Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
staatsfeindlichen Machenschaften teilgenommen zu haben. Sie haben in einer Weise gegen die Gesetze des Imperiums verstoßen, die ihre Verhaftung eindeutig rechtfertigt.«
    Atlan schüttelte den Kopf. Er blieb noch immer sehr ruhig. »Dagegen wäre nichts zu sagen, wenn der USO oder der SolAb Beweise gegen sie vorlägen. Das ist aber nicht der Fall.«
    Rhodan beugte sich vor und stützte die Ellbogen auf den Tisch. Seine Augen funkelten ironisch.
    »Glaubst du wirklich, daß ich mich ausschließlich auf diese beiden Organisationen verlasse, wenn ich Entscheidungen treffe? Diese Verräter werden – hm – verunglücken, wie es in der dir ja gut bekannten Sprache der USO heißt.«
    Atlan war schockiert. Seine Augen wurden feucht.
    »Ich verstehe nicht, was mit dir los ist, Perry«, sagte er. »Du verhältst dich anders als sonst. Aus dem großen Rhodan ist ein brutaler und hinterhältiger Herrscher geworden.«
    Rhodan lachte. »Du vergißt dich, Freund. Du übersiehst, daß du mir seit undenklichen Zeiten mit deinen Empfehlungen auf die Nerven gegangen bist, das Imperium mit harter Hand zu regieren. Was ich auch tat, dir war es nie recht. Immer waren dir meine Entscheidungen zu lasch und zu menschenfreundlich. Jetzt leite ich das Imperium endlich so, wie du es immer verlangt hast – aber das ist dir auch nicht recht. Weißt du eigentlich, was du willst?«
    Die Stimme Andro-Rhodans war laut und schneidend geworden.
    Atlan beherrschte sich mühsam. »O ja«, sagte er. »Ich will keinen Mord!«
    »Ich sagte schon einmal, daß ich bereit bin, deinen Ratschlägen weitgehend zu folgen. Das darf aber nicht so weit gehen, daß es dem Solaren Imperium ebenso ergeht wie dem Imperium Arkons.«
    »Was willst du damit sagen?«
    »Du hast das Herrschen verlernt, mein Freund. Du bist weich und alt geworden. Du hältst nicht mehr Schritt. Was ist los mit dir? Ist dein Zellaktivator nicht mehr in Ordnung?«
    Atlan erhob sich. »Ich werde nicht zulassen, daß diese Menschen getötet werden.«
    »Damit hast du dich abzufinden. Wenn es dir nicht paßt, nimm dir ein Raumschiff und kehre nach Arkon zurück. Niemand hält dich.«
    Auch Andro-Rhodan war aufgesprungen. Die beiden Männer starrten sich in die Augen. Atlans Augen tränten stärker. Seine Wangenmuskeln zuckten.
    In diesem Augenblick geschah es. Atlans Faust kam langsam hoch. Der Arkonide kämpfte mit Worten. Der Zorn raubte ihm die Beherrschung. Dennoch schlug er nicht zu, denn in den Augen Rhodans veränderte sich etwas.
    Die Pupillen weiteten sich. Das Gesicht wurde schlaff. Der Großadministrator schwankte. Mit zitternden Händen hielt er sich am Arbeitstisch fest. Sein Mund öffnete und schloß sich. Die Lippen bebten, aber nur unartikulierte Laute kamen aus seiner Kehle.
    Atlan legte seine Hand auf den Signalknopf am Tisch. Sekunden später materialisierte Gucky neben ihm.
    »Was ist los?« fragte er mit heller Stimme, aber dann begriff er schon. Er starrte Rhodan an und versuchte, in seinen Geist einzudringen.
    Das Androidengehirn wehrte sich erbittert gegen die Übernahme.
    So schien es zunächst, als würde Rhodan von ihm abprallen und in die Unendlichkeit zurückgeschleudert werden. Er ließ jedoch nicht locker und kämpfte den Androiden mit aller Kraft nieder.
    Zunächst konnte er nichts erkennen, dann aber erschien aus milchig verschwommenen Nebeln und Schleiern das entsetzte Gesicht Atlans vor ihm. Er sah die rötlichen Augen, die ihn anstarrten.
    Rhodan hatte nur einen Wunsch: Er wollte seinem Freund so schnell wie möglich mitteilen, was wirklich geschah. Er wollte ihm sagen, daß sein Gehirn von Anti-ES entführt, energetisch umgepolt und in eine andere Galaxis geschleudert worden war. Atlan mußte es wissen, denn nur dann konnte er verhindern, daß der Androide mit verhängnisvollen Entscheidungen das Solare Imperium in den Abgrund führte.
    Verzweifelt kämpfte er mit dem Sklaven von Anti-ES. Er versuchte, die richtigen Laute zu formen und die Lippen so zu bewegen, daß Atlan ihn verstehen konnte.
    Kurz darauf merkte er, daß er zu ungeduldig gewesen war. Er hatte zwei Schritte auf einmal zu machen versucht und dabei noch nicht einmal einen halben getan.
    Der Körper brach unter der Belastung zusammen und wälzte sich mit krampfartigen Zuckungen auf dem Boden, während Rhodan das Androidengehirn niederrang. Er wußte, daß die Zeit drängte. Anti-ES würde seinem Werkzeug bald zu Hilfe kommen.
    Der Widerstand Andro-Rhodans brach zusammen. Rhodan beherrschte

Weitere Kostenlose Bücher