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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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schloß sich die Röhre augenblicklich, dann ertönten knallende Geräusche, mit denen unsichtbare Projektoren erloschen. Der Schirm stand wieder unversehrt vor unseren Augen. Ich schob die Tür auf, sprang hinunter in das gepflegte Moos oder Gras und sah mich um.
    Zweitausend Augen betrachteten mich … und alle anderen, rund hundert Männer.
    Wir waren in einer Oase von fast steriler Schönheit gelandet. Sanfte Hügel, viele mächtige Bäume, dazwischen kleine Inseln aus Pflanzen aller nur denkbaren Formen und vieler Größen. Tiere, die ich noch nie gesehen hatte, weideten zwischen den Büschen oder standen in der Dunkelheit der ausladenden Bäume. Vögel schwangen sich aus den Baumkronen, zogen über uns ihre Kreise und beäugten uns mißtrauisch.
    »Ihr habt uns nun gesehen!« rief Rhodan. »Wir verlangen, in das Zentrum dieser Station geführt zu werden.«
    Diesmal konnten wir die Unterhaltung ohne die Zwischenstation des schwebenden Rechners führen.
    »Ich bestimme, daß ihr euch in einem abgesonderten Bezirk der Anlage aufzuhalten habt. Kampfroboter werden euch bewachen. Ich muß erst analysieren, was weiterhin geschieht.«
    Rhodan lachte laut. Hoffentlich verstand die Maschine, was ein sarkastisches Gelächter zu bedeuten hatte.
    »Je länger wir hier eingeschlossen werden, desto eher löst sich der Planet auf. Die Überschwemmung des Stromes kommt verdächtig schnell näher. Es wäre interessant zu sehen, wie die Schirme damit fertig werden!«
    Die Roboter schwiegen. Und ich, Heltamosch, der Herrscher über die Galaxis Naupaum, fühlte mich inzwischen so wie Rhodan. Auch ich war ein bedeutungsloser Fremder in einer fremden Galaxis.
    Die Wut packte mich. Nur der Gedanke, meinem Volk eine neue Heimat zu verschaffen, hatte mich hierhergetrieben.

9.
    Bericht Perry Rhodan
    Die Aussichten für mich, nach Terra zurückzukehren, standen nicht ungünstig. Die Entbehrungen und die langen Wochen der Verzweiflung schienen sich gelohnt zu haben. Obwohl ich nur recht vage Vorstellungen davon hatte, wie ich aus dieser Antimaterie-Galaxis zurück in die heimatliche Milchstraße, zurück nach Terra, kommen konnte, sah ich doch, daß nur noch einige wichtige Stufen zu nehmen waren. Die erste war zweifellos diese Anlage hier.
    Genauer: der Robot oder die Robots, denen sämtliche Maßnahmen unterstanden, die mit Verteidigung zu tun hatten. Eben hatte ich wieder den Robot davon überzeugt, daß er in der Defensive war.
    Die kleinste Maschine schwebte auf den anführenden Gleiter zu, neben dem wir standen. Linsenaugen richteten sich auf uns. Die Metallstimme sagte: »Es wird Ihnen gestattet, ins Zentrum vorzudringen. Bleiben Sie in meiner Nähe; ich werde Sie führen.«
    »Verstanden!« sagte Heltamosch. Die Niedergeschlagenheit war von ihm abgefallen wie eine Schlangenhaut. Er war wieder der alte Freund: entschlossen, schnell und seiner Verantwortung bewußt.
    »Los!« befahl Heltamosch. »Wir brechen auf! Mir nach!«
    Wir schwangen uns in den Gleiter. Gayt-Coor startete und folgte dem Robot, der vor uns schwebte.
    Wir näherten uns dem Zentrum. Die Landschaft unter dem Schirm schien unter der zu geringen Solarkonstante nicht gelitten zu haben. Sie war alt, und jede Erhöhung, sanft gerundet, schien einen trügerischen Frieden auszustrahlen. Herden von Tieren weideten hier und starrten unsere Karawane an. Es war ein Paradies, von einem riesigen Roboterimperium kontrolliert und bewacht.
    »Es gilt, einen Plan zu fassen, Torytrae!« sagte ich leise. »Kennen Sie die Anlage vor und unter uns?«
    »Flüchtig!« sagte der Yuloc. »Die wichtigsten Einrichtungen habe ich auf den Plänen gesehen. Aber ich glaube nicht, daß ich alle Geheimnisse und Alternativschaltungen kenne.«
    »Das habe ich befürchtet. Du willst angreifen, Perry, nicht wahr?« fragte Heltamosch.
    »Ja.«
    Wir tauschten unsere Meinungen und Vermutungen aus. Torytrae korrigierte uns; seine Unterlagen stammten von Noc, und sie schienen ziemlich gut zu sein. Aber seit Nocs Recherchen konnte sich manches geändert haben.
    »Ich will überraschend angreifen. Es ist für uns alle und auch für Naupaum von entscheidender Wichtigkeit«, sagte ich hart und deutlich, »daß wir die militärischen Anlagen zerstören.«
    Donktosch schaltete sich ein. Das Pehrtus-Gehirn sprach aus ihm. Er bestätigte, was wir schon geahnt hatten. Die allergrößten Teile dieser Anlage waren dafür gebaut und programmiert worden, die Energieversorgung der Catron-Ader aufrechtzuerhalten.

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