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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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die entscheidenden Worte ab. Dann ließ er die Hand sinken und ging etwas näher an die Mikrofone heran. »Meine Freunde«, sagte er, und niemandem entging der Ernst in seiner Stimme. Neun von zehn Zuschauern hörten deutlich aus dem unverbindlichen und scheinbar harmlosen Text heraus, daß Rhodan ein Versprechen ablegte. Er versprach, obwohl er kein Wort in dieser Art sagte, daß er alles andere als ein williges Werkzeug der Laren sein würde. Vielmehr sagte er aus, daß er sich wie bisher mit härtestem Einsatz dafür verpflichtet fühlte, die Freiheit der Milchstraßenbewohner zu verteidigen, auch gegenüber den neuen Herrschern, deren Konzil ihm den Titel und Rang verliehen hatte.
    »Meine Freunde! Soeben ist die Übertragung einer Machtfunktion erfolgt. Ich betrachte diesen neuen Titel nicht als Auszeichnung, sondern als Verpflichtung. Wir begeben uns in den Verband einer weitaus mächtigeren Völkerschaft, der uns eine Reihe entscheidender Vorteile sichert. Die Macht und die technischen Mittel, abgesehen vom Willen, diese Mittel auch einzusetzen, sind sehr groß. Kampf oder sinnloser Widerstand gegen diese neue Herrschaft – die in Wirklichkeit keine Herrschaft ist! – sind absolut tödlich. So ist es also mein erstes Anliegen, allen Völkern der Milchstraße zu sagen, daß sie sich dieser Widerstandsaktionen enthalten sollen!
    Wir sind nicht zu Sklaven geworden, wenn auch hier und dort der Eindruck entstanden sein sollte. Die Nachrichten der letzten Tage waren verwirrend. Seit langer Zeit versuche ich, die Freiheit aller Individuen der Milchstraße zu sichern, und ich habe mich nicht dazu hergegeben, als neuer Sklavenhalter die Menschen zu unterdrücken. Jeder, der mich auch nur ein bißchen kennt, weiß, daß ich nicht die Ambitionen habe, ein Diktator zu sein.
    Zunächst werden wir uns völlig ruhig, aber skeptisch abwartend verhalten. Die Freundschaft mit den einzelnen Völkern des Konzils wird uns viele Vorteile bringen. Es wird allen Völkern in der Milchstraße in kurzer Zeit weitaus besser gehen als bisher. Ich bitte Sie alle, mir zu vertrauen. Ich werde alles versuchen, um dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen. Ich danke Ihnen!«
    Er schüttelte Hotrenor-Taak, der ein Gesicht machte, als befände er sich auf dem Gipfel seiner Laufbahn, lange die Hand.
    Die beiden Männer handelten so und dachten anders; aber offensichtlich glaubte Hotrenor-Taak Rhodan mehr als dieser dem Laren.
    Daraufhin verließ Rhodan das Auditorium, in dem jetzt das Murmeln vieler leiser Unterhaltungen einsetzte. In dem kleinen Raum wartete Bully und lächelte kurz, als Rhodan sich in einen Sessel fallen ließ.
    »Du warst sehr überzeugend!« sagte Bully.
    »Niemand wird es glauben. Niemand wird sich nach dieser höchst undeutlichen Forderung richten!« erwiderte Rhodan. »Vor allem die Völker, die sich abgespaltet haben, also die Zentralgalaktische Union, der Carsualsche Bund und die Föderation Normon werden sich günstigstenfalls abwartend verhalten!«
    Bully drückte einen Knopf und sagte ein paar Worte in ein Mikrofon.
    »Sehr richtig«, führte er dann aus. »Sie werden sehen wollen, was du als Vertreter der Laren zu bieten hast. Was du zu tun gedenkst, wie du die drohende Versklavung abwenden willst.«
    Das war nur ein Teil. Vermutlich würde sich längst vergessen geglaubter Haß auf die Person Rhodans konzentrieren. Die Akonen und die Blues konnten ihn nicht anerkennen. Wieder einmal stand die Erde, stand Rhodan im Brennpunkt der verschiedensten Gedanken, Überlegungen und Gefühle.
    »Der Gleiter wartet!« sagte Bully, der seinen Freund so gut wie nie zuvor verstand. Er wollte nicht in der Haut Rhodans stecken.
    »Ich komme!« erwiderte Rhodan.
    Wieder stand er an einem neuen Abschnitt seiner persönlichen Geschichte. Er wußte es genau: Eine harte Zeit würde anbrechen. Wieder neue Kämpfe, die aus Verstecken und im geheimen geführt wurden. Ein psychologischer Krieg, der um die Freiheit ging. Schwierige Jahre lagen vor ihm und vor seinen bewährten Freunden. Und darüber hinaus vor der gesamten Milchstraße. Sie konnte nur bestehen, konnte diesem machtvollen Ansturm nur trotzen, wenn sich die Völker zusammenschlossen.
    Rhodan fand Orana im wartenden Gleiter und ließ sich zu seinem kleinen Bungalow bringen, hinüber zum Goshun-See. An diesem Nachmittag gelang es ihm, die Gedanken an das Schicksal der Galaxis fast ganz zu unterdrücken.

21.
    Bericht: Tatcher a Hainu
    Soeben war die VISION nahe dem Dunkelsektor

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