Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
die menschliche Spiegelfeldprojektion seines Sohnes zu stabilisieren. Allerdings bricht bei Rorvic manchmal die Urgestalt seines Vaters durch, dann verwandelt er sich in einen Drachen.«
    Der blauhäutige Zwerg lachte schrill, dann verschwand er.
    »Das erklärt natürlich manches«, meinte NATHAN. »Wenn Dalaimoc Rorvic ein halber Cyno ist, dann verstehe ich manche seiner Handlungen besser als vorher.«
    Ich wischte mir mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn, seufzte und sagte: »Dann wirst du auch verstehen, daß es eine Strafe für mich ist, mit diesem Scheusal zusammenarbeiten zu müssen.«
    »Ich finde dich sympathisch, Tatcher«, sagte NATHAN. »Wenn ich dir damit helfen kann, dann will ich dafür sorgen, daß Dalaimoc Rorvic getötet wird, sobald ich ihn aufgespürt habe.«
    »Nein!« rief ich. »Wie kannst du so etwas sagen, NATHAN! Ich liebe Rorvic!«
    »Das begreife ich nicht«, erwiderte die Inpotronik. »Eben sprachst du von ihm, als haßtest du ihn.«
    »Wir hassen uns gegenseitig, aber wir lieben uns auch«, erklärte ich erschöpft. »Ich werde nicht zulassen, daß du ihn tötest.«
    NATHAN schwieg fast eine Minute lang, dann sagte er: »Ich denke, ich verstehe ein wenig, was du vorhin mit der Behauptung meintest, alles vernunftbegabte Leben im Universum sei zweckgebunden. Ich werde darüber nachdenken, Tatcher, und mich wieder mit dir in Verbindung setzen. Du bleibst doch noch etwas in mir?«
    Ich nickte. »Wenn du es wünschst, gern, NATHAN.«
    »Dann bis später, Tatcher«, sagte die Inpotronik.
    Erst einige Minuten nach Beendigung unseres Gesprächs wurde mir klar, daß NATHAN sich völlig irregulär verhalten hatte. Die Inpotronik hatte weder nach meiner Legitimation, mich in seinem Innern aufzuhalten, gefragt, noch mich aufgefordert, sie schnellstens zu verlassen. Statt dessen war ich praktisch gebeten worden, mich weiter in ihr aufzuhalten.
    Das war nicht nur erstaunlich, es zeugte auch davon, in welch hohem Maße sich NATHAN bereits von seiner Programmierung gelöst hatte. Ich begriff, daß sich Atlan und die Mitglieder seiner Einsatzgruppe in höchster Gefahr befanden.

25.
    Captain Elaine Dumas winkelte den Arm an und blickte auf ihren Chronographen. Ihr nächster Blick galt den Männern in den schweren Kampfanzügen, die neben ihren Flugpanzern standen und erwartungsvoll zu ihr sahen. Die kleine, aber vorzüglich ausgebildete und ausgerüstete Truppe stand unter ihrem Kommando und sollte zur festgelegten Zeit in die Lagerhallen vorstoßen, in denen die restlichen 1.237 Speicherroboter auf ihren Abtransport warteten.
    Dieser Abtransport konnte wegen der überall in den Außensektionen NATHANs stationierten larischen Kommandos nicht auf die normale Art und Weise erfolgen. Zwar ahnten die Laren noch nichts von der Existenz jener Speicherroboter, aber sie würden bestimmt schnell dahinterkommen, sobald die Roboter vom Mond abtransportiert würden.
    »Noch sechs Minuten«, sagte Elaine mit leicht belegter Stimme. Sie mußte immerzu daran denken, daß wahrscheinlich einige der Männer, die unter ihrem Befehl standen, die zu erwartenden Kämpfe nicht überleben würden.
    Die Männer stiegen in ihre Flugpanzer, und auch Elaine Dumas begab sich in ihr Fahrzeug, den Führungspanzer mit dem starken Hyperkom. Der Hyperkom war erforderlich, damit der USO-Flottenverband notfalls sofort Verbindung mit ihr aufnehmen konnte, falls draußen im Weltraum etwas schiefginge.
    Der Erfolg des Gesamtunternehmens hing weitgehend davon ab, daß alle Einzelaktionen synchron abgewickelt wurden. Die Kampfschiffe der USO durften erst dann ins Solsystem vorstoßen, wenn Atlans Kommandotrupps sich im Angriff auf die Löschzentrale NATHANs vereinigt hatten. Nur dann würde die Inpotronik so sehr mit dem Kampf ums eigene Überleben beschäftigt sein, daß sie die Koordination der solaren Verteidigungssysteme vernachlässigte und damit praktisch jede Abwehraktion gegen die USO-Schiffe blockierte.
    Bis zum Eintreffen der USO-Schiffe aber mußte Elaines Truppe die Lagerhalle mit den Speicherrobotern besetzt und die benachbarte Transmitterstation abgeriegelt haben. Von da an mußte alles sehr schnell gehen, sonst war das Spiel verloren, bevor es richtig begonnen hatte.
    Elaine Dumas stülpte sich den Funkhelm über und blickte nochmals auf den Chronographen. »Noch vierzig Sekunden«, sagte sie halblaut.
    Die Fusionsaggregate der Flugpanzer wurden hochgeschaltet, Männer überprüften ein letztes Mal die Zielautomatiken

Weitere Kostenlose Bücher