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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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tun würde, wenn er jemals in Gefahr geriet.
    Als erstes brauchte er einen Körper. Er verfügte über hypnotische Kräfte, die jedes yaanztronische Bewußtsein, das sich in seine Nähe wagte, unweigerlich in seine Dienste zwingen würden. Es gab im Innern des riesigen Palasts, des Yaanzardoscht, eine Transplant-Klinik, der die modernsten Einrichtungen und Methoden der Transplant-Wissenschaft zur Verfügung standen. Dort würde Sabhadoor, der Mächtige, sich mit einem Körper versehen. Damit war zunächst die wichtigste Voraussetzung geschaffen: die Beweglichkeit. Er konnte den Palast verlassen und irgendwo im Labyrinth der Hauptstadt Nopaloor untertauchen. Aus der Sicherheit eines Verstecks heraus würde er die Entwicklung der Dinge abwarten und entscheiden, was als nächstes zu tun war.
    Sabhadoor, vorläufig nur ein Gehirn in den Maschen eines metallenen Gestells, auf dem er und die siebzehn anderen zur Schau gestellt wurden, streckte seine geistigen Fühler aus und versuchte tastend, ein yaanztronisches Bewußtsein im Einflußbereich seiner hypnotischen Fähigkeiten zu finden. Lange Zeit rührte sich nichts. Aber Sabhadoor war zu weise, als daß er darüber die Geduld verloren hätte. Und als er schließlich den ersten Impuls eines fremden Verstandes wahrnahm, da schlug er nicht sofort zu, sondern wartete, bis die Impulse deutlicher geworden waren.
    Erst dann aktivierte er die Energiereserven seines Geistes und stürzte sich auf den Fremden, dessen Bewußtsein er in Sekundenschnelle unterjochte.
    Mikul war ein wenig überrascht, als nach Ablauf einer Stunde das Gerät, das er hatte kaufen müssen, tatsächlich geliefert wurde. Zwei Männer brachten es und setzten es im Korridor ab, nachdem er ihnen die Tür geöffnet hatte. Die Maschine machte einen primitiven, altmodischen Eindruck. Wenn man sie einschaltete, erhielt man an zwei Elektroden beachtliche Spannung; aber der Stromausstoß des Generators war so gering, daß man kaum eine Lampe damit betreiben konnte. Auf der Seite des Kastens gab es eine Ansaugöffnung für Luft und auf der gegenüberliegenden Seite eine Ausstoßdüse. Die Luft, die dort herauskam, war tatsächlich um einige Grade kühler als die Umgebung. Ob sie auch zu dem üblichen Gasgemisch rekonstituiert war, konnte Mikul natürlich nicht ermitteln.
    Er hatte also für 520 Operzen und das Versprechen, dreitausend weitere zu bezahlen, ein Gerät erworben, das höchstens 200 Operzen wert war. Es wurmte ihn, daß er sich hatte übertölpeln lassen. Es nagte an seinem Stolz, daß er den Gangstern ohne jede Gegenwehr ins Netz gegangen war. Wenn er wenigstens eine Waffe besäße! Er hätte sie damit zum Teufel gejagt, daß sie das Wiederkommen vergessen hätten. Beim nächsten Mal, nahm er sich vor, würde er vorsichtiger sein.
    Vorläufig allerdings hatte er sich um anderes zu kümmern. Die Bevölkerung der Stadt wußte immer noch nicht, was geschehen war. Fest schien lediglich zu stehen, daß es keine Verbindung mit der Oberwelt mehr gab. Es kamen keine Nachrichten herunter. Leute, die nach oben zu klettern versucht hatten, da die Aufzüge nicht mehr funktionierten, waren nur ein paar Etagen weit gekommen. Dann fanden sie die Treppenaufgänge verschüttet und konnten nicht weiter. In den anderen Richtungen war es ähnlich.
    Mikul Naschto fühlte sich erbärmlich hilflos. Er hatte für die Sicherheit seiner Familie zu sorgen; aber er wußte nicht, wie er das tun sollte. Und wie schon so oft, wenn er weder aus noch ein wußte, wandte er sich an den alten Tembalan, den viele in der Stadt für verrückt hielten, von dem Mikul jedoch glaubte, er habe mehr Weisheit in seinem kleinen Finger als mancher andere im ganzen Gehirn.
    Tembalan war merkwürdig guter Stimmung, als Mikul bei ihm anklopfte.
    »Spürst du das Pochen der armseligen Menschenseele, mein Junge?« fragte er aufgeregt, faßte Mikul beim Arm und zog ihn in das düstere Loch, das er eine Wohnung nannte. »Fühlst du, wie sie sich windet und krümmt aus lauter Angst, sie müsse verrecken?«
    »Tembalan, die Stadt ist in Not«, wies Mikul ihn zurecht. »Du hast keine Veranlassung, dich über deine Mitmenschen lustig zu machen, nur weil sie sich fürchten. Ich zum Beispiel fürchte mich auch.«
    »Wovor, mein Junge? Wovor fürchtest du dich?«
    »Wir sind von der Oberwelt abgeschnitten. Die Aufzüge funktionieren nicht mehr, und die Treppen sind verschüttet. In spätestens anderthalb Tagen sind wir alle erstickt.«
    Er hatte seine kleine Lampe

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