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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dieses Expeditionskommandos.«
    Eine lähmende Stille breitete sich aus. Und ich wußte, was ich zu tun hatte.
    Einer mußte handeln. Selbst wenn er den sicheren Tod vor Augen hatte. Oder gerade deswegen.

8.
    Bericht Torytrae
    »Heltamosch!« sagte ich. »Ich möchte meine Autorität nicht ausnutzen. Ich bin mit der Problematik vertraut. Ich habe dieselben Ziele wie wir alle, das wird wohl jeder glauben. Aber ich bin ebenfalls dafür, es zunächst mit Klugheit, Tricks oder Vernunft zu versuchen. Die Gewalt bleibt uns immer noch. Einverstanden, Heltamosch?«
    Deutlich und laut sagte Heltamosch: »Ich beuge mich Ihrem Beschluß, Torytrae. Was schlagen Sie vor?«
    Ich blickte hoch und sah, daß der Sitz hinter dem Kontrollpult der schwebenden Rechnerplattform leer war. Offensichtlich machte Donatesch eine Pause. Er wurde ohnehin im Augenblick nicht gebraucht, denn eine weitere Unterhaltung mit dem Kommandogehirn war sinnlos.
    »Ich habe mich mit Rhodan unterhalten. Er scheint seine eigenen Vorstellungen zu haben. Zuerst aber muß ich noch etwas Grundsätzliches erklären: Nicht einmal Rhodan weiß es. Ich muß die Rückkehr nach Yaanzar fordern, und zwar so bald wie möglich. Dort, im Yaanzardoscht, in einem Nebenhof, befinden sich ebenfalls achtzehn versteinerte Gehirne. Auch sie sind anomal groß!«
    Rhodan zuckte zusammen. Ich sah, daß ihn meine Ausführung geradezu elektrisierte. Was ich jetzt ausführte, wußte ich auch erst seit einiger Zeit.
    »Ich bin zu der Auffassung gelangt, erst jetzt übrigens, daß es sich um Pehrtus-Gehirne handelt. Denn achtzehn ebenfalls versteinerte Gehirne habe ich selbst hier auf Payntec gesehen und bekämpft.«
    Irgendwo rechts von mir brummte ein Gleitermotor auf. Ich achtete nicht darauf.
    »Das bedeutet, daß diese beiden Achtzehnergruppen in einem bestimmten Zusammenhang stehen!« murmelte Rhodan. Er hatte schnell begriffen. Er deutete nach oben; wir alle wußten, daß er nur die Catron-Ader meinen konnte.
    Heltamosch hatte ebenfalls verstanden, was ich meinte. Er nickte mehrmals und wandte sich an seine Wissenschaftler.
    »Jetzt verstehe ich Ihren Einwand, Torytrae!« sagte er und lächelte, zum erstenmal seit Tagen. »Ich verstehe! Sie wollen den Strahl bestehenlassen und diesen Zusammenhang ausnutzen?«
    »Richtig!« bestätigte ich. »Natürlich bleibt die Notwendigkeit, in diese Anlage dort einzudringen. Das müssen wir schaffen!«
    Wir befanden uns seit etwa zwei Stunden hier am Rand der Tiefebene. Seit zwei Stunden versuchten wir es; es war eine unbedeutend kurze Zeitspanne. Niemand von uns rechnete ernsthaft damit, daß es leicht sein würde, in die Projektorstation hineinzukommen.
    Der Gleitermotor heulte auf. Zweige und Äste knackten. Perry Rhodan warf einen weiteren interessanten Gesichtspunkt in die Debatte.
    »Wir wissen nicht, was in der Galaxis Naupaum geschieht. Unter Umständen ist dort das Chaos ausgebrochen. Es gibt für uns keinen anderen Weg zurück nach Naupaum als den Strahl. Schon deswegen müssen wir ihn erhalten – noch müssen wir das. Habe ich das gesagt, was Sie meinten, Torytrae?«
    »Genau!« bestätigte ich.
    Dann drehten wir uns halb um. Rechts von uns schob sich, schneller werdend, ein schwerer Gleiter zwischen den Felsen hervor.
    »Achtung!« schrie ein Offizier.
    Ich erkannte hinter dem Steuer der strapazierten Maschine den Techniker Donatesch. Er sah niemanden an, beschleunigte den Gleiter und stieg höher. Einer der Offiziere sprang an uns vorbei und warf sich der Maschine in den Weg. Ich glaubte, der Mann begriff, was Donatesch vorhatte.
    »Nein! Halt! Du schaffst es nicht!« schrie der Offizier. Der Gleiter raste an ihm vorbei, kurvte dicht über unsere Köpfe und wurde abermals schneller. Der Techniker nahm direkten Kurs auf den Schutzschirm. Schweigend riß Heltamosch seinen Arm hoch; die Stimme aus dem Funkgerät war dünn, aber deutlich zu verstehen.
    »Entschuldigen Sie, Heltamosch!« schrie Donatesch. »Ich bin todkrank! Ich werde versuchen, den Schirm zu durchbrechen. Ich kann nicht anders. Vielleicht kann ich mithelfen, daß …« Seine Stimme riß ab. Sie hatte hysterisch geklungen.
    Der Gleiter schwebte in rund dreißig Metern Höhe geradewegs und sehr schnell auf den Schirm zu. Uns alle packte das Entsetzen. Ein Selbstmörder unter uns – das überraschte und machte nachdenklich.
    Der Gleiter beschleunigte abermals. Wir starrten ihm gebannt nach. Die Maschine raste zwischen den Felsen und über die verkrüppelten Bäume

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