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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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darauf, daß Rhodan auch diesen Angriff auf die Freiheit der Terraner früher oder später zurückschlagen würde und nur im Augenblick gute Miene zum bösen Spiel machte.
    Die Plattform im Zentrum des Saales war noch immer leer. Männer der Solaren Abwehr waren ebenso vertreten wie die bewaffneten Hetos-Inspektoren der Laren. Eine Art unheimliche Spannung hatte die Anwesenden ergriffen. Viele von ihnen fühlten, daß jetzt, so oder so, ein neuer Abschnitt für die Erde und für Rhodan begann.
    Zuerst trat Hotrenor-Taak vor die Kameras und die Mikrofone. »Ich bin hier«, sagte er, »als autorisierter Abgesandter des Konzils der Sieben Galaxien. Mein Name ist Hotrenor-Taak, und ich habe eine sehr angenehme Pflicht zu erfüllen. Meine Aufgabe ist, Ihren Großadministrator Perry Rhodan weit über die Menge kleiner planetarischer Herrscher zu erheben. Wir tun dies, weil wir der Ansicht sind, daß dieser Mann die Milchstraße ihrer eigentlichen Zielsetzung entgegenführen kann, nämlich einer organischen Entwicklung in Ruhe und Frieden. Ich bin hier, um Rhodan zum Ersten Hetran der Milchstraße zu ernennen. Ich bitte nun Rhodan, neben mich zu treten.«
    Niemand – oder nur die wenigen Eingeweihten und jene, die direkt mit den Laren zu tun gehabt hatten – konnte sich unter diesem Titel etwas vorstellen. Bedeutete er König oder Kaiser, Diktator oder womöglich noch viel mehr?
    In dieser Sekunde stand Rhodan noch in einem Raum neben dem Auditorium; in seinem eigenen Verfügungszimmer, in dem er sich schon so häufig aufgehalten hatte. Bully stand vor ihm. Beide Männer starrten sich schweigend an. Unbeachtet blieb der Bildschirm, der den sprechenden Hotrenor-Taak zeigte.
    »Ich habe jetzt noch zwei Möglichkeiten!« sagte Rhodan.
    »Ja. Ich weiß!« sagte Reginald Bull. Er kannte die schweigende Auseinandersetzung, die Rhodan führte.
    »Ich kann zusagen oder ablehnen. Lehne ich ab, so gibt dies eine Wendung, die allen schaden kann. Nehme ich an, werde ich in der Milchstraße zum machtbesessenen Diktator abgestempelt. Wie kann ich annehmen und den vielen Milliarden trotzdem erklären, was ich vorhabe?«
    Bull zog die Schultern hoch und brummte: »Nimm an. Die Erklärungen kommen später. Jeder, der dich kennt, weiß, wie du handeln wirst!«
    »Jeder, der mich kennt …«, sagte Rhodan.
    Vor einigen Minuten hatte er in der ersten Reihe der Zuhörer Orana Sestore gesehen, die, sichtlich nervös, auf sein Erscheinen wartete. Er hatte nicht einmal Zeit gehabt, mit ihr zu sprechen, seit er mit diesem merkwürdigen Schiff gelandet war. Rhodan sah eine Menge schleichender Gefahren auf sich zukommen. Dann gab er sich einen Ruck; mit einiger Sicherheit konnte er der Menschheit besser helfen, wenn er sich zumindest scheinbar dem Willen des Konzils fügte. Seine Gestalt raffte sich. Er sagte zu Bull: »Nach dieser verdammten Feierlichkeit bin ich einen halben Tag lang nicht zu sprechen.«
    »Ich verstehe!«
    Bull nickte und deutete auf den Schirm. »Orana, nicht wahr?«
    »Ja. Und noch etwas … wie geht es Atlan?«
    »Alles in bester Ordnung!« erwiderte Reginald. »An deiner Stelle würde ich jetzt hinausgehen und die berühmteste Rede des Sonnensystems halten.«
    »Du hast recht!« antwortete Rhodan, öffnete die Tür und schritt durch einen langen Korridor auf das Podium der Halle hinaus. Keiner der Anwesenden rührte sich. Sie hatten begriffen, daß dieser Augenblick geschichtlich wichtig war. Viele von ihnen wußten inzwischen dank der sich überstürzenden Nachrichten, daß es ein gefährliches Spiel war, das dieser Mann dort im Mittelpunkt der schwebenden Kameras zu spielen begann. Jetzt, hier, in diesem Augenblick.
    Rhodan schüttelte die Hand des Fremden. Hotrenor-Taak lächelte auf verblüffend menschliche Weise. Nur seine verfärbten Kiemenschlitze oder Hörorgane bewiesen, daß auch er von der Erregung gepackt war.
    »Ich frage Sie, Großadministrator Perry Rhodan«, begann er in feierlichem Tonfall, »ob Sie die Ihnen angetragene Würde annehmen, mit allen ihren Rechten und Pflichten.«
    Im riesigen Auditorium breitete sich eine atemlose, gespannte Stille aus. Sie war irritierend. Milliarden Menschen und eine nicht kleinere Zahl anderer Lebewesen dieser Milchstraße sahen und hörten die Szene über die Bildschirmgeräte.
    »Ich willige ein«, sagte Rhodan.
    »Leisten Sie Ihren Eid!« forderte ihn Hotrenor-Taak auf.
    Rhodan sprach die Eidesformel, die dem terranischen Muster entsprach, änderte den Text aber um

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