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Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Torytraes Berechnung war richtig gewesen: Der Gang war leer, sämtliche Posten beteiligten sich an der Verfolgung.
    Kurz vor der Mündung in die Rundhalle ließ Torytrae seinen Gefangenen anhalten. Er erklärte ihm, was er zu tun hatte, und setzte ihm auseinander, daß er keine Gnade zu erwarten habe, wenn er seinen Anweisungen zuwiderhandelte.
    Der Gefangene trat in die Halle hinaus und rief: »Mimiltar! Wir haben ihn!«
    Aus der Decke der Halle dröhnte ein Lautsprecher: »Keine Namen nennen! Wo habt ihr ihn?«
    »Im toten Gang.«
    Sekunden später öffnete sich in der Wand der Halle eine bisher unsichtbare Tür. Mimiltar trat hervor. Er musterte den Mann mißtrauisch und fragte: »Du siehst aus, als seist du dem Tod über den Weg gelaufen. Was gibt es?«
    »Es … es war schrecklich …«, stöhnte der Wächter und setzte sich, wie Torytrae es befohlen hatte, in Richtung des Ganges in Bewegung.
    Mimiltar blieb nichts anderes übrig, als ihm zu folgen.
    »Was war schrecklich?« wollte er wissen. »Hat der Mann sich gewehrt? Gab es Verluste?«
    Sie hatten die Mündung des Ganges jetzt erreicht. Für Torytrae war der Augenblick des Handelns gekommen. Er stellte sich mitten in den Gang und richtete die Mündung der Waffe auf Mimiltar.
    »Nein, es gab keine Verluste«, sagte er spöttisch. »Noch nicht, Mimiltar. Wie es weitergeht, hängt ganz von Ihnen ab!«
    »Der Tuuhrt hat sich Dreiauge geschnappt!« meldete Poyferto triumphierend, während er seine untersetzte, stiernackige Gestalt durch die Tür schob. »Soeben kam die Nachricht durch.«
    Perry Rhodan empfand ein Gefühl der Erleichterung. Dieses Schachspiel, auf einem fremdartigen Brett nach unbekannten Regeln gegen einen unsichtbaren Gegenspieler gespielt, zehrte an den Nerven. Die Sache mit dem Agenten Dreiauge hätte auch anders ausgehen können. Der Erfolg sprach dafür, daß es tatsächlich gelungen war, die Mentalität des Jägers weitgehend zu durchschauen und ihn dadurch zu einem Objekt zu machen, dessen Handlungen bis zu einem gewissen Grade vorausberechnet werden konnten.
    »Was jetzt?« erkundigte er sich.
    »Dreiauge wird planmäßig verraten, daß Doynschto sich in Tekmahlschees Klinik befindet«, antwortete Poyferto gelassen, »und danach wird man ihn befreien.«
    »Das heißt, wir haben in kurzer Zeit mit dem Eintreffen des Jägers in Pyrfyn zu rechnen«, überlegte Rhodan.
    »Soviel steht fest«, antwortete Heltamosch, »aber weiter auch nichts.«
    »Dem Tuuhrt stehen alle behördlichen Mittel zur Verfügung«, meinte Gayt-Coor. »Ich halte es für denkbar, daß er zwei Bataillone Polizei mobilisiert und diese Klinik einfach im Sturm nimmt. Darauf müssen wir uns vorbereiten.«
    »Darauf werden wir uns vorbereiten«, sagte Poyferto. »Obwohl ich diese Möglichkeit für höchst unwahrscheinlich halte.«
    Die Feststellung erregte Aufsehen. Von allen Seiten her trafen den Chef der VASGA auf Yaanzar erstaunte Blicke.
    »Wie meinen Sie das?«
    »Es gibt verschiedene Dinge, Handlungen, Entwicklungen, die darauf hinweisen, daß der Tuuhrt versucht, soweit wie möglich ohne die Hilfe der Behörden auszukommen. Der weitaus bedeutsamste Fall ist sein Eindringen in Doynschtos Klinik. Es hätte nur eines Winkes bedurft, und das Geheime Organ-Kommando hätte dem Jäger die Erlaubnis erteilt, Doynschtos Klinik so lange und so ausgiebig, wie er wollte, zu inspizieren. Gab er diesen Wink? Nein. Er wandte sich an unseren geschickt plazierten Dreiauge, den sogenannten Einbrecherkönig, und verschaffte sich auf illegale Weise Zutritt zur Klinik. Dieses Vorgehen spiegelt ohne Zweifel eine gewisse Geisteshaltung seinerseits wider. Ich weiß zwar nicht, von welchen Erwägungen er dabei ausgeht, aber ich bin nahezu sicher, daß es auch hier in Pyrfyn nicht zu einem großangelegten, von der Behörde unterstützten Vorgehen kommen wird.«
    Die Sicherheit, mit der Poyferto seine Hypothese vortrug, machte Eindruck.
    »Ich bin sicher, daß unser Freund Poyferto recht hat«, äußerte Perry Rhodan sich zustimmend. »Mehr als das: Ich glaube, einen der Gründe zu kennen, die den Jäger veranlassen, auf die Hilfe der Behörden zu verzichten. Er hat nie viel über mich – also den Mann, den erjagen muß – gewußt. Die Jagd wurde angesetzt, weil der Tschatro guten Anlaß hatte, in dem Fall Hactschyten ein Ceynach-Verbrechen, einen todeswürdigen Gehirnraub, zu sehen. Für Torytrae war dieser Fall zunächst ein Fall wie jeder andere. Inzwischen jedoch, spätestens während

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