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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die aus der gekrümmten Welt des Einstein-Universums in ein übergeordnetes Kontinuum führte.
    Das seltsame war, daß Perry Rhodan bei all diesen Vorgängen sein Bewußtsein behielt. Obwohl seiner Substanz beraubt, schien sein Gehirn nach wie vor zu funktionieren.
    Dies also war die Catron-Ader, ein für den anschaulichen Verstand unvorstellbares Gebilde aus sechsdimensionaler Energie, das zwei über einhundert Millionen Lichtjahre voneinander entfernte Galaxien miteinander verband, einen Transportkanal bildete, der es erlaubte, die gewaltige Entfernung in Sekundenschnelle zu überbrücken.
    Das wirbelnde Gewimmel der grellen Farben wurde allmählich schwächer, erstarb schließlich ganz. Nur noch eine Wand einfarbig roten Feuers schien Perry Rhodan zu umgeben. Der Flug über mehr als einhundert Millionen Lichtjahre hatte nur wenige Augenblicke gedauert. Die feurige Wand brach zusammen. Perry Rhodan, in der Gestalt des Raytaners Toraschtyn, fühlte festen Boden unter den Füßen. Hoch über ihm leuchteten riesige Lampen in vertrautem bläulichem Weiß. Er blickte sich um und sah Torytrae, den Jäger, neben sich stehen. Sie nickten einander zu. Auf dem Gesicht des Tuuhrt spielte ein feines Lächeln. Sie hatten es geschafft. Das Unglaubliche war gelungen: ein Transmittersprung durch die Catron-Ader, hinweg über einen Abgrund, dessen Weite und Tiefe menschlicher Geist vergebens zu erfassen sich bemühte.
    Noch aber war nicht genug Zeit verstrichen, als daß Perry Rhodan sich an den Gedanken hätte gewöhnen können, daß er sich vor wenigen Sekunden noch an einem Ort eintausend Trillionen Kilometer entfernt befunden hatte, da griff schon der Alltag wieder nach ihm – oder das, was ihm in den vergangenen Monaten zum Alltag geworden war.
    Von der Höhe der gewaltigen Halle, in der die beiden Männer aus dem diesseitigen Ende der Catron-Ader zum Vorschein gekommen waren, dröhnte aus einem unsichtbaren Lautsprecher eine mächtige Stimme.
    »Rühren Sie sich nicht vom Fleck! Betrachten Sie sich vorläufig als meine Gefangenen!«
    Überrascht beobachtete Rhodan eine Gruppe von drei offenen Gleitfahrzeugen, die aus dem Hintergrund der Halle auf die beiden Neuankömmlinge zuschossen. Er sah eine halbe Kompanie schwerbewaffneter Leute, die ganz so aussahen, als würden sie im Ernstfall mit dem Gebrauch der Waffe nicht zögern.
    Erst als er auf den dunklen Uniformen die Insignien des Geheimen Organ-Kommandos erkannte, wurde ihm ein wenig leichter ums Herz.
    Sabhadoor, der Mächtige, zitterte vor Furcht. Der Sieg war so nahe gewesen und jetzt – die Katastrophe. Die Geheimnisse des Volkes der Pehrtus entschleiert, unschädlich gemacht. Das große Robotgehirn auf Penorok irregeführt und der Robotkommandant auf Payntec zum Teil zerstört, seiner militärischen Macht beraubt. Achtzehn Gehirne, Überlebende aus der ruhmreichen Blütezeit des Pehrtus-Reiches vernichtet – das heißt: eines davon nicht vernichtet, sondern in der Schädelhöhlung eines raytanischen Wissenschaftlers verborgen, unter der Kontrolle des Raytaners befindlich.
    War wirklich alles verloren? Sabhadoor, eben erst aus jahrtausendelangem Dahindämmern erwacht, aufgeschreckt durch das hyperenergetische Rumoren, das durch die Catron-Ader nach Yaanzar drang, zwang sich zur Ruhe. Er besaß weniger Informationen, als ihm lieb war. Er wußte nicht genug, um die Lage eingehend beurteilen zu können.
    Letzten Endes war es, wenigstens für den Augenblick, unerheblich, ob schon alles verloren war oder nicht. In dieser Sekunde galt nur die eigene Sicherheit. Gefahr war im Verzug, daran bestand kein Zweifel. Man mußte sich dagegen wappnen. Ein Bewußtsein, das in einem Gehirn lebt, das ohne den Schutz eines Schädels und ohne einen Körper zu haben, über den es gebieten kann, sozusagen als Kuriosität auf einem Hinterhof des Palasts der yaanztronischen Regierung existiert, ist den Unbilden des Schicksals hilflos ausgeliefert. Es konnte sich nicht einmal vom Fleck bewegen, um einen weniger exponierten Ort aufzusuchen.
    Es machte Sabhadoor nichts aus, daß er nur für sich und an sich allein dachte. Er war schon immer der Weiseste, der Mächtigste gewesen. Die andern siebzehn waren vor lauter Angst so außer sich, daß sie keinen klaren Gedanken zu fassen vermochten. Er dagegen hatte für eine Lage wie diese schon längst Vorsorge getroffen. In den wenigen Stunden, die er alle paar tausend Jahre einmal zu vollem Bewußtsein erwachte, hatte er sich ausgedacht, was er

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