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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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einer Buschgruppe. Bis jetzt waren sie hinter der gebogenen Schutzscheibe relativ geborgen gewesen. Als Rhodan die Maschine jedoch verließ und sich aufrichtete, pfiff ihm ein eisiger Wind ins Gesicht. Er schloß den Helm. Zeno und auch der Petraczer Gayt-Coor machten es ihm nach. Wenig später begann es zu schneien. Die Flocken fielen so dicht, daß das Land innerhalb weniger Minuten mit einer weißen Schicht bedeckt wurde. Rhodan konnte das fremde Raumschiff schon nicht mehr sehen. Zeno schaltete die Heizung der Plattform ein, so daß der Schnee darauf sofort abschmolz. Hätte er diese Vorsichtsmaßnahme nicht ergriffen, wäre ihr letztes Transportmittel unter den Schneemassen verschwunden.
    Rhodan stieg mit Hilfe seines Antigravs in die Höhe. Langsam ließ er sich auf das Raumschiff zutreiben. Er war ständig darauf gefaßt, angegriffen zu werden, da er nicht wissen konnte, daß sich niemand mehr im Schiff befand.
    Dennoch kam die Attacke völlig überraschend für ihn. Zeno schrie erschreckt auf, als ein mächtiger Vogel aus dem Schneegestöber heraus auf Rhodan herabstürzte.
    »Achtung!« brüllte er.
    Rhodan reagierte unglaublich schnell. Ohne zu wissen, was geschah, warf er sich mit Unterstützung seines Antigravs aus der Flugbahn. Der flammend rote Raubvogel traf ihn nur noch mit seinen mächtigen Schwingen, konnte ihn aber damit nicht verletzen.
    Noch erkannte Rhodan die tatsächliche Gefahr nicht. Er hielt den Angreifer für ein Tier dieser Welt, das sich lediglich Beute suchte. Deshalb griff er nicht zur Waffe. Er glaubte, daß der Räuber sich zurückziehen würde.
    Erst als Krae abermals aus den wirbelnden Schneeflocken hervorschoß, begriff Rhodan. Aber da war es schon zu spät. Der Vogel packte ihn mit seinen Klauen an der Schulter. Aus seinem gebogenen Schnabel kam ein Stachel hervor, und die Säure spritzte über den Kampfanzug Rhodans. Dieser erkannte nunmehr, was geschah. Er riß seinen Energiestrahler aus dem Gürtel und schoß auf den Vogel. Vor seinen Augen entstand ein Glutball, in dem Krae verging.
    Rhodan schrie gepeinigt auf. Er ließ sich zehn Meter tief bis auf den Boden fallen und riß sich den Kampfanzug vom Leib. Zeno und Gayt-Coor folgten ihm sofort. Entsetzt sahen sie, wie sich das Material des Anzuges, das bisher als praktisch unzerstörbar gegolten hatte, unter seinen Händen auflöste. Sie halfen ihm, sich so schnell wie möglich zu befreien. Sie brauchten nur Sekunden, aber auch das war noch zu lang. Die Kombibluse, die Rhodan getragen hatte, war ebenfalls vernichtet worden. Auf seinem nackten Oberkörper zeigten sich großflächige Brandwunden.
    Zeno öffnete seinen Kampfanzug und streifte sich seine Bluse ab. Er reichte sie dem Verletzten. »Ziehen Sie das an, Rhodan!«, sagte er. »Ich kann darauf verzichten.«
    Rhodan blickte erschauernd auf die Reste des roten Vogels. Sie wurden von den herabfallenden Schneeflocken verdeckt. Auch sein Kampfanzug verschwand unter dem Schnee.
    »Es ist ein wenig wärmer geworden«, sagte er. »Aber es ist immer noch kalt genug.«
    »Ich würde Ihnen gern meinen Kampfanzug geben«, sagte Gayt-Coor. Er entblößte seine ebenmäßigen Zähne.
    »Das hilft mir nichts, Freund«, antwortete Rhodan. »Ihre Figur ist ein wenig ungewöhnlich. Der Anzug würde mir nicht passen.«
    »Sie können meinen haben«, bot sich der Accalaurie an.
    Rhodan wehrte ab. »Wir werden das Raumschiff aufbrechen. Vielleicht finden wir drinnen Kleidung für mich.«
    Gayt-Coor und Zeno nahmen Rhodan in die Mitte. Sie flogen auf den Raumer zu. Jetzt schneite es so stark, daß die Sicht nur wenige Meter weit reichte. Vorsichtig tasteten sie sich näher an das Schiff heran.
    »Da ist ein Schutzschirm«, sagte Gayt-Coor.
    Rhodan bemerkte es zur gleichen Zeit. Ein grünlicher Schimmer umgab das raketenförmige Objekt. An ihm lösten sich die Schneeflocken auf und verdampften.
    »Damit haben wir rechnen müssen«, stellte Rhodan gelassen fest. »Wir werden versuchen, den Schirm aufzubrechen. Dazu benötigen wir die Waffen der Plattform.«
    Sie landeten. Rhodan fror. Er schlug sich die Arme um den Oberkörper, um sich ein wenig zu erwärmen. Während der Petraczer zurückflog, um die Maschine zu holen, umkreiste Zeno das Raumschiff.
    »Ich bin überzeugt davon, daß niemand an Bord ist«, sagte er, als er zurückkehrte. Er blickte Rhodan mitfühlend an. »Ist es sehr kalt, Freund?«
    »Im Gegenteil. Es ist recht gemütlich«, antwortete Rhodan. Das feine Fell seines

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