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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Gleiter, so stellte er fest, flog tatsächlich nicht nach Süden, wo sie hergekommen waren, sondern nach Westen.
    »Warum fliegen Sie nicht direkt zum Ausgangspunkt zurück, Tsalimo?« fragte Rhodan.
    Der Idmopok wandte den Kopf. »Ich bin begeistert von Ihrer Zustimmung, die ich nicht erhalten werde«, antwortete er, was allerdings keine befriedigende Antwort sein konnte.
    Gayt-Coor erhob sich halb von seinem Sitz, doch in diesem Augenblick änderte Tsalimo den Kurs des Gleiters und steuerte ihn genau nach Süden. Der Echsenabkömmling setzte sich wieder.
    »Wollen Sie uns nicht verraten, warum Sie zuerst eine andere Richtung eingeschlagen hatten?« erkundigte sich Heltamosch.
    »Ich freue mich, Ihre Frage verneinen zu können, Mato Raytscha«, erwiderte Tsalimo.
    »Wissen Sie es selbst nicht?« forschte Rhodan weiter, als er merkte, daß Heltamosch sich nicht mit der Antwort zufriedengab.
    »Beinahe hätte ich es gewußt«, antwortete der Zwerg. »Aber beinahe ist nicht der Teil eines Ganzen, mit dem sich etwas anfangen ließe.«
    »Er baut falsche Nester!« schimpfte Gayt-Coor. »Warum lassen Sie sich das gefallen, Mato Raytscha?«
    Heltamosch blickte den Echsenabkömmling nachdenklich an. »Er kam mit einem Yuloc, Gayt-Coor«, erklärte er ehrfurchtsvoll, als ob das etwas erklärte.
    Perry Rhodan wußte nicht, ob er über das seltsame Verhalten von Tsalimo und Heltamosch belustigt oder verärgert sein sollte. Der Raytscha schien Torytrae wie ein Heiligtum zu betrachten und alles, was mit dem Yuloc zu tun hatte, als tabu anzusehen.
    Er fragte sich, warum Tsalimo zuerst in Richtung Westen geflogen war. Es mußte einen Grund dafür geben. Aber wenn es einen stichhaltigen Grund gab, warum hatte der Idmopok ihn dann nicht vorgebracht, anstatt auf die entsprechende Frage hin den Rückkehrkurs einzuschlagen?
    Perry überlegte, ob er vorschlagen sollte, den Kurs abermals zu ändern und dorthin zu fliegen, wohin Tsalimo gewollt hatte. Doch dann erblickte er weit voraus die massigen Rümpfe der raytanischen Fernraumschiffe. Jetzt wieder umzukehren, dazu hatte er keine Lust, unter anderem, weil auf dem Weg zum Raumhafen die Kuppeln der PGT-Anlage zu sehen waren. Das erinnerte ihn wieder daran, daß seine Heimkehr in die Milchstraße noch nicht gesichert, war.
    Tsalimo landete den Gleiter an der Stelle, von der er gestartet war. Dann drehte er sich nach seinen ›Passagieren‹ um und sagte: »Es freut mich außerordentlich, daß ich Ihnen die betrübliche Mitteilung machen muß, daß Torytrae meine Dienste benötigt.«
    »Ich halte das eher für eine erfreuliche Mitteilung«, sagte Gayt-Coor erheitert.
    »Wir danken Ihnen für Ihre wertvolle Hilfe, Tsalimo«, sagte Heltamosch würdevoll und stieg als erster aus dem Gleiter.
    »Bitte, richten Sie Torytrae aus, er möge sich bald wieder um die beschädigte Anlage kümmern«, sagte Perry Rhodan, bevor er dem Raytscha nach draußen folgte.
    Gayt-Coor, der das Fahrzeug als letzter verließ, rieb sich die Stirn mit der Faust – eine Geste, die etwa dem terranischen Kopfschütteln entsprach – und meinte: »Ihr alle behandelt diesen unverschämten Wicht, als wäre er eine hochgestellte Persönlichkeit. Dabei ist er ja nur …«
    Er unterbrach sich, als die Pulsationsmotoren des Gleiters aufheulten und das Fahrzeug raketengleich davonschoß. Über der beschädigten Kuppel legte es sich in eine so scharfe Rechtskurve, daß Rhodan sekundenlang glaubte, Tsalimo müßte aus dem offenen Gleiter fallen. Doch er fiel nicht heraus, und bald richtete sich das Fahrzeug wieder auf und gewann weiter an Höhe.
    »Ich irre mich eigentlich beinahe fast nie«, sagte Gayt-Coor. »Aber die Fröhlichkeit des Augenblicks stimmt mich traurig.«
    Rhodan und Heltamosch starrten das Echsenwesen mit offenen Mündern an. Der Raytscha hatte seine Fassung vollständig verloren. Perry Rhodan fand seine Sprache allerdings sehr schnell wieder.
    »Gayt-Coor!« sagte er scharf. »Was ist mit dir los?«
    »Ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, daß ich aus einem vertauschten Ei ausgebrochen bin«, sagte Gayt-Coor mit monotoner Stimme.
    Nun gewann auch Heltamosch seine Fassung zurück. »Warum reden Sie wie Tsalimo?« fragte er mit kaum verhohlenem Ärger den Echsenabkömmling.
    »Ich muß das andere Ei suchen, in dem ich bin.« Gayt-Coor lief auf und ab, die Augen auf den Boden gerichtet.
    »Das war Tsalimo«, teilte Rhodan dem Raytscha mit. »Gayt-Coor hat ihn beschimpft, und er hat sich auf seine

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