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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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glatten Fläche, auf der jener fremde Körper ausgestreckt gewesen war.
    »Ich denke, ich habe keinen Fehler gemacht«, murmelte Torytrae und kontrollierte noch einmal seine Schaltungen. »Robotgehirn?«
    Trotz des Umstandes, daß der Chef dieser Anlage – eben Goliath – ausgefallen war, antwortete die Robotstimme dieser PGT-Anlage: »Ich bin bereit, die Transplantation durchzuführen.«
    Dann ertönte ein Signal. Ein Knistern und ein Summen erfüllten die Luft, dann begannen die Augenlider von Donktosch zu flattern. Die Hände einiger Männer fuhren zu den Kolben der Waffen.
    »Donktosch?« fragte Torytrae nach einer erstaunlich langen Weile.
    Der Wissenschaftler antwortete mit schwacher, brüchiger Stimme: »Sie haben gewonnen. Oder ich habe gewonnen … ich habe das Gehirn unter Kontrolle.«
    Im selben Augenblick erschütterte eine ferne Detonation die Felsen. Einige Lampen erloschen.
    Langsam schob sich die Plattform mit dem Körper des Hundertkämpfers aus der PGT-Anlage heraus. Wir alle, rund zwei Dutzend Männer, blickten mit starren Augen auf diese helle Fläche. Wir mußten zusehen, wie der Körper sich auflöste, langsam zu Staub zerfiel und schließlich nicht mehr war als eine Handvoll Asche, die in einem langen Streifen auf der Platte lag.
    Ich sagte dumpf: »Rhodan und Heltamosch haben eben das Abwehrgehirn vernichtet. Wir hörten die Explosionen. Und der Hundertkämpfer ist zu Asche zerfallen. Es sieht so aus, als wären wir für den Augenblick gerettet.«
    Torytrae deutete auf Donktosch, der sich langsam, auf zwei Männer gestützt, von seinem Lager erhob.
    »Wir brauchen den Pehrtus-Verstand! Er muß uns den Weg zur Transmitterstation zeigen. Denn dies ist für uns jetzt die wichtigste Arbeit. Aber wir sollten zuerst zu den anderen zurückgehen.«
    Ich war unendlich erleichtert. Donktosch würde uns den Weg zu der Station zeigen. Von dort aus konnten wir alle oder nur wenige von uns zurückkehren nach Naupaum und Hilfe holen. Und vielleicht kam Rhodan auf diese Weise auch bald zurück in seine Heimat.
    Obwohl ich sein Freund war, würde ich es ihm gönnen. Allerdings würde ich einen der besten Kameraden und Kämpfer verlieren, die ich je gehabt hatte.
    (Ende Bericht Gayt-Coor)

12.
    Naupaum
    Der Tod der Stadt Partakoon war laut, aber rasch. Zuerst drang glutflüssiges Magma in die viertausend Meter unter der Oberfläche gelegenen untersten Etagen der Wohnstadt ein und begann, in die Höhe zu steigen. Danach strömte von oben der Ozean, den eine Springflut weit ins Land getrieben hatte, herein. In etwa dreitausend Metern Tiefe trafen sich die beiden Urgewalten: das Feuer und das Wasser. Es gab eine Explosion, die die Kruste des gesamten Planeten erschütterte, und als der Qualm sich verzog, gähnte da, wo sich früher die Stadt Partakoon befunden hatte, ein kilometertiefer Krater.
    Mit der Stadt starben über zwölf Millionen Einwohner. Ihr Tod war ein rascher, gnädiger. Ein gänzlich anderes Geschick war den Bewohnern der Stadt Rakkaan zugedacht, deren unterirdisches Labyrinth sich in unmittelbarer Nähe von Partakoon befand.
    Naschto Mikul saß in seiner Arbeitskammer und rechnete, als das Unglück geschah. Die Kammer hatte einen Grundriß von anderthalb mal drei Metern. Es reichte gerade, daß man einen winzigen Tisch und einen Stuhl hineinstellen konnte. Mikul – das war sein Individualname – hatte einen Plan vor sich ausgebreitet und studierte ihn aufmerksam, mit einem Schreibstift die einzelnen Linien nachfahrend, als sich plötzlich der Boden unter ihm hob und den Stuhl umwarf, auf dem er saß. Mikul stürzte und schlug mit dem Schädel kräftig gegen die Wand neben der Tür. Die Leuchte unter der Decke flackerte. Aus dem Innern der Erde kam ein dumpfes Grollen. Die Lampe ging aus. Mikul kam stöhnend wieder auf die Beine.
    Es war stockfinster ringsum. Mikul tastete sich zurecht und fand den Kontakt des Türöffners. Aber die Tür rührte sich nicht. Plötzlich hatte Mikul Angst.
    »Ranu!« schrie er, so laut er konnte.
    Von irgendwoher kam eine schwache Antwort.
    »Ranu! Die Tür läßt sich nicht mehr öffnen!« brüllte Mikul.
    Das Grollen hatte aufgehört. Statt dessen hörte Mikul nun das Geräusch menschlicher Stimmen, Tausender von Stimmen, aus weiter Ferne. Es mußte irgendwo ein großes Unglück gegeben haben. Die Leute hatten Angst und schrien. Die Erkenntnis, daß auch andere sich fürchteten, stellte sein seelisches Gleichgewicht wieder her. Er beruhigte sich.
    Als er

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