Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
›Charlie Seven‹ in den Normalraum zurückgekehrt, als sich ›Angel‹ wieder meldete. Angel, das war der Name des Egosektors der Schiffspositronik. Ich hatte ihn so genannt, weil seine Tonerzeuger stets mit engelsgleicher Stimme zu sprechen pflegten.
    »Hörst du auch gut zu, Tatcher?« fragte Angel.
    Ich richtete meinen Oberkörper in dem weichen Sessel auf, in dem ich die letzten Stunden vor mich hin gedöst hatte. »Wenn du zu mir sprichst, immer, Angel«, erwiderte ich.
    »Das ist nett von dir – aber auch lebenswichtig«, meinte Angel mit kaum hörbarem Vibrieren. »Wir haben nämlich larische SVE-Einheiten geortet, die jenseits von Charlie Seven in den Normalraum zurückgekehrt sind.« Mit ›wir‹ war die Gesamtheit des Schiffes gemeint, das eigentlich ein kugelförmiger, hundertachtzig Meter durchmessender Raumroboter war, ein persönliches Geschenk des Ersten Diplomaten des IPC, des Intergalactic Peace Corps, an mich.
    »Was mögen die hier wollen?« fragte ich, obwohl ich mir denken konnte, daß die Laren wieder einmal ihre Macht demonstrieren wollten.
    Angel beantwortete meine Frage nicht direkt, sondern berichtete: »Es sind zweitausend große und mittlere Einheiten, die im Formationsflug aus dem Zwischenraum gekommen sind und nun mit Unterlichtgeschwindigkeit ausschwärmen.«
    »Wie weit ist der nächste Flottenstützpunkt der Blues entfernt?« erkundigte ich mich.
    »Dreiundsiebzig Lichtjahre«, antwortete Angel. »Es handelt sich um Lak-Süy, eine Stützpunktwelt der Gataser. Die Gataser sind das größte und mächtigste Bluesvolk.«
    »Danke, das ist mir bekannt«, wehrte ich ab. »Ich schlage vor, wir beobachten die Laren, um herauszubekommen, wie sie diesmal ihre Macht demonstrieren wollen.«
    »Einverstanden, Tatcher«, erwiderte Angel. »Darf ich dir eine Erfrischung anbieten?«
    »Ein Whisky ohne Eis und Wasser könnte nicht schaden«, sagte ich.
    Im nächsten Augenblick stand ein Kristallglas auf dem Servotischchen rechts neben meinem Sessel. Es war zu einem Viertel mit einer Flüssigkeit gefüllt, die im dezenten Schein der Beleuchtung schimmerte wie die glasierten Flecken der Marswüsten im Schein der fernen Abendsonne.
    Ich hob das Glas an, aber bevor ich an dem Inhalt nippen konnte, sagte Angel: »Larischer Flottenverband geht in Gruppen zu je vierhundert SVE-Raumern zum Linearflug über. Jede Gruppe nimmt einen anderen Kurs.«
    Ich stellte das Glas wieder ab und sagte: »Wir verfolgen eine der Gruppen, Angel.«
    »Welche, Tatcher?« fragte der Egosektor.
    »Das ist mir egal«, antwortete ich. »Beeile dich, kleines Mädchen!«
    Das ›kleine Mädchen‹ schaltete mit gewohnter Schnelligkeit und Exaktheit. Wir beschleunigten mit Werten, die noch meinen Großvater zum Wahnsinn getrieben hätten, und schon nach knapp einer Minute gingen wir in den Zwischenraum.
    Angel hatte nicht vergessen, den Halbraumspürer zu aktivieren. Kaum waren wir in die Librationszone zwischen dem Normal- und dem Hyperraum eingetaucht, als der Bildschirm des Gerätes sich erhellte und eine Gruppe gelbleuchtender Punkte zeigte, die sich von uns fortbewegten. Es war kein eigentliches Ortungsbild, denn die SVE-Raumer entzogen sich den konventionellen Ortungsmethoden. Unsere ›Ortung‹ arbeitete auf einer Basis, die die Veränderungen erkennbar machte, die die Anwesenheit von Fremdkörpern im jeweiligen Dimensionsgefüge hervorrief. Alles Weitere war dann eine Frage der positronischen Auswertung, deren Ergebnis auf dem betreffenden Ortungsschirm und der Datenleiste sichtbar wurde.
    Nach einiger Zeit stellte Angel fest, daß ›unser‹ Verband Kurs auf Lak-Süy genommen hatte. Ich hoffte, die Blues würden schlau genug sein, sich nicht provozieren zu lassen. Beim ersten Auftauchen der larischen Flotten hatten sowohl Blues als auch Akonen, Neu-Arkoniden und andere Völker allergisch reagiert und versucht, die Eindringlinge zu vernichten. Sie hatten sich geschlagen zurückziehen müssen.
    Ich mußte auch an Latos denken, die Hauptwelt des Bluesvolkes der Latoser. Die Latoser hatten sich in der Vergangenheit uns Menschen gegenüber zugänglicher gezeigt als die anderen Bluesvölker. Grund dafür war, daß vor längerer Zeit einmal der terranische Raumkapitän Guy Nelson Latos vor einer Annexion durch die Gataser bewahrt und Frieden gestiftet hatte. Aus diesem Grund hatte Perry Rhodan mich nach Latos geschickt, um behutsam vorzufühlen, ob die Blues geneigt waren, geheime diplomatische Beziehungen zum Solaren

Weitere Kostenlose Bücher