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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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entgegen.
    Zeno wandte sich von der Transparentplatte ab. Der letzte optische Eindruck aus den obersten Schichten der Atmosphäre waren zwei ineinanderfließende Rauchwolken, und Zeno wunderte sich, daß zwei Beiboote, von denen jedes vierzig Meter lang und dreißig Meter dick war, bei der Explosion einen derartigen Effekt auslösen konnten.
    Der Accalaurie starrte auf den großen Bildschirm. Er konnte das vor ihnen fliegende dritte Beiboot sehen. Auf seinen energetischen Prallfeldern hüpfte es dicht über der Planetenoberfläche dahin, wie ein Korken auf bewegter See. Zeno bewunderte die Kunstfertigkeit und den Mut des Piloten; diese Manöver schienen die einzige Möglichkeit zu sein, dem Feuer der Robotschiffe zu entkommen.
    Heltamosch schien genauso zu denken, denn er beugte sich zu dem im Pilotensitz kauernden Gayt-Coor und rief: »Gehen Sie tiefer, Gayt! Wir müssen es versuchen wie die anderen.«
    Aus der breiten Brust des Petraczers kam ein unwilliges Brummen. Das war seine einzige Reaktion. Er steuerte mit großer Konzentration.
    Heltamosch erhob sich. »Das ist ein Befehl!« schrie er.
    Aber auch jetzt änderte Gayt-Coor den Kurs nicht. Das Beiboot raste etwa zweihundert Meter über der Planetenoberfläche dahin, während unter ihm die Energieschüsse der Verfolger tiefe Furchen in den Boden rissen.
    Da packte Heltamosch Gayt-Coor an den Schultern und versuchte ihn gewaltsam aus dem Pilotensitz zu ziehen. Doch der Petraczer saß da wie festgeschweißt; er bewegte nicht einmal den Kopf.
    »Er ist verrückt geworden!« stieß Heltamosch hervor. Er zog seine Waffe. Zeno wunderte sich nicht über diese Entwicklung.
    Seit Tagen standen sie alle unter schrecklicher seelischer Anspannung, die Angst vor dem Tod war zu ihrem ständigen Begleiter geworden.
    »Verlassen Sie den Pilotensitz!« befahl der Raytscha mit scharfer Stimme. »Ich möchte nicht auf Sie schießen.«
    »Nein«, gab Gayt-Coor ruhig zurück. »Ich bringe dieses Schiff in Sicherheit.«
    Heltamosch hob den Arm und zielte. Zeno war nicht sicher, ob der Raytaner wirklich geschossen hätte, aber in diesem Augenblick geschah etwas, das die Entwicklung in dramatischer Weise beeinflußte.
    Das Beiboot, das unter ihnen auf seinen Prallfeldern über das Land raste, kam vom Kurs ab. Der Grund war leicht zu erraten: Energiestrahlen der Verfolger hatten das energetische Kissen unter dem eiförmigen Kleinstraumschiff aufgespalten.
    Das Beiboot konnte nicht mehr stabilisiert werden, es prallte gegen eine Felswand und zerbarst.
    »O nein!« brachte Heltamosch hervor. Er ließ die Waffe sinken. Die etwa zweihundert Verfolger begannen über der Katastrophenstelle zu kreisen.
    Scheinbar unbeeindruckt von all diesen Vorgängen, flog Gayt-Coor weiter. Im Hintergrund zeichnete sich ein Gebirge ab.
    »Wir müssen die Atempause nutzen!« rief Heltamosch. »Gayt, fliegen Sie einen sicher erscheinenden Landeplatz im Gebirge an.«
    Gayt-Coors Augen blieben starr auf die Kontrollen gerichtet. »Es gibt keine sicheren Landeplätze auf Poikto«, sagte er lakonisch.
    »Tun Sie, was ich Ihnen sage!« Heltamosch ließ sich wieder in seinen Sitz sinken. »Es mag sein, daß Sie mit Ihrem verdammten Flugmanöver im Recht waren, aber noch bin ich der Befehlshaber.«
    Gayt-Coor nickte. »Das ist zweifellos wahr«, bemerkte er gelassen.
    Zeno stellte fest, daß er den Petraczer die ganze Zeit über aufmerksam beobachtet hatte, vielleicht, um Anzeichen eines noch so schwachen Gefühls bei ihm festzustellen. Aber was immer in diesem Echsenwesen vorging – es gelangte nie an die Oberfläche. Zeno gestand sich ein, daß er dieses häßliche Riesenreptil bewunderte.
    »Sie schießen auf das Wrack!« sagte Heltamosch. »So stumpfsinnig können nur Roboter sein. Aber wir bekommen auf diese Weise eine Fluchtchance.«
    Die Bildschirme zeigten der Besatzung, was an der Katastrophenstelle vorging. Die Robotschiffe nahmen die Trümmer des dritten Beiboots unter Beschuß.
    »Suchen Sie nach einer Schlucht!« befahl Heltamosch dem Petraczer.
    »Ich halte eine Landung für riskant«, gab Gayt-Coor zurück. »Dort unten gibt es ein paar Stationen, deren Bedeutung wir nicht kennen. Es ist möglich, daß sie von Robotern oder feindlich eingestellten Intelligenzen besetzt sind.«
    »Schlimmer als jetzt kann es nicht mehr werden«, gab Heltamosch zurück.
    Zweifellos waren die acht Raytaner, die sich außer Heltamosch, Zeno und Gayt-Coor noch an Bord des Beiboots befanden, der gleichen Ansicht wie der

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