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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Vibrieren durch den Boden.
    Im nächsten Moment flimmerte die Luft. Zeno spürte sich von unsichtbaren Kraftfeldern angehoben. Er wurde in horizontale Lage gebracht und hielt ungefähr in halber Höhe an. Ein leises Summen ertönte.
    Ein weiteres Kraftfeld baute sich auf, kugelförmig und zuerst hellrot, dann dunkelrot leuchtend.
    Der Accalaurie schrie – oder glaubte zu schreien –, als ein heftiger ziehender Schmerz seinen Schädel durchfuhr. Dann wurde er bewußtlos.
    Als er wieder zu sich kam, lag er auf einer breiten, weichen Liege, die sich genau seinen Körperformen anpaßte. Er fragte sich, was noch alles geschehen mußte, bis er endlich das erhielt, weswegen er die alte Geheimanlage der Pehrtus aufgesucht hatte. Er fühlte sich fremd, deshalb blieb er liegen und blickte an die Decke.
    Aber was war mit der Decke los? Das fremdartige Muster an ihr flimmerte, so daß er Mühe hatte, zu erkennen, daß es dort überhaupt ein Muster gab.
    Es dauerte eine Weile, bis er merkte, daß er einer optischen Täuschung erlegen war. Das Muster flimmerte nicht; dieser Eindruck wurde nur dadurch hervorgerufen, daß er die kleinste Einzelheit so klar sah, als betrachtete er die Decke durch ein Teleskop. Nein, durch viele, durch zahllose Teleskope!
    Als ihm klar wurde, was diese Tatsache bedeutete, richtete sich Zeno ruckartig auf und blickte auf seine Gliedmaßen. Abermals wurde er in Verwirrung gestürzt, denn er sah alle acht Gliedmaßen gleichzeitig, ohne daß er den Kopf wenden mußte.
    Ich bin ein Pehrtus! Nein, ich bin im Körper eines Pehrtus – oder vielmehr im Körper eines biologisch gezüchteten und energetisch konservierten Synthowesens, das die Gestalt eines Pehrtus besitzt.
    Der Accalaurie schwang sich von seinem Lager – oder vielmehr, er wollte es tun. Es mißlang, weil sein an vier Gliedmaßen gewöhntes Gehirn es plötzlich mit der doppelten Anzahl zu tun bekam. Es war schwierig, die Bewegungen zu koordinieren, weil er sich immer nur jeweils vier Gliedmaßen bewußt war.
    Endlich schaffte er es doch. Die Beinbewegungen fielen ihm noch einigermaßen leicht, denn auch die Pehrtus waren nur auf einem Beinpaar gelaufen. Aber wenn er die drei Armpaare bewegen wollte, geriet er völlig durcheinander.
    So habe ich mir das nicht vorgestellt.
    Die Übertragung war gelungen. Er hatte das Geheimnis der Pehrtus für sich benutzen können. Aber sein Gehirn war eben nicht an einen Insektenkörper gewöhnt. Die optische Wahrnehmung durch die beiden großen Facettenaugen verwirrte ihn ebenso wie die sechs Arme und Hände, über die er plötzlich verfügte.
    Mühsam musterte er seine Kleidung. Er trug eine Kampfkombination, ähnlich wie jener Goliath sie getragen hatte, als er mit seinen Robotern Heltamoschs Truppen dezimiert hatte. Unwillkürlich faßte Zeno nach dem großen Gürtelschloß, in dem verschiedene Schaltungen untergebracht waren. Die sechs Hände trafen über dem Schloß zusammen und bildeten ein Knäuel. Zeno brauchte einige Zeit, um das Knäuel wieder zu entwirren, denn wenn er die rechte Hand bewegen wollte, bewegten sich alle drei rechten Hände gleichzeitig – und das gleiche war mit den linken Händen.
    Der Accalaurie merkte aber auch, daß das Entwirren der Hände ein gutes Training war. Er brauchte also nur lange genug zu üben, um seine Bewegungen ebenso gut zu koordinieren wie ein echter Pehrtus. Lange genug – wenn er Zeit hatte.
    Zeno beschloß, sein Koordinationstraining auf ein Mindestmaß zu beschränken. Er fürchtete, daß Perry Rhodan seine Abwesenheit ausnutzen würde, falls die PGT-Anlage vor seiner Rückkehr überprüft worden war.
    Wieder wollte ihn Panik überwältigen. Er kämpfte sie nieder. Systematisch unterzog er sich allen Übungen, die seiner Meinung nach zu einem guten Koordinationstraining gehörten. Dabei lernte er auch die Fülle der Wahrnehmungsquantität und -qualität der Facettenaugen besser zu verwerten.
    Und er merkte, daß sein Goliath-Körper mindestens fünfmal so stark war wie der Körper des Yaanztroners, in dem sein Gehirn vor dem Körpertausch gelebt hatte. Flüchtig dachte er an diesen Körper, aber er vergaß ihn schnell wieder. Er hatte andere Sorgen.
    Als er glaubte, seinen neuen Körper einigermaßen gut zu beherrschen, überprüfte er abermals sein Gürtelschloß. Diesmal gerieten sich seine Hände nicht gegenseitig in den Weg.
    Der erste Knopfdruck aktivierte einen Energieschirm, der ziemlich dicht an seinem Körper anlag und die Konturen

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