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Silberband 073 - Schach der Finsternis

Titel: Silberband 073 - Schach der Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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dabei, die Takku gebastelt hatte. In ihrem Schein sah er Tembalans Augen strahlen.
    »Aaah …!« rief der Alte. »Aber ist das wirklich so?«
    »Hunderte von Leuten haben jeden Gang abgesucht, jede Treppe erklommen«, antwortete Mikul verblüfft. »Und nichts …« Er zuckte mit den Schultern.
    Tembalan lächelte. »Sag, was ist dir in den letzten Stunden zugestoßen, mein Junge?« forderte er seinen Besucher auf. »Irgend etwas Besonderes? Etwas Ungewöhnliches?«
    Mikul dachte an Wilamesch und die seltsame Art und Weise, wie er in den Besitz eines nahezu wertlosen Allzweckgeräts gelangt war. Er schilderte Tembalan den Vorgang.
    »Siehst du!« rief der Alte triumphierend. Mikul sah nichts.
    »Dieser Wilamesch«, drängte Tembalan, »warum tut er das?«
    »Um sich zu bereichern.«
    »Natürlich. Und was macht er mit dem Geld?«
    »Er verschafft sich damit ein angenehmes Leben. Eine große Wohnung, eine …« Plötzlich, noch während er sprach, fiel es Mikul wie Schuppen von den Augen.
    »Ich hab's!« rief er. »Hier, in der verschütteten Stadt, kann Wilamesch sein Geld nicht ausgeben. Wenn er trotzdem umhergeht, um den Leuten ihr Geld abzupressen, kann das nur heißen, daß er einen Weg nach oben kennt!«
    »Jetzt wirst du allmählich gescheit«, bemerkte Tembalan anerkennend.
    Mikul wurde plötzlich mißtrauisch. »Woher wußtest du das mit Wilamesch?« fragte er den Alten.
    »Er hat sich auch an mich herangemacht«, kicherte Tembalan. »Er oder einer seiner Leute, so genau weiß ich das nicht.«
    »Und …?«
    »Und, fragst du?« Tembalan machte eine Geste rings an den kahlen Wänden seiner Behausung entlang. Sein einziges Eigentum war eine alte Liege. »Ich setzte den Leuten auseinander, daß ich nicht nur kein Geld habe, sondern auch keine Hoffnung, jemals welches zu erlangen. Und das glaubten sie mir. Was hättest du an ihrer Stelle getan?«
    Mikul mußte trotz des Ernstes der Lage lachen. Aber die Lustigkeit verflog, als jemand auf einmal herrisch an die Tür klopfte. Tembalan ging, um zu öffnen.
    Mikul konnte nicht sehen, wer draußen stand, aber er hörte eine laute, unfreundliche Stimme: »Die Aktion zur Befreiung unterdrückter Bürger hat den Befehl über den eingeschlossenen Stadtteil übernommen. Die Versorgung der Leute mit Atemluft kann nur dann garantiert werden, wenn sich alle schnellstens auf dem Einkaufsplatz zusammenfinden. Persönliches Eigentum darf nicht mitgebracht werden. In zwanzig Minuten fangen wir an, die Wohnungen abzukämmen. Wer dann noch angetroffen wird, wird erschossen.«
    Tembalan schloß die Tür und kehrte zu seinem Platz zurück. Mikul wollte aufspringen und nach Hause eilen. Aber er sah, wie es im Gesicht des Alten arbeitete. Tembalan dachte nach, und Mikul wollte wissen, zu welchem Resultat er dabei kam.
    »Zuerst haben sie uns das Geld abgenommen«, sprach der Alte düster, ohne Mikul dabei anzusehen, »und jetzt wollen sie an sich reißen, was sich sonst noch Wertvolles in den Wohnungen befindet.« Er blickte auf, und in seinen Augen leuchtete eine Entschlossenheit, wie sie Mikul an dem exzentrischen Alten noch nie zuvor beobachtet hatte. »Ich glaube«, fügte er halblaut hinzu, »wir werden etwas gegen diesen Wilamesch und seine Aktion zur Befreiung der unterdrückten Bürger unternehmen müssen.«
    Die Uniformierten sprangen von den Gleitern und bildeten einen Ring um Rhodan und den Jäger. Die Läufe ihrer Waffen waren unzweideutig auf die beiden Männer gerichtet, die vor wenigen Augenblicken unter so merkwürdigen Umständen in dieser Halle erschienen waren.
    »Ich sehe, Sie gehören zum Geheimen Organ-Kommando«, begann Rhodan, bevor noch einer der Bewaffneten das Wort an ihn richten konnte. »Wer befiehlt hier?«
    »Sie haben hier keine Fragen zu stellen, sondern nur zu gehorchen«, antwortete ihm ein junger Offizier. »Steigen Sie auf!«
    Rhodan lächelte nur und gehorchte wortlos. Torytrae schloß sich ihm an. Sie kletterten auf die Ladeplattform eines der drei Fahrzeuge und waren sofort von Soldaten umringt. Die Gleiter setzten sich in Bewegung und schossen auf den Hintergrund der Halle zu. Perry Rhodan musterte nachdenklich den riesigen Raum, der jenem unterirdischen Gelaß glich, das sie auf Payntec gefunden und von wo aus sie ihre lange Reise durch die Catron-Ader angetreten hatten.
    »Wie kommen die Leute hierher?« fragte er den Jäger. »Woher wissen sie von dieser Halle?«
    »Ich hinterließ Hinweise«, antwortete Torytrae, »als ich nach Catron

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