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Silberband 074 - Konzil der Sieben

Titel: Silberband 074 - Konzil der Sieben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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mir entgegen und begrüßten mich überschwenglich. Ich atmete auf. Wenigstens war hier alles normal.
    Auf dem Weg nach TEMSYV-Hall sprachen Tyna und ich über Perry Rhodan, den wir anläßlich einer Industrietagung einmal persönlich kennengelernt hatten. Meine Schwierigkeiten mit der Alten Dame erwähnte ich nur am Rande. Tyna interessierte sich kaum dafür, weil sie sich nicht vorstellen konnte, daß sich irgend etwas zu meinen Ungunsten verändert hatte.
    »Ich habe lange über die Vorfälle nachgedacht«, sagte Tyna sinnend. »Der Lare Hotrenor-Taak kam zur Erde und wußte ziemlich genau über uns und unsere Lebensbedingungen Bescheid, so als wäre er nicht das erstemal hiergewesen.«
    »Aber Tyna!«
    Ich blickte sie lächelnd an. Sie sah atemberaubend schön aus. Ihr blondes Haar fiel ihr bis auf die bloßen Schultern herab. Das knöchellange Kleid, das aus der Meisterwerkstatt des Thailänders Go stammte, ließ deutlich erkennen, daß sich ihre Figur noch zu ihrem Vorteil ausgebildet hatte. Tyna war viel jünger als ich. Sie war meine zweite Frau und die Mutter von Lyra. Mit Jaco, meinem Sohn aus erster Ehe, verband sie ein herzliches Verhältnis.
    »Irgendwie müssen sich die Mitglieder des Konzils der Sieben Galaxien doch über uns informiert haben«, sagte sie. »Ich bin davon überzeugt, daß sie uns schon seit langer Zeit beobachten.«
    »Wir haben die USO und die SolAb. Das sind zwei Organisationen, die hervorragend arbeiten und denen in der Vergangenheit so leicht nichts entgangen ist. Glaubst du, daß man sich bei ihnen noch keine Gedanken über die Frage gemacht hat?«
    Sie lachte. Sanft lehnte sie sich an mich.
    »Natürlich, Pilon. Du hast recht. Wir sollten uns lieber auf diesen Abend freuen. Ich habe die Alte Dame auch seit einigen Tagen nicht mehr gesehen. Ich bin gespannt, in welcher Laune sie heute ist.«
    TEMSYV-Hall erhob sich auf den Felsen an der Küste. Wie eine weiße Weltenkugel schien sie über der Celebes-See zu schweben. Die gebleichte Ynkelonium-Speziallegierung der Hülle schimmerte wie Edelmetall im Mondlicht. Die Umrisse der Kontinente und großen Inseln wurden durch dunkle Einlagerungen und Erhebungen betont. Wir schwebten direkt auf einen Krater auf Mindanao zu, in dessen Schlund sich uns ein Schott öffnete, um uns hereinzulassen. Ich setzte den Gleiter auf der Landebühne ab, wo wir von mehreren Robotbediensteten empfangen wurden. Ich wäre nie auf den Gedanken gekommen, unsere Einladungen vorzuzeigen. Tyna tat es, als ob es selbstverständlich sei. Als die Roboter sie überprüften, wurde mir schlagartig bewußt, daß wir ohne diese positronisch präparierten Marken vielleicht gar nicht passieren durften. Ich atmete auf, als die Roboter zur Seite traten und uns vorbeiließen.
    Wir gingen durch einen breiten Gang. An den Wänden hingen die Kunstwerke der verschiedenen Meister, die den Firmengründer Jaco Bonhero dargestellt hatten. Um ehrlich zu sein – mir gefielen sie alle nicht. Ich würde sie später jedoch nicht entfernen lassen können. Das Testament verbot es mir.
    Tyna hängte sich bei mir ein. Ihr Gesicht veränderte sich ein wenig. Die vorbehaltlose Wärme und Zuneigung, die ich bis dahin darin gesehen hatte, verlor sich und machte einer kühlen Zurückhaltung Platz. Ich wußte, daß die Schranken, die sie innerlich errichtete, nicht mir galten, sondern der Gesellschaft, die auf uns wartete.
    Als wir den großen Saal betraten, saßen die meisten Gäste bereits am Tisch und aßen. Schockiert blieben wir an der Tür stehen. Niemals zuvor war es vorgekommen, daß man am Tisch Platz genommen hatte, bevor wir da waren. Zudem hatten wir uns nicht verspätet, sondern waren sogar noch einige Minuten vor der Zeit eingetroffen.
    Die Alte Dame saß mit einigen älteren Herren und Damen aus Kaulun und Pangnang zusammen. Ich kannte sie nur flüchtig und glaubte, mich daran erinnern zu können, daß sie der Führungsspitze von einigen Zuliefererfirmen angehörten.
    »Das ist ja unglaublich«, sagte Tyna leise.
    Martola Bonhero tat, als habe sie uns nicht gesehen. Sie plauderte mit ihren Gästen und tat, als sei alles normal. In ihrer Nähe waren keine Plätze frei. Während ein Diener auf uns zukam, beobachtete ich die Alte Dame. Sie hatte sich in keiner Weise auf meinen Besuch vorbereitet. Einige der Gäste, die bis jetzt gestanden hatten, setzten sich. Mir stieg das Blut zu Kopf, als ich merkte, daß überhaupt kein Platz für Tyna und mich vorgesehen war.
    Martola Bonhero

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