Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
als der Sicherheitsbeamte am Steuer die Maschine startete. Das Gefühl des Unbehagens wich von ihm.
    Er blickte auf den Eingang zu Imperium-Alpha hinab. Dort stand Solarmarschall und Gefühlsmechaniker Galbraith Deighton, einer der zuverlässigsten Männer des Großadministrators.
    Andro-Rhodan lächelte unmerklich. Niemand hatte seine wahre Identität enthüllt. Seit Monaten konnte er die Geschicke des Solaren Imperiums bereits lenken und dabei den Weg verfolgen, der ihm angewiesen worden war. Er führte in den Abgrund.
    Er fühlte sich frei. Die ständige Konzentration, die ihm abverlangt wurde, erschöpfte ihn nicht.
    Die Unsicherheit der Anfangszeit war gewichen. Jetzt saß er fest im Sattel. Unauffällig hatte er seine Schlingen gelegt, so, wie es ihm aufgetragen worden war. Jetzt brauchte er nicht mehr viel Zeit, um den großen Plan wirksam werden zu lassen. Danach würden die Ereignisse wie Zahnräder ineinandergreifen und eine Maschinerie in Gang setzen, die das Werk der Terraner vernichten mußte.
    Der Gleiter landete auf dem Dach des Präsidiumsgebäudes. Unter einem schalenförmigen Aufbau kam der Arkonide Atlan hervor. Er ging ihm entgegen und reichte ihm die Hand.
    »So früh schon auf, Arkonidenhäuptling?« fragte er und blickte spöttisch auf sein Chronometer. Es zeigte 10.05 Uhr am 18. Oktober 3457 an.
    Der Weißhaarige lächelte. »Die Party bei Bully war zwar wieder lang«, entgegnete er, »aber die jungen Leute, zu denen auch ich mich rechne, sind schnell wieder fit. Du aber siehst noch reichlich mitgenommen aus. Solltest du der Großmiramy von Treira zu tief in die Augen gesehen haben?«
    Andro-Rhodan wußte, daß er keinen übermüdeten Eindruck machte. Atlan scherzte.
    »Als ich die Großoma küssen wollte, bekam sie einen Schluckauf«, erwiderte er todernst. »Und du weißt, daß unter solchen Umständen meine Gefühle vollkommen erlöschen. Oder war dir das neu?«
    Atlan lachte. Die beiden Männer glitten im Antigravschacht nach unten. In der Vorhalle zu den Arbeitsräumen des Großadministrators wandte Atlan sich wie selbstverständlich nach rechts, den Konferenzräumen zu.
    Rhodan ging zur anderen Seite. Er blieb erst stehen, als Atlan rief: »Du scheinst doch noch nicht voll dazusein, Perry. Die Gäste warten.«
    Andro-Rhodan verzog keine Miene. Erneut blickte er auf sein Chronometer. »Sie werden noch etwas warten müssen.«
    Der Arkonide krauste die Stirn. Er schritt auf den Großadministrator zu. »Du hast sie ohnehin schon brüskiert«, sagte er nachdrücklich. »Sie hatten einen Termin für zehn Uhr, und du weißt, wie empfindlich gerade Marnier in dieser Hinsicht sind. Sie haben immerhin eine Reise von mehreren tausend Lichtjahren hinter sich. Du aber brauchst nur ein paar Schritte zu gehen, um zu ihnen zu kommen.«
    »So ist es«, bestätigte Rhodan herablassend. »Und dennoch werden sie die Güte haben, sich zu gedulden.«
    Er drehte sich um und betrat sein Arbeitszimmer. Atlan blickte ihm beunruhigt und ein wenig verärgert nach. Dies war ein Zwischenfall, wie es ihn früher nie gegeben hatte. Wieder einmal fragte er sich, was Rhodan verändert hatte. Irgend etwas war geschehen. Er wußte nur nicht, was. Er hatte noch nicht einmal einen Anhaltspunkt.
    Zu Anfang hatte er Rhodan überprüfen lassen und dabei alle Raffinessen moderner Technik genutzt. Was auch immer er getan hatte, er hatte nur die Bestätigung dafür erhalten, daß dieser Mann wirklich Perry Rhodan, der Großadministrator, war.
    Die Marnier bildeten ein Problem.
    Sie hatten einige wichtige Erfindungen gemacht und waren dadurch zu Zulieferern für die Transmitterindustrie geworden. Ohne sie ging es praktisch nicht mehr. Die Konkurrenz der anderen Welten des Solaren Imperiums konnte die Marnier nicht ersetzen. Es war zu Verstimmungen gekommen, die bei diesem Besuch ausgeräumt werden sollten. Rhodans Verhalten machte die Verhandlungen unnötig schwer.
    Er eilte zu der Delegation, um sie zu beruhigen. Die Marnier empfingen ihn kühl und zurückhaltend. Ihre hahnenkammartigen Ohren lagen flach am Kopf. Das war ein deutliches Zeichen ihres Unwillens.
    Ein zähflüssiges Gespräch entwickelte sich, das für beide Seiten peinlich war. Der Arkonide verfluchte Rhodan innerlich. Er beschloß, es ihm bei passender Gelegenheit heimzuzahlen.
    Eine halbe Stunde verstrich. Dann kam der Großadministrator. Er trug einige Akten unter dem Arm.
    »Ich sehe, Sie verhandeln bereits lebhaft«, sagte er, während er zu den Marniern ging

Weitere Kostenlose Bücher