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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Unruhe breitete sich aus. Das Problem schien gelöst. Rhodan war daran nicht interessiert, denn die Lösungsmöglichkeiten, die er zur Verfügung hatte, reichten vom Selbstmord bis zur feinsinnigen Resignation nach Art der Stoiker. Keine davon akzeptierte er – er wollte nichts anderes als heim und in seinen gewohnten Körper zurück.
    Er verdrängte alles und dachte schweigend, verbissen und angestrengt in die Richtung der fremden Psyche.
    Er bemühte sich, die unzähligen Mitglieder als ein einziges ›Ding‹ anzusehen.
    Er befand sich, ehe er es richtig erfaßte, selbst innerhalb der Denkweise der Konservierten.
    Zunächst breitete er alles, was er über den Begriff ›übergeordnetes Wesen‹ wußte, vor sich aus. Er dachte an die Ordnung der Dinge, an die verschiedenen Schöpfungstheorien, an die Schöpfung selbst. Dann erklärte er den Lauschenden, was er über ES wußte.
    Sie nahmen diese Bereicherung ihres geistigen Spielfeldes willig und schweigend auf. Sie schienen deutlich zu merken, daß hier jemand mit ihnen in Verbindung trat, der sie verstand, den sie verstehen konnten. Aber keinerlei persönlicher Kontakt fand statt, so, wie ihn Rhodan von telepathisch begabten Wesen her gewohnt war.
    Dann dachte er an Anti-ES. Er schilderte den Kampf der beiden und die Theorien, die darüber entwickelt worden waren.
    Schließlich gab er den Yulocs ein Rätsel auf, indem sie ihm erklären sollten – oder auch nur sich selbst, woran er dann teilnehmen wollte –, was dieses Spiel um hohe und höchste Einsätze bedeutete. Sie verstanden und nahmen die Herausforderung an.
    Schweigen …
    Rhodan öffnete die Augen. Er fühlte sich abermals ausgelaugt und völlig entkräftet. Er hörte gerade noch, wie Zeno niedergeschlagen sagte: »Nein. Auch nichts.«
    Gayt-Coor wechselte mit Rhodan einen langen, schweigenden Blick, dann deutete er auf den erleuchteten Ausgang.
    »Der letzte Versuch!« sagte er laut. »Tut mir leid für Sie, Zeno.«
    Also auch hier keine Informationen. Rhodan dachte schwindelnd an die ungeheuren Entfernungen, die inzwischen optisch und mit anderen Beobachtungsmethoden überbrückt worden waren. Wo, bei allen Sternen, lag seine Galaxis? Und hier galt auch nicht mehr, was die frühen Astronomen Terras immer wieder geärgert hatte – daß man nämlich nur eine Hemisphäre des umgebenden Kosmos richtig sehen konnte, weil die andere durch die eigene Galaxis verdunkelt wurde.
    »Zeno«, sagte er.
    Zeno wandte ihm den Kopf zu. Sein Gesicht zeigte trotz der ungewohnten Züge und des Aussehens, an das sich Rhodan selbst bei seinem zweiten Körper noch immer nicht gewöhnt hatte, tiefste Niedergeschlagenheit. Aber auch Zeno folgte Gayt-Coor, der durch den Korridor rannte.
    »Ja?«
    »Wir wußten, daß die Chancen gering sind. Es gibt noch mehr Möglichkeiten als dieses Archiv. Wir dürfen die Geduld und einen gewissen Rest Hoffnung nicht verlieren!«
    »Ich weiß!«
    Sie erreichten den anderen Raum. Er war fast ohne jeden Unterschied ebenso eingerichtet wie der, den sie verlassen hatten. Wieder begann Gayt-Coor in rasender Eile damit, die Maschinen zu programmieren. Jetzt würden sie Bilder derjenigen Galaxien sehen, die selbst hier als exotisch eingestuft waren.
    Die nächsten sechzig Minuten verliefen teilweise dramatisch. Zunächst erschienen einzelne Milchstraßensysteme auf den Schirmen. Die ersten drei entsprachen augenscheinlich schon auf den ersten Blick weder den Spezifikationen Zenos noch denen, die Rhodan gegeben hatte. Das vierte sah aus wie Terras Milchstraße.
    Aber als Rhodan die vielen Kugelsternhaufen sah, als er die Spektralanalysen dieser Begleitsysteme las, winkte er ab. Nummer fünf war nicht interessant, die folgenden ebenfalls nicht, aber schließlich, nach etwa hundert verschiedenen Aufnahmen und Datenfolgen, erschien auf dem Schirm eine gestochen scharfe Aufnahme einer sehr weit entfernten Sternansammlung.
    »Die letzte übrigens!« bemerkte Gayt-Coor. Das Schweigen der philosophisch-psychologischen Konservierten schien ihm von Sekunde zu Sekunde unheimlicher. Man sah ihm an, daß er sich hinaussehnte.
    »Sie sieht aus wie …«
    Perry Rhodan überdachte, was er von Galaxien wußte, die von der Erde aus oder von Raumschiffsobservatorien aus fotografisch erforscht worden waren. Er schwankte zwischen einigen bekannten Formationen – aber dann schüttelte er den Kopf.
    »Aus?«
    »Ja. Ergebnis?« fragte Gayt-Coor.
    »Negativ für mich«, sagte Rhodan. »Bei dieser letzten Aufnahme

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