Silberband 073 - Schach der Finsternis
Großroboters ein, der seinen Sitz außerhalb der Stadt hatte.
»Hier spricht Perry Rhodan, Großadministrator des Solaren Imperiums«, sagte er. »Ich fordere das Zentralgehirn auf, sich zu melden.«
Es klickte, dann sagte die bekannte unpersönliche Maschinenstimme: »Zentralgehirn ruft Großadministrator Rhodan. Sie befinden sich in verbotenem Gebiet.«
»Warum wurde ich dann noch nicht getötet wie die neun Wissenschaftler, die die PGT-Anlage vor mir betraten?« erkundigte sich Rhodan. Er wußte, daß es sinnlos gewesen wäre, einer Maschine gegenüber Gefühle zu zeigen. Dennoch hatte er Mühe, seinen Zorn über die Ermordung der neun Wissenschaftler zurückzuhalten.
»Ihr Leben erscheint wichtiger als die Durchsetzung des betreffenden Verbotes«, antwortete die Positronik. »Sie haben noch eine wichtige Aufgabe zu erfüllen.«
»Mehr als eine«, behauptete Rhodan. »Ich habe eine Meldung erhalten, der zufolge neue Rebellen aus der Galaxis Naupaum eine Flotte zusammengestellt und auf den Weg nach dieser Galaxis geschickt haben. Da ich nur wenige Raumschiffe bei mir habe, benötige ich dringend alle erforderliche Hilfe. Dazu gehört auch, daß ich mich über die Einsatzbereitschaft aller technischen Anlagen informiere.«
»Genehmigt«, teilte das Zentralgehirn lakonisch mit.
Perry lachte rauh. »Das genügt nicht. Ich kann diese riesige Anlage nicht allein überprüfen. Folglich muß ich nach freiem Ermessen Techniker und Wissenschaftler mitnehmen können. Wird mir das nicht gestattet, kann ich gleich wieder starten.«
»Es ist hiermit gestattet«, antwortete der Großroboter ohne merkliche Verzögerung.
»Tatsächlich?« rief Rhodan sarkastisch. Der Zorn über die Ermordung der neun raytanischen Wissenschaftler gewann nun doch die Oberhand. »So schnell geht das! Aber vorher müssen erst Menschen sterben! Das nächstemal will ich vorher gefragt werden, bevor über Tod oder Leben entschieden wird.«
Das Zentralgehirn ging nicht darauf ein. Es hatte einfach abgeschaltet.
Perry holte einige Male tief Luft, um seine Erregung abklingen zu lassen, dann schaltete er Frequenz und Wellenlänge wieder auf die raytanischen Werte um und benachrichtigte die oben wartenden Raytaner, daß die PGT-Anlage nunmehr freigegeben sei.
Unterdessen hatte sich Doynschto wieder einigermaßen erholt. Er vermied es allerdings, durch die Tür in den Raum mit den Toten zu sehen.
»Steigen wir wieder in den Liftschacht?« fragte Perry den Tuuhrt.
»Tsalimo ist jedenfalls in den Schacht gestiegen«, antwortete Torytrae.
Erst jetzt bemerkte Rhodan, daß der Idmopok verschwunden war.
»Aber dir komme ich auch noch auf die Schliche«, murmelte er im Selbstgespräch, während er zur Einstiegsöffnung des Antigravschachts zurückkehrte.
Durch den Antigravschacht kamen Perry Rhodan und seine Begleiter in eine dreitausend Meter unter der Oberfläche der Stadt liegende Bunkeranlage.
Die Anlage war so intakt, als lebten ihre Erbauer noch.
Perry Rhodan musterte die Schaltbänke, die im ersten großen Bunker an einer Wand aufgereiht waren. Neben den Kontrollen für normale PGT-Anlagen, mit denen auch auf Yaanzar lediglich Gehirne transplantiert worden waren, entdeckte er Kontrollen und Schaltungen, deren Zweck ihm gänzlich unbekannt war.
Als er sich nach Doynschto umdrehte, um den Wissenschaftler zu fragen, wozu diese zusätzlichen Kontrollen dienen mochten, sah er, daß der Yaanztroner die Schaltbänke mit glitzernden Augen anstarrte.
»Wachen Sie auf!« sagte Perry verständnisvoll. »Auch wenn es im ersten Augenblick scheint, als hätten Halbgötter diese Anlage geschaffen. Es waren keine Halbgötter, sondern Intelligenzen wie Sie und ich, nur mit einer höherentwickelten Technik, die sie aber hauptsächlich in den Dienst eines grausamen Kampfes stellten.« Er wandte sich an den Yuloc. »Wie kam es überhaupt zu dieser erbitterten Auseinandersetzung zwischen zwei Sternenvölkern, die noch dazu zwei verschiedene Galaxien bewohnten? Was war der Anlaß für diesen Krieg, Torytrae?«
Torytrae wirkte erschüttert. »Ich weiß es nicht, Rhodan. Jedenfalls war es ein sinnloser Krieg. Kriege entstehen oft aus nichtigem Anlaß.«
Perry Rhodan nickte. Diese Wahrheit hatte er oft genug erfahren müssen.
Sie zog sich praktisch durch die ganze Geschichte der solaren Menschheit – bis hin zu dem Zeitpunkt, an dem es ihm mit Hilfe der technischen Mittel eines auf dem Erdmond gestrandeten Arkonidenkreuzers gelungen war, die irdischen
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