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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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seine, Rhodans, Sicherheit gedacht hatte. Vielmehr schien hinter seiner Argumentation reiner Egoismus als Triebfeder zu stecken.
    Das war natürlich verständlich. Zeno wollte endlich nach Hause. Er war in der Galaxis Naupaum – und erst recht in der Galaxis Catron – ein Fremder, ein Ceynach-Gehirn. Aber Rhodan hatte von einem Freund erwartet, daß er mit offenen Karten spielte und nicht versuchte, sich durch Winkelzüge einen Vorteil zu verschaffen.
    »Ich denke, solche Überlegungen sollten wir noch zurückstellen«, sagte er deshalb. »Warten wir die Untersuchung des Reservegeräts ab. Vielleicht läßt es sich reparieren.«
    »Und wenn es sich nicht reparieren läßt?« fragte Zeno hartnäckig. »Warum willst du einer Entscheidung ausweichen, die letztlich doch gefällt werden muß, Perry?«
    »Wenn es soweit ist, werden wir gemeinsam zu einer Entscheidung kommen müssen, Zeno«, entgegnete Perry. »Aber dann soll sie in fairer Weise getroffen werden.«
    »In fairer Weise?« schrie der Accalaurie erregt. »Ist es etwa fair, daß du beanspruchst, als erster transportiert zu werden?«
    Perry seufzte. »Aber das tue ich doch gar nicht, Zeno!« sagte er beschwörend.
    Der Accalaurie ballte die Hände und trat dicht an Rhodan heran. »Doch, das tust du, indem du dich weigerst, eine sachgerechte Entscheidung zu treffen. Es nützt dir nichts, diese PGT-Anlage als erster zu betreten. Du wirst umkommen, und mir wirst du die Möglichkeit nehmen, in meine Heimat zurückzukehren.«
    Gayt-Coor trat zwischen Rhodan und den Accalaurie. »Ich bin betrübt, zwei gute Freunde streiten zu sehen. Zeno, beruhige dich und besprich die Angelegenheit später noch einmal mit Perry. Die Anlage wird vorläufig sowieso nicht in Betrieb genommen.«
    Zeno holte tief Luft, starrte den Echsenabkömmling wütend an, dann drehte er sich brüsk um und ging davon.
    »Vielen Dank, Gayt-Coor«, sagte Rhodan.
    Gayt-Coor knurrte etwas Unverständliches, dann meinte er: »Es war ein Fehler von Torytrae, vor einer sorgfältigen Überprüfung der beschädigten Anlage zu behaupten, nur ein einziger Durchgang wäre möglich.«
    Perry Rhodan runzelte die Stirn. »Vielleicht war es gar kein Fehler«, sagte er langsam.
    »Wie soll ich das verstehen?«
    Der Terraner lächelte. »Torytrae ist nicht nur hoch intelligent, er ist auch außerordentlich gerissen, Gayt-Coor. Für ihn dürfte ich unabkömmlich sein, weil das Zentralgehirn dieses Planeten nur mich voll anerkennt. Außerdem ist er wohl davon überzeugt, daß ich den Raytanern bei der Lösung ihrer nächsten Probleme eine wertvolle Hilfe sein könnte. Folglich fädelt er ein kleines psychotaktisches Spiel ein, um mich noch für einige Zeit hierbehalten zu können.«
    »Das wäre aber gemein!« entfuhr es dem Echsenabkömmling.
    »Mir gegenüber, ja«, argumentierte Perry Rhodan. »Aber Torytrae denkt an die Interessen der naupaumschen Völker, und von diesem Standpunkt aus ist sein Psychospiel gerechtfertigt.« Er schüttelte den Kopf. »Vielleicht steckt auch noch etwas anderes dahinter. Torytrae kennt mich eigentlich gut genug, um zu wissen, daß ich sein Spiel bald durchschauen würde. Möglicherweise treibt er dieses Spiel nur, um dadurch etwas zu verschleiern.«
    »Verrückt!« sagte Gayt-Coor.
    »Der gesamte Kosmos ist verrückt«, meinte Rhodan. »Ich habe in letzter Zeit so viele Verrücktheiten erlebt, daß ich manchmal denke, ich wäre in einem Irrenhaus.« Er blickte sich suchend um. »Und einer dieser Irren ist schon wieder verschwunden.«
    »Von wem sprichst du, Perry?« fragte Gayt-Coor.
    »Von einem Zwerg namens Tsalimo, einem sogenannten Idmopok von der unbekannten Welt Hyttesch. Torytrae brachte ihn mit. Er ging beziehungsweise schwebte uns voraus, und seitdem habe ich ihn nicht wiedergesehen. Du vielleicht?«
    »Nein«, antwortete Gayt-Coor. »Bist du sicher, einen Zwerg mit diesem Namen gesehen zu haben?«
    »Ich habe sogar mit ihm gesprochen«, versicherte Rhodan. »Ich ahne, daß Tsalimo uns noch zu schaffen machen wird. Er scheint ein ganz ausgekochter Bursche zu sein.«
    »Ausgekocht?« fragte Gayt-Coor verwundert. »Richtig ausgekocht? Oder gebrauchst du die Bezeichnung im übertragenen Sinn?«
    »Im übertragenen Sinne natürlich«, antwortete Perry. »Es bedeutet, daß der Betreffende mit allen Wassern gewaschen ist, beziehungsweise wenn du damit nichts anfangen kannst, er ist listig, keck und schwer zu durchschauen.«
    »Ich verstehe«, sagte Gayt-Coor erheitert. »In der

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