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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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auszutauschen, die in jeweils unbekannten Galaxien lebten.
    Diesen Gedanken und sämtliche damit verbundenen Probleme, Empfindungen und Versuche schilderte er in Gedanken den Unbekannten. Er versuchte, dabei die Gedankengänge zu gehen, die verworrenen Wege nachzuvollziehen, die er mehrmals gespürt hatte. Sein Traum half ihm dabei. Er stellte eine Frage, mit der sich die Gemeinschaft der Schwammfalle noch niemals beschäftigt hatte.
    Schweigen. Absolute Lautlosigkeit. Die Wände stellten übergangslos ihr Wispern ein. Sie waren vorläufig gerettet.
    Rhodan zog den rechten Fuß und die linke Schulter unter den Körpern und Gliedmaßen der Partner hervor und stand schwerfällig auf. Er fühlte sich, als sei er unter eine Steinlawine geraten und einen steilen Abhang hinuntergerollt.
    »He!« schrie er. »Ihr lebt noch! Los, weiter!«
    Er half Zeno, auf die Beine zu kommen. Der Accalaurie-Verstand im yaanztronischen Körper hatte noch nicht ganz begriffen, was passiert war.
    »Es ist … vorbei?«
    Rhodan deutete auf Gayt-Coor, und zusammen hoben sie ihn hoch und machten sich automatisch wieder auf den Weg in den nächsten kuppelförmigen Bau. Nur noch fünfzig Meter.
    »Ich habe mit ihnen gesprochen. Vielmehr gedacht«, erklärte Rhodan, der auf der Zunge einen ekelhaften Geschmack spürte.
    »Das gibt es nicht!« beharrte Gayt-Coor. »Diese Gehirne … sie wollen uns vernichten.«
    Rhodan erklärte hart: »Sie haben für einige Momente zumindest mich akzeptiert. Ich stand kurz mit ihnen in Verbindung.«
    »Ich werde wahnsinnig. Ich hätte nicht geglaubt, daß Sie das können. Ich war sicher, daß dies das Ende ist.«
    Gayt-Coor schüttelte sich wie ein Tier und stürmte weiter. Einige Sekunden später befanden sie sich in einem Kuppelraum, der eindeutig der Wiedergabe von gespeicherten Informationen diente. Alle Bildschirme, Geräte, Arbeitsplätze und Schaltungen waren diesem Zweck untergeordnet.
    Rhodan erklärte leise und mit müder Stimme: »Ich habe ihnen unser Problem zu kosten gegeben. Wie bringt man zwei komplette Verstandeswesen von hier in eine Galaxis, die noch unbekannt ist, aus der diese beiden Unglücklichen aber nachweislich kommen? Welche philosophischen Probleme treten dabei auf, und wie lassen sie sich in das philosophische Muster der Yulocs eingliedern? Bei der notwendigen Länge philosophischer Auseinandersetzungen wird es einigermaßen lange dauern, bis die Freunde hier dieses Problem gelöst haben. Ich werde es merken, wenn die lautlose Unruhe wieder zunimmt. Im Augenblick sind wir jedenfalls sicher.«
    Gayt-Coor saß bereits vor einem gewaltigen Pult und schaltete wie besessen. Sein vorwiegend praktisch ausgerichteter Verstand arbeitete schnell. Er wußte genau, worauf es ankam. Wenn er es nicht schaffte, dann niemand.
    »Kann ich Ihnen helfen, Freund?« fragte Rhodan leise und legte seine Hand auf die gepanzerte Schulter des Petraczers.
    »Indem Sie beide schweigen!« sagte Gayt-Coor. »Ich weiß Bescheid. Bleiben Sie hier.«
    Rhodan unterhielt sich flüsternd mit Zeno und dankte im stillen, daß Gayt-Coor zu ihm eine derartige Menge Vertrauen hatte. Rhodan hatte erklärt, was geschehen war, und Gayt-Coor akzeptierte die Pause und glaubte fest daran, daß Rhodan auch die nächste Krise besiegen würde. Die nächste Krise, dieser Meinung war auch er, kam bestimmt.
    Die Schwierigkeiten für die Yulocs lagen nicht darin, daß sie diese Problematik nicht psychologisch-philosophisch lösen konnten, sondern in der Problemstellung, die ihr bisheriges Weltbild sprengte.
    Sie schienen sich tatsächlich in all den Jahrzehntausenden ihrer geistigen Evolution mit einem solchen Problem niemals beschäftigt zu haben. Es war nicht aufgetaucht, hatte sich nicht gestellt. Die Unterhaltung, die Rhodan flüsternd mit Zeno führte, sagte ihm, daß dieser fremde Verstand ebenso schnell begriffen hatte, was soeben vorgefallen war. Während die Speicher befragt wurden, während Rhodan aus dem Augenwinkel feststellen konnte, daß diese Anlagen hier tief unten im lebendigen Fels der Stadt tadellos arbeiteten, flüsterte Zeno: »Die zusammengeschaltete geistige Kraft von so vielen Egos wird es innerhalb kurzer Zeit schaffen, das Problem zu lösen. Uns interessiert die Lösung ja nicht, uns interessiert nur der Weg.«
    Rhodan dachte abermals mit quälender Sorge an seinen Antagonisten, der auf Terra die Partei des Anti-ES vertrat. Wieder ein Gedanke!
    Rhodan grinste zuversichtlich. Er war von diesem Gedankenblitz

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