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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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Naupaum?«
    »Selbstverständlich. Wie wäre ich sonst … Aber ich möchte mich nicht wiederholen! Ich habe die Gegenstation allem Anschein nach auf Yaanzar entdeckt. Ich bin mit Hilfe dieses Transmittereffektes hier in der Galaxis Catron angekommen, allerdings auf dem Planeten Penorok. Aber man muß auch von hier aus starten können. Deswegen war es so wichtig, den Strahl nicht zu vernichten. Klar, Heltamosch?«
    Ich schwieg und stimmte nickend zu. Wieder einmal hatten die anderen recht gehabt.
    Gewaltaktionen wie eine Zerstörung dieser plötzlich ungeahnt wichtigen Ader verboten sich also von selbst. Wir mußten jemanden nach Naupaum schicken, der den Rest der Expeditionsflotte alarmierte. Oder besser: die Reserve der einhundert Fernraumschiffe.
    Plötzlich schrie jemand: »Die Strukturschleuse! Dort vorn! Ein Tunnel!«
    Augenblicklich unterbrachen wir unsere Diskussion und starrten durch die Scheibe. Die Veränderungen, ausgelöst von den Schaltungen des Kommandorobots, waren sehenswert.
    Wie aus dem Nichts erschien eine Art Röhre, die etwa dort begann, wo uns der Selbstmörder die ersten Schirme, die Wahnsinnsschirme, gezeigt hatte. Die Röhre war ebenso violett wie der Hauptschirm. Sie hatte den Querschnitt einer Zweidrittelkugel; ein Drittel des Kreises war also durch die Gerade des Bodens abgeschnitten. Dieser Tunnel begann keinen Kilometer von unserem jetzigen Standort aus gesehen.
    »Riskieren wir es, Perry?« fragte ich.
    »Selbstverständlich, Heltamosch!« sagte Rhodan und legte dem Piloten Gayt-Coor die Hand auf die Schulter. »Ich bin zwar überzeugt, daß der Robot nicht sehr entgegenkommend sein wird, aber dieses Problem haben wir erst später! Los!«
    Gayt-Coor sagte in das Mikrofon am Armaturenbrett: »Gayt-Coor spricht. Wir durchfahren den Tunnel. Wir wissen nicht, was uns an seinem Ende erwartet, was sich innerhalb des Hauptschirms befinden wird. Also bitte erhöhte Wachsamkeit!«
    Die ›Verstanden‹-Meldungen kamen aus dem Lautsprecher.
    Wir waren die ersten. Unser Gleiter schob sich aus der Deckung der Felsen heraus, senkte seine Nase und glitt leise summend den sanften Abhang hinunter. Die letzten Bäume und der letzte Schatten blieben zurück. Wir näherten uns langsam dem Schirm, der wie eine violette Mauer vor uns aufragte und, je näher wir herankamen, mehr und mehr das Blickfeld ausfüllte. Wir schwiegen, als wir in den Tunnel aus modifizierter Energie einfuhren. Augenblicklich wich das Sonnenlicht. Ein Luftzug begann zu wehen. Warme Luft strömte hinter uns hinein und fauchte leise. Das Innere dieser gewaltigen Glocke war sicherlich kühler – das bewies dieser Strömungseffekt.
    »Natürlich kann uns der Robot vernichten!« murmelte Gayt-Coor.
    »Er wird es nicht riskieren!« versicherte Rhodan.
    »Warum nicht?« fragte ich leise. Wir befanden uns jetzt im Schatten des Tunnels. Eine violette Dunkelheit oder besser ein mystisches Halbdunkel umgab uns. Es würde auch unter dem violetten Schirm herrschen.
    »Weil der Robot garantiert unsere Funkwellen abhören kann. Er weiß, daß wir den Befehl, den Atombrand zu stoppen, noch nicht gegeben haben. Eine geringfügige Zerstörung einiger Planetenteile kann er riskieren, aber er wird unruhiger, je länger wir schweigen. Deswegen wird er uns nicht umbringen. Wenigstens nicht vorsätzlich!«
    Die anderen Gleiter und die niedrig fliegende Plattform des Rechners fädelten sich in den Strahlentunnel ein. Gayt-Coor wurde etwas schneller. Wir schwiegen plötzlich. Selbst Torytrae sagte kein Wort. Uns allen war klar, daß wir in einer Falle saßen. Nur dem Kommandogehirn und seinen einzelnen Abteilungen war es möglich, die Falle zuschnappen zu lassen oder nicht.
    Schließlich, als wir sicherlich schon in der Nähe des Hauptschirms waren, flüsterte Torytrae: »Wir müssen schnellstens jemanden nach Naupaum, nach Yaanzar, schicken. Nur einen Mann oder höchstens zwei. Dann kann passieren, was will – wir werden von der Reserveflotte abgeholt.«
    »Ich habe dafür gesorgt. Trotzdem werden die Schiffe nicht den systemumspannenden Schirm durchstoßen können«, gab ich zurück.
    »Kommt Zeit«, sagte der Tuuhrt, »kommt Rat.«
    Wieder schwiegen wir. Um uns herrschte Zwielicht. Die Sonne war undeutlich jenseits der zwei Energiewände zu erkennen. Niemand von uns wußte, was uns in Wirklichkeit erwartete. Wir kannten nur das Gesicht der Station, wie es sich den Schiffen an der Oberfläche darbot. Aber jeder, der etwas von solchen Anlagen

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