Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
skurrile Art und Weise dafür gerächt.«
    »Gerächt?« echote Heltamosch. »Aber wie ist so etwas möglich? Wie kann Gayt-Coor plötzlich Tsalimos Ausdrucksweise verwenden? Welcher Zauber hat Besitz von seinem Geist ergriffen?«
    »Zauber?« wiederholte Perry. »Es gibt keine Zauberei!«
    Plötzlich wurde er blaß. Als er das Wort ›Zauberei‹ ausgesprochen hatte, war es ihm wie Schuppen von den Augen gefallen. Eine der zahllosen ›abgelegten‹ Erinnerungen seines turbulenten Lebens war wiedererweckt und ihm zu Bewußtsein gebracht worden.
    Die Erinnerung an jemanden, in dessen näherer Umgebung sich ebenfalls Dinge ereignet hatten, die mehr als einmal mit der unzutreffenden Definition ›Zauberei‹ bezeichnet worden waren.
    Patulli Lokoshan, der kamashitische Zwerg mit seiner ›zaubernden‹ Statuette!
    Perry Rhodan schüttelte den Kopf. Patulli Lokoshan war nicht Tsalimo – und Tsalimo war nicht identisch mit Patulli Lokoshan. Wie hätte auch der Kamashite in die Galaxis Catron kommen sollen?
    Aber eine Wesensverwandtschaft zwischen den beiden räumlich unendlich weit getrennten Männern gab es doch: den Hang, anderen Personen einen Schabernack zu spielen.
    »Patulli Lokoshan!« Er lachte unterdrückt. »Patulli Shangrinonskowje Batulatschino Sagrimat Lokoshan!«
    Vor seinem geistigen Auge stand klar und deutlich das Bild des nur 1,38 Meter großen Zwerges mit dem zierlich wirkenden und doch sehr kräftigen Körper, dem zu kleinen Zöpfen geflochtenen grasgrünen Haar und silberfarbenen Zähnen, Finger- und Zehennägeln und der mächtigen Hakennase. Wegen seiner Angewohnheit, stets und überall eine Statuette mitzunehmen, die er den ›Großen Erbgott Lullog‹ nannte, war er von vielen Menschen verspottet worden – und er hatte sich dafür stets auf ähnliche Weise gerächt wie Tsalimo.
    Rhodan kam erst wieder zu sich, als Heltamosch ihn heftig schüttelte. Gayt-Coor war unterdessen verschwunden.
    »Was ist los, Perry?« fragte der Raytscha eindringlich. »Dein Blick war ganz abwesend geworden.«
    »Puh!« machte Perry. »Das hat nichts zu bedeuten, Heltamosch. Ich mußte nur an einen Mann denken, der eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Idmopok besitzt. Erst dabei wurde mir klar, daß Patulli Lokoshan vielen Einsätzen erst die richtige Würze gegeben hat. Ich wollte, er wäre hier.«
    Bevor Heltamosch weiterfragen konnte, schlug Rhodan ihm leicht mit der flachen Hand gegen den Oberarm und sagte: »Vielleicht haben wir später noch Gelegenheit, uns über diesen Mann zu unterhalten. Jetzt aber muß ich mich um Doynschtos Fortschritte bei der Durchprüfung des Reservegeräts kümmern.«
    Von einigen raytanischen Raumsoldaten erfuhr Rhodan, daß der Wissenschaftler sich in die am schwersten beschädigte Kuppel begeben hatte. Als er mit Heltamosch die Kuppel erreichte, sah er, daß mehrere Techniker Meßgeräte am Eingang aufstellten. Er erkundigte sich, in welcher Sektion der Kuppel Doynschto weilte, doch niemand konnte es ihm sagen. Sie bestätigten ihm jedoch, daß die Kuppel ein positronisches Aussteuerungsgerät enthielt.
    Die beiden Männer drangen in die Kuppel ein. Es herrschte Dämmerlicht, denn die normale Beleuchtung brannte nicht. Als Ersatz waren in unregelmäßigen Abständen Handscheinwerfer aufgestellt worden, die längst nicht ausreichten, um alle Winkel auszuleuchten.
    Das positronische Aussteuerungsgerät erwies sich als riesig. Es war viel größer als alle Aussteuerungsgeräte, die Perry Rhodan bisher gesehen hatte. Die Kuppel wurde fast vollständig von ihm ausgefüllt. Einzige Hohlräume waren schmale, nur auf dem Boden verkleidete Gänge, die sich in zahllosen Windungen durch die gesamte Anlage zogen.
    Ab und zu blieb Rhodan stehen und leuchtete mit seinem Handscheinwerfer in das Dickicht aus Kabelsträngen, in dem teils kugelförmige, teils birnenförmige Gebilde aus silbrigem Material hingen. Außerdem gab es Gebilde, die wie sehr große Wollknäuel aus hauchdünnem rotem Draht aussahen.
    Bei der nächsten Abzweigung wählte Perry den nach oben führenden Gang – und wenige Minuten später erreichte er den beschädigten Sektor des Aussteuerungsgeräts.
    Zuerst schien es ihm, als wäre der Schaden unerheblich, denn die eingedrückte Kuppelwandung hatte das Kabelgewirr nur etwas zusammengedrückt. Dann sah er, daß zusätzlich eine thermische Wirkung erfolgt war. Sie hatte zwar die Kabelisolierungen nur teilweise verschmort, aber die roten ›Wollknäuel‹ waren zu kleinen

Weitere Kostenlose Bücher