Silberband 074 - Konzil der Sieben
es einem Ersten Hetran der Milchstraße würdig ist.«
Rhodan nickte; er überlegte ruhig seine Antwort. Zu seiner Verblüffung ergriff der Chef der larischen Kommandos seine Hand und schüttelte sie nach alter terranischer Sitte. »Wir fliegen sofort zurück zur Milchstraße!« sagte Hotrenor-Taak. »Aufgrund der aufregenden Ereignisse, die wir natürlich kennen, hat sich das Konzil«, er machte eine Pause und strahlte Rhodan und die anderen, die sich aus ihren Verstecken hervorgewagt hatten, geradezu an, »schnell entschlossen. Sie und Ihre Freunde werden zurückgebracht zur Erde und dort im Rahmen einer kleinen Feierlichkeit zum Ersten Hetran der Milchstraße ernannt.«
Rhodan hatte keine Wahl mehr. Er zwang sich zu gemessener Freude und stimmte zu. Plötzlich sagte Geoffry Waringer hinter ihm: »Sicherlich werden wir auf dem langen Flug Gelegenheit haben, uns über die Verhältnisse in unserer Milchstraße zu informieren?«
»Sicher!« bestätigte Hotrenor-Taak.
»Außerdem würde uns das Schicksal Atlans interessieren. Ihm scheint, nach allem, was wir inzwischen erfahren konnten, die Flucht zu einem Zeitpunkt gelungen zu sein, als Roctin-Par noch vor unseren Waffen stand und zitterte.«
»Auch das läßt sich erfahren. Aber kommen Sie bitte alle in mein Schiff. Wir haben keine Zeit zu verlieren!«
Eine Viertelstunde später starteten die Schiffe. Die Terraner und ihre Freunde wurden in die luxuriösen Kabinen eingewiesen. In den nächsten Stunden erfuhren sie einige überraschende Neuigkeiten. Das Konzil der Sieben hatte sich durch die unvorhersehbaren Umstände dazu gezwungen gefühlt, einen larischen Flottenverband in die Milchstraße zu entsenden. Die Zahl, die Hotrenor-Taak andeutungsweise ins Gespräch einfließen ließ, war überraschend hoch: Ungefähr einhunderttausend SVE-Schiffe aller Größen und Bauarten waren auf dem Weg in die Heimatgalaxis.
Rhodan schwieg. Seine Gedanken waren auf Terra und bei den Kommandeuren dieser Schiffe, bei den betroffenen Planeten, bei den Raumflotten aller galaktischen Völker. Vermutlich war in der Milchstraße inzwischen die Hölle los. Bis jetzt konnte Rhodan nicht handeln, und eine Unmenge der Geschehnisse entzog sich auch völlig seinem Einfluß. Aber er wußte, daß er die Galaxis anders wiederfinden würde, als er sie verlassen hatte.
Die erste Nachricht brachte Gucky, dem es gelungen war, eine Unterhaltung von Hotrenor-Taak mit einem unbekannten Sprecher zu belauschen: Die Kommandanten der larischen Flottenverbände hatten offensichtlich genaue Weisung erhalten, Planeten weder anzufliegen noch anzugreifen. Sie sollten sich auf die Flotten der verschiedenen Milchstraßenvölker konzentrieren. Genau das war geschehen.
Es waren die Akonen, die Neu-Arkoniden und die Springer. Sie fühlten sich offensichtlich stark genug, um zu versuchen, den Invasoren ihr Vorhaben auszutreiben. Sie griffen an und ließen sich auf Gefechte ein. Diese Feindberührungen arteten in Raumschlachten aus, die in Wirklichkeit keine Schlachten waren, denn sämtliche Flottenverbände der drei Gruppen hatten gegen die Technik der Laren keinerlei Chance. Nach schweren Verlusten flüchteten sie in wilder Panik.
Auch ein anderes Volk – Gucky entnahm dieser Unterhaltung, daß es sich dabei nur um die Blues handeln konnte – griff an. Die Blues schienen sich geeinigt zu haben und attackierten die Laren mit gewaltigen Flottenverbänden. Aber auch sie wurden in die Flucht geschlagen. Überall entwickelten sich Gefechte – nur die terranische Flotte schien bis zu diesem Zeitpunkt in keine Auseinandersetzungen verwickelt worden zu sein.
Rhodans Gedanken wurden düsterer. Er zählte bereits die Stunden, bis er wieder in der Milchstraße oder auf Terra war.
Die zweite wirklich wichtige Nachricht empfing der Paladin mit Hilfe seiner weitreichenden Geräte. Er fing die Hyperraumnachrichten und die Sendungen einiger weit vorgeschobener TV-Stationen auf.
Allgemein war bekanntgeworden, daß der neue Erste Hetran der Galaxis, nämlich Perry Rhodan, dafür verantwortlich war, daß eine Flotte von rund hunderttausend SVE-Schiffen die Galaxis heimsuchte. Rhodan, so hieß es, würde um Ruhe und Ordnung bitten und um vernünftiges Abwarten. Für eine richtige Einschätzung der nun entstandenen Lage habe jedermann genügend Verstand, so hieß es in den Meldungen.
Das hatte Rhodan niemals gesagt.
Auch von den Raumschiffen hatte er erst kürzlich erfahren, aber dieses psychologische Spiel von
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