?« fragte Rhodan.
    »Es gibt keine modernen Nachrichtenverbindungen auf dieser Welt, wenigstens habe ich im Empfänger noch keinen Piepser vernommen. Wie also sollten die Unbekannten von unserer Ankunft erfahren haben? Erst durch die Vorfälle in der Stadt machten wir auf uns aufmerksam. Das wäre doch eine Erklärung, nicht wahr?«
    »Besser als keine«, gab Rhodan zu und

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