Silberband 073 - Schach der Finsternis
positronischen Aussteuerungsgerät. Dort traf er neben Doynschto dem Sanften auch Gayt-Coor an.
»Das Funktionsprinzip ist mir inzwischen klar«, teilte Doynschto freudestrahlend mit. »Es war schwierig, aber mit Hilfe von Gayt-Coor haben wir es endlich doch geschafft.«
Perry blickte das Echsenwesen an. »Deshalb habe ich also in letzter Zeit so wenig von dir gesehen«, sagte er. »Du hast Doynschto geholfen.« Er wandte sich wieder an den Transplantator. »Ich gratuliere Ihnen, Doynschto. Wenn Sie inzwischen das Funktionsprinzip kennen, wissen Sie dann auch schon, ob sich die Schäden in absehbarer Zeit beheben lassen?«
Das Lächeln auf Doynschtos Gesicht erlosch. »Sie lassen sich mit unseren Mitteln nicht beheben, Rhodan. Die wichtigsten Funktionsteile sind aus einer uns unbekannten Legierung hergestellt. Aber noch arbeitet das Aussteuerungsgerät. Vielleicht hält es der Belastung des ersten PGT-Transports stand.«
»Vielleicht«, erwiderte Perry Rhodan bitter. Er wandte sich an Gayt-Coor. »Ich fürchte, Zeno hat die Zeit, die ich mit der Überlistung des Robotgehirns auf Penorok beschäftigt war, dazu genutzt, um einen Plan auszutüfteln, der mich an der Benutzung der PGT-Anlage hindern soll.«
»Aber die Anlage wird von Raumsoldaten bewacht«, sagte der Echsenabkömmling. »Ich habe mich selbst davon überzeugt.«
»Sie wurden inzwischen wieder abgezogen, Gayt-Coor. Torytrae hat den Raytscha dahin gehend beeinflußt, daß er absolute Neutralität im Streit zwischen Zeno und mir übt.«
»Obwohl du so viel für die Raytaner getan hast!« entrüstete sich Gayt-Coor.
Perry nickte. »Da ich den Raytscha nicht zwingen kann, Partei für mich zu ergreifen, muß ich versuchen, Zeno zu finden. Entweder komme ich mit ihm zu einer gütlichen Einigung, oder es kommt zum Kampf. Ich würde dem Kampf mit einem Freund ausweichen, aber meine Pflicht gebietet mir, es nicht zu tun.«
»Ich helfe dir, Rhodan«, erklärte das Echsenwesen. »Ich finde, es ist eine Treulosigkeit von Torytrae und dem Raytscha, dich im Stich zu lassen.«
»Danke!« sagte Perry Rhodan erleichtert. Wenigstens Gayt-Coor hielt zu ihm. »Ich schlage vor, wir operieren getrennt. Einer von uns muß zur PGT-Steueranlage hinunter, der andere muß in der Stadt suchen. Wenn ich dort unten auftauche und Zeno sieht mich, denkt er sicher, ich wollte die Anlage heimlich vor ihm benutzen. Deshalb wird es besser sein, du nimmst mir diesen Weg ab.«
»Einverstanden.« Gayt-Coor klopfte leicht gegen sein Armbandfunkgerät. »Ich melde mich, sobald ich eine Spur von Zeno entdecke.«
Perry Rhodan sah ihm nach, wie er auf die Kuppel zuging, in der sich der zur PGT-Steuerzentrale führende Antigravlift befand. Gayt-Coor war wirklich ein Freund, wie man ihn sich nicht besser wünschen konnte. Er wollte, er könnte ihn mit in die Heimatgalaxis nehmen. Doch das war leider unmöglich.
Perry stieg wieder in seinen Gleiter, startete und ging auf eine Höhe, von der aus er mit den Ortungstastern jeweils immer eine kreisförmige Fläche von zirka drei Quadratkilometern erfassen konnte. Nachdem er die Ortungsgeräte eingeschaltet und justiert hatte, zog er langsam sich erweiternde Kreise um die Oberflächenbauten der PGT-Anlage.
Er wußte zwar nicht, ob er Zeno auf diese Weise finden würde. Aber wenn er sich nicht schon innerhalb der PGT-Anlage befand, dann mußte er auf dem Weg dorthin sein – und mit den Ortungsgeräten des Gleiters hoffte Rhodan jedes andere Fahrzeug und jede andere Person zu finden, die sich der PGT-Station näherten.
Rhodan hatte sich ungefähr fünfzig Kilometer von der PGT-Anlage entfernt und war dem nordwestlichen Stadtrand bis auf rund fünfundvierzig Kilometer näher gekommen, als einer der Ortungstaster ein Bild lieferte, bei dem sich Perry Rhodan die Haare sträubten.
Ein anderer Gleiter näherte sich aus nordwestlicher Richtung. Daran wäre nichts Außergewöhnliches gewesen, denn Rhodan war inzwischen vielen Gleitern begegnet, in denen Wissenschaftler zu besonders interessanten Objekten fuhren, aber diesmal war es anders.
Das monströse Lebewesen, das hinter den Kontrollen des Gleiters saß, war nicht mit einem raytanischen Wissenschaftler zu verwechseln. Es war ein Goliath, also entweder das Gehirn eines Pehrtus in einem biosynthetisch gezüchteten Körper oder ein reiner ›Androide‹.
Aber das Fahrzeug, das es steuerte, war einwandfrei ein raytanischer Gleiter – und zwar ein Fluggleiter. Dennoch bewegte er sich dicht über
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